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Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

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Das Jüngste Gericht.
Das Vieh rennt unbesonnen her/
Das Wild laufft auß den Löchern:
Die Vogel werden matt und schwer/
Und fallen von den Dächern.

5.
Deß Mondes silbern Angesicht
Wird Blutroth für Erschrökken:
Die Sonn verblast/ ihr Thron zerbricht/
Jhr Viergespan bleibt stekken:
Die Sternen sieht man allzumahl
Jn ängstlichen Gebehrden;
O weh/ sie falln in grosser Zahl
Herunter auff die Erden!
6.
Das Wunderschön gefärbte Tuch
Umbs himmlische Gewölbe
Kriegt hin und wieder einen Bruch
Wird runtzlich schwartz und gelbe:
der Morgenröthe guldnes Kleid
Jst gantz und gar zerrissen;
All' Anmuth/ alle Zier der Zeit
Jst hin/ und ist zerschliessen!
7.
Ein Feur steigt auff das alls verzehrt/
Auch selbst die Elemente!
Es

Das Jüngſte Gericht.
Das Vieh rennt unbeſonnen her/
Das Wild laufft auß den Löchern:
Die Vogel werden matt und ſchwer/
Und fallen von den Dächern.

5.
Deß Mondes ſilbern Angeſicht
Wird Blutroth für Erſchrökken:
Die Sonn verblaſt/ ihr Thron zerbricht/
Jhr Viergeſpan bleibt ſtekken:
Die Sternen ſieht man allzumahl
Jn ängſtlichen Gebehrden;
O weh/ ſie falln in groſſer Zahl
Herunter auff die Erden!
6.
Das Wunderſchön gefärbte Tuch
Umbs him̃liſche Gewölbe
Kriegt hin und wieder einen Bruch
Wird runtzlich ſchwartz und gelbe:
der Morgenröthe guldnes Kleid
Jſt gantz und gar zerriſſen;
All’ Anmuth/ alle Zier der Zeit
Jſt hin/ und iſt zerſchlieſſen!
7.
Ein Feur ſteigt auff das alls verzehrt/
Auch ſelbſt die Elemente!
Es
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[11/0025] Das Jüngſte Gericht. Das Vieh rennt unbeſonnen her/ Das Wild laufft auß den Löchern: Die Vogel werden matt und ſchwer/ Und fallen von den Dächern. 5. Deß Mondes ſilbern Angeſicht Wird Blutroth für Erſchrökken: Die Sonn verblaſt/ ihr Thron zerbricht/ Jhr Viergeſpan bleibt ſtekken: Die Sternen ſieht man allzumahl Jn ängſtlichen Gebehrden; O weh/ ſie falln in groſſer Zahl Herunter auff die Erden! 6. Das Wunderſchön gefärbte Tuch Umbs him̃liſche Gewölbe Kriegt hin und wieder einen Bruch Wird runtzlich ſchwartz und gelbe: der Morgenröthe guldnes Kleid Jſt gantz und gar zerriſſen; All’ Anmuth/ alle Zier der Zeit Jſt hin/ und iſt zerſchlieſſen! 7. Ein Feur ſteigt auff das alls verzehrt/ Auch ſelbſt die Elemente! Es

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/25>, abgerufen am 21.11.2024.