Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.der Verdammten. Bindt Satan in Gebünder einDurch seines Zorns Beambten: Sie liegen wie das todte Vieh Wie Häring' auff dem Hauffen; Und können ewiglich doch nie Ersterben noch ersauffen. 11. Von unten brennet sie die GluttDeß Feuers und der Flammen; Auff allen Seiten schlägt die Flutt Deß Pfuhls ob ihnn zusammen: Von oben treufft das heisse Bley Auff ihre nackte Glieder? Bald trennet sie ein Strahl entzwey/ Bald schlägt sie Hagel nieder. 12. Die Pestilentz die plaget sieMit Eyterbeuln und Schlieren Carbunkel/ Sprenckeln/ und was nie Auff Erden war zu spüren: Die Gicht/ das Zahnweh/ und der Stein Das nagen in dem Hertzen/ Seynd gegen ihrer andern Pein Noch gar geringe Schmertzen. 13. Un-
der Verdammten. Bindt Satan in Gebünder einDurch ſeines Zorns Beambten: Sie liegen wie das todte Vieh Wie Häring’ auff dem Hauffen; Und können ewiglich doch nie Erſterben noch erſauffen. 11. Von unten brennet ſie die GluttDeß Feuers und der Flammen; Auff allen Seiten ſchlägt die Flutt Deß Pfuhls ob ihnn zuſammen: Von oben treufft das heiſſe Bley Auff ihre nackte Glieder? Bald trennet ſie ein Strahl entzwey/ Bald ſchlägt ſie Hagel nieder. 12. Die Peſtilentz die plaget ſieMit Eyterbeuln und Schlieren Carbunkel/ Sprenckeln/ und was nie Auff Erden war zu ſpüren: Die Gicht/ das Zahnweh/ und der Stein Das nagen in dem Hertzen/ Seynd gegen ihrer andern Pein Noch gar geringe Schmertzen. 13. Un-
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der Verdammten.
Bindt Satan in Gebünder ein
Durch ſeines Zorns Beambten:
Sie liegen wie das todte Vieh
Wie Häring’ auff dem Hauffen;
Und können ewiglich doch nie
Erſterben noch erſauffen.
11.
Von unten brennet ſie die Glutt
Deß Feuers und der Flammen;
Auff allen Seiten ſchlägt die Flutt
Deß Pfuhls ob ihnn zuſammen:
Von oben treufft das heiſſe Bley
Auff ihre nackte Glieder?
Bald trennet ſie ein Strahl entzwey/
Bald ſchlägt ſie Hagel nieder.
12.
Die Peſtilentz die plaget ſie
Mit Eyterbeuln und Schlieren
Carbunkel/ Sprenckeln/ und was nie
Auff Erden war zu ſpüren:
Die Gicht/ das Zahnweh/ und der Stein
Das nagen in dem Hertzen/
Seynd gegen ihrer andern Pein
Noch gar geringe Schmertzen.
13. Un-
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Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/51>, abgerufen am 16.07.2024. |