Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.Der Tod. Kein Strom fleust so gar schnell fürbey/Kein Pfeil fleugt so behende: Als unsers Lebens Mele dey Zum schweigen kommt und Ende. 19. Betrachte diß O Menschen Kind/O Kind der Eitelkeiten: Betracht' es daß du dich geschwind Zum Tode mögst bereiten: Verlaß die Welt/ kehr dich zu GOtt! Erheb dich von der Erden? Daß du nicht darffst in diesem Tod Gantz todt und sterbend werden. 20. Stirb ehe dann du sterben must/Meid/ ehe du must meiden; Ertödt' in dir die böse Lust/ Und alie falsche Freuden: Wer nicht gestorben wenn er stirbt/ Muß ewiglich verterben; Und durch den Wurm der nie verdirbt Ohn alles Ende sterben. Das
Der Tod. Kein Strom fleuſt ſo gar ſchnell fürbey/Kein Pfeil fleugt ſo behende: Als unſers Lebens Mele dey Zum ſchweigen kommt und Ende. 19. Betrachte diß O Menſchen Kind/O Kind der Eitelkeiten: Betracht’ es daß du dich geſchwind Zum Tode mögſt bereiten: Verlaß die Welt/ kehr dich zu GOtt! Erheb dich von der Erden? Daß du nicht darffſt in dieſem Tod Gantz todt und ſterbend werden. 20. Stirb ehe dann du ſterben muſt/Meid/ ehe du muſt meiden; Ertödt’ in dir die böſe Luſt/ Und alie falſche Freuden: Wer nicht geſtorben wenn er ſtirbt/ Muß ewiglich verterben; Und durch den Wurm der nie verdirbt Ohn alles Ende ſterben. Das
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Der Tod.
Kein Strom fleuſt ſo gar ſchnell fürbey/
Kein Pfeil fleugt ſo behende:
Als unſers Lebens Mele dey
Zum ſchweigen kommt und Ende.
19.
Betrachte diß O Menſchen Kind/
O Kind der Eitelkeiten:
Betracht’ es daß du dich geſchwind
Zum Tode mögſt bereiten:
Verlaß die Welt/ kehr dich zu GOtt!
Erheb dich von der Erden?
Daß du nicht darffſt in dieſem Tod
Gantz todt und ſterbend werden.
20.
Stirb ehe dann du ſterben muſt/
Meid/ ehe du muſt meiden;
Ertödt’ in dir die böſe Luſt/
Und alie falſche Freuden:
Wer nicht geſtorben wenn er ſtirbt/
Muß ewiglich verterben;
Und durch den Wurm der nie verdirbt
Ohn alles Ende ſterben.
Das
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