Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].Vierdtes Buch. 3. Ach weh ich habe mich von GottDem höchsten Gut gewendet! Und zu der Sünd dem höchsten Tod Gantz thöricht angelendet! Jch hab jhn nicht wie ich gesolt Von Hertzen-Grund geliebet/ Und jhm zu Lob wie er gewolt Mich nicht sehr streng geübet. 4. Jch hab dem HErrn der HerrligkeitSehrlau und kalt gedienet! Und jhm durch meine gantze Zeit Mit schlechter Treu gegrünet! Jch hab nicht acht auff jhn gehabt/ Nicht wie ein Knecht geehret; Noch auch mit dem er mich begabt/ Sein schönes Pfund vermehret! 5. Jch hab wie ein verstoktes KindDen Vater (Ach!) verlassen! Und bin gerennet wild und blind Auff meiner Boßheit Gassen: Jch B ij
Vierdtes Buch. 3. Ach weh ich habe mich von GottDem hoͤchſten Gut gewendet! Und zu der Suͤnd dem hoͤchſten Tod Gantz thoͤricht angelendet! Jch hab jhn nicht wie ich geſolt Von Hertzen-Grund geliebet/ Und jhm zu Lob wie er gewolt Mich nicht ſehr ſtreng geuͤbet. 4. Jch hab dem HErꝛn der HerꝛligkeitSehrlau und kalt gedienet! Und jhm durch meine gantze Zeit Mit ſchlechter Treu gegruͤnet! Jch hab nicht acht auff jhn gehabt/ Nicht wie ein Knecht geehret; Noch auch mit dem er mich begabt/ Sein ſchoͤnes Pfund vermehret! 5. Jch hab wie ein verſtoktes KindDen Vater (Ach!) verlaſſen! Und bin gerennet wild und blind Auff meiner Boßheit Gaſſen: Jch B ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0027" n="19"/> <fw place="top" type="header">Vierdtes Buch.</fw><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head> <l>Ach weh ich habe mich von Gott</l><lb/> <l>Dem hoͤchſten Gut gewendet!</l><lb/> <l>Und zu der Suͤnd dem hoͤchſten Tod</l><lb/> <l>Gantz thoͤricht angelendet!</l><lb/> <l>Jch hab jhn nicht wie ich geſolt</l><lb/> <l>Von Hertzen-Grund geliebet/</l><lb/> <l>Und jhm zu Lob wie er gewolt</l><lb/> <l>Mich nicht ſehr ſtreng geuͤbet.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head> <l>Jch hab dem HErꝛn der Herꝛligkeit</l><lb/> <l>Sehrlau und kalt gedienet!</l><lb/> <l>Und jhm durch meine gantze Zeit</l><lb/> <l>Mit ſchlechter Treu gegruͤnet!</l><lb/> <l>Jch hab nicht acht auff jhn gehabt/</l><lb/> <l>Nicht wie ein Knecht geehret;</l><lb/> <l>Noch auch mit dem er mich begabt/</l><lb/> <l>Sein ſchoͤnes Pfund vermehret!</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <head>5.</head> <l>Jch hab wie ein verſtoktes Kind</l><lb/> <l>Den Vater (Ach!) verlaſſen!</l><lb/> <l>Und bin gerennet wild und blind</l><lb/> <l>Auff meiner Boßheit Gaſſen:</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B ij</fw> <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0027]
Vierdtes Buch.
3.Ach weh ich habe mich von Gott
Dem hoͤchſten Gut gewendet!
Und zu der Suͤnd dem hoͤchſten Tod
Gantz thoͤricht angelendet!
Jch hab jhn nicht wie ich geſolt
Von Hertzen-Grund geliebet/
Und jhm zu Lob wie er gewolt
Mich nicht ſehr ſtreng geuͤbet.
4.Jch hab dem HErꝛn der Herꝛligkeit
Sehrlau und kalt gedienet!
Und jhm durch meine gantze Zeit
Mit ſchlechter Treu gegruͤnet!
Jch hab nicht acht auff jhn gehabt/
Nicht wie ein Knecht geehret;
Noch auch mit dem er mich begabt/
Sein ſchoͤnes Pfund vermehret!
5.Jch hab wie ein verſtoktes Kind
Den Vater (Ach!) verlaſſen!
Und bin gerennet wild und blind
Auff meiner Boßheit Gaſſen:
Jch
B ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |