Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].

Bild:
<< vorherige Seite

Geistlicher Hirten-Lieder
Die Himmel sind nicht rein für dir/
Und deine Heilgen alle:
Vielmehr der Mensch das Sünden-Thier/
Der so geneigt zum Falle.

16.
Schauan schau deinen eingen Sohn/
Der meine Schwachheit träget:
Der meine Pein und Sünden Lohn
Jhm selbst hat auffgeleget:
Schau wie er an deß Creutzes Stamm
Für mich ist angeschlagen;
Und als ein treuer Bräutigam/
So liebreich sich läst plagen.
17.
Was wilt du mehr die Sünd' ist hin
Die Schulden seynd bezahlet;
Verändert ist mein Hertz und Sinn/
Sein Blut hat mich bemahlet:
Jch bin nun Freund/ ich bin nun Kind/
Jch bin nun neugeboren;
Es sauset nun seins Geistes Wind
Jn meines Hertzens Ohren.
18. Hin-

Geiſtlicher Hirten-Lieder
Die Himmel ſind nicht rein fuͤr dir/
Und deine Heilgen alle:
Vielmehr der Menſch das Suͤnden-Thier/
Der ſo geneigt zum Falle.

16.
Schauan ſchau deinen eingen Sohn/
Der meine Schwachheit traͤget:
Der meine Pein und Suͤnden Lohn
Jhm ſelbſt hat auffgeleget:
Schau wie er an deß Creutzes Stam̃
Fuͤr mich iſt angeſchlagen;
Und als ein treuer Braͤutigam/
So liebreich ſich laͤſt plagen.
17.
Was wilt du mehr die Suͤnd’ iſt hin
Die Schulden ſeynd bezahlet;
Veraͤndert iſt mein Hertz und Sinn/
Sein Blut hat mich bemahlet:
Jch bin nun Freund/ ich bin nun Kind/
Jch bin nun neugeboren;
Es ſauſet nun ſeins Geiſtes Wind
Jn meines Hertzens Ohren.
18. Hin-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg n="15">
                <pb facs="#f0032" n="24"/>
                <fw place="top" type="header">Gei&#x017F;tlicher Hirten-Lieder</fw><lb/>
                <l>Die Himmel &#x017F;ind nicht rein fu&#x0364;r dir/</l><lb/>
                <l>Und deine Heilgen alle:</l><lb/>
                <l>Vielmehr der Men&#x017F;ch das Su&#x0364;nden-Thier/</l><lb/>
                <l>Der &#x017F;o geneigt zum Falle.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="16">
                <head>16.</head>
                <l>Schauan &#x017F;chau deinen eingen Sohn/</l><lb/>
                <l>Der meine Schwachheit tra&#x0364;get:</l><lb/>
                <l>Der meine Pein und Su&#x0364;nden Lohn</l><lb/>
                <l>Jhm &#x017F;elb&#x017F;t hat auffgeleget:</l><lb/>
                <l>Schau wie er an deß Creutzes Stam&#x0303;</l><lb/>
                <l>Fu&#x0364;r mich i&#x017F;t ange&#x017F;chlagen;</l><lb/>
                <l>Und als ein treuer Bra&#x0364;utigam/</l><lb/>
                <l>So liebreich &#x017F;ich la&#x0364;&#x017F;t plagen.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="17">
                <head>17.</head>
                <l>Was wilt du mehr die Su&#x0364;nd&#x2019; i&#x017F;t hin</l><lb/>
                <l>Die Schulden &#x017F;eynd bezahlet;</l><lb/>
                <l>Vera&#x0364;ndert i&#x017F;t mein Hertz und Sinn/</l><lb/>
                <l>Sein Blut hat mich bemahlet:</l><lb/>
                <l>Jch bin nun Freund/ ich bin nun Kind/</l><lb/>
                <l>Jch bin nun neugeboren;</l><lb/>
                <l>Es &#x017F;au&#x017F;et nun &#x017F;eins Gei&#x017F;tes Wind</l><lb/>
                <l>Jn meines Hertzens Ohren.</l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">18. Hin-</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0032] Geiſtlicher Hirten-Lieder Die Himmel ſind nicht rein fuͤr dir/ Und deine Heilgen alle: Vielmehr der Menſch das Suͤnden-Thier/ Der ſo geneigt zum Falle. 16.Schauan ſchau deinen eingen Sohn/ Der meine Schwachheit traͤget: Der meine Pein und Suͤnden Lohn Jhm ſelbſt hat auffgeleget: Schau wie er an deß Creutzes Stam̃ Fuͤr mich iſt angeſchlagen; Und als ein treuer Braͤutigam/ So liebreich ſich laͤſt plagen. 17.Was wilt du mehr die Suͤnd’ iſt hin Die Schulden ſeynd bezahlet; Veraͤndert iſt mein Hertz und Sinn/ Sein Blut hat mich bemahlet: Jch bin nun Freund/ ich bin nun Kind/ Jch bin nun neugeboren; Es ſauſet nun ſeins Geiſtes Wind Jn meines Hertzens Ohren. 18. Hin-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/32
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657], S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/32>, abgerufen am 21.11.2024.