Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].Vierdtes Buch. 1. ACh was lauffst du hin und her;Uber Land und über Meer? Geh doch ein O arme Seele Jn deins Hirtens offne Höle; Nihm in Christi Wunden Ruh/ Du verjrrtes Schäflein du. 2. Seine Wunden sind die Stadt/Da man Schutz und Freyheit hat; Seine Wunden sind die Graben/ Die wir für die Wölffe haben: Seine Wunden sind der Port/ Da kein Unfall wird erhort. 3. Seine Wunden sind allzeitVoller Trost und Süssigkeit; Seine Wunden sind die Bronnen Da das Heil kommt rauß geronnen: Seine Wunden sind der Fluß Der uns tränkt mit ewgem Kuß. 4. Seine Wunden sind das Feld/Das am besten ist bestellt; Seine Wunden sind die Matten/ Die für andren haben Schatten: Seine
Vierdtes Buch. 1. ACh was lauffſt du hin und her;Uber Land und uͤber Meer? Geh doch ein O arme Seele Jn deins Hirtens offne Hoͤle; Nihm in Chriſti Wunden Ruh/ Du verjrꝛtes Schaͤflein du. 2. Seine Wunden ſind die Stadt/Da man Schutz und Freyheit hat; Seine Wunden ſind die Graben/ Die wir fuͤr die Woͤlffe haben: Seine Wunden ſind der Port/ Da kein Unfall wird erhort. 3. Seine Wunden ſind allzeitVoller Troſt und Suͤſſigkeit; Seine Wunden ſind die Bronnen Da das Heil kom̃t rauß geronnen: Seine Wunden ſind der Fluß Der uns traͤnkt mit ewgem Kuß. 4. Seine Wunden ſind das Feld/Das am beſten iſt beſtellt; Seine Wunden ſind die Matten/ Die fuͤr andren haben Schatten: Seine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0035" n="27"/> <fw place="top" type="header">Vierdtes Buch.</fw><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <head>1.</head> <l><hi rendition="#in">A</hi>Ch was lauffſt du hin und her;</l><lb/> <l>Uber Land und uͤber Meer?</l><lb/> <l>Geh doch ein O arme Seele</l><lb/> <l>Jn deins Hirtens offne Hoͤle;</l><lb/> <l>Nihm in Chriſti Wunden Ruh/</l><lb/> <l>Du verjrꝛtes Schaͤflein du.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head>2.</head> <l>Seine Wunden ſind die Stadt/</l><lb/> <l>Da man Schutz und Freyheit hat;</l><lb/> <l>Seine Wunden ſind die Graben/</l><lb/> <l>Die wir fuͤr die Woͤlffe haben:</l><lb/> <l>Seine Wunden ſind der Port/</l><lb/> <l>Da kein Unfall wird erhort.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head> <l>Seine Wunden ſind allzeit</l><lb/> <l>Voller Troſt und Suͤſſigkeit;</l><lb/> <l>Seine Wunden ſind die Bronnen</l><lb/> <l>Da das Heil kom̃t rauß geronnen:</l><lb/> <l>Seine Wunden ſind der Fluß</l><lb/> <l>Der uns traͤnkt mit ewgem Kuß.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head> <l>Seine Wunden ſind das Feld/</l><lb/> <l>Das am beſten iſt beſtellt;</l><lb/> <l>Seine Wunden ſind die Matten/</l><lb/> <l>Die fuͤr andren haben Schatten:</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Seine</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0035]
Vierdtes Buch.
1.ACh was lauffſt du hin und her;
Uber Land und uͤber Meer?
Geh doch ein O arme Seele
Jn deins Hirtens offne Hoͤle;
Nihm in Chriſti Wunden Ruh/
Du verjrꝛtes Schaͤflein du.
2.Seine Wunden ſind die Stadt/
Da man Schutz und Freyheit hat;
Seine Wunden ſind die Graben/
Die wir fuͤr die Woͤlffe haben:
Seine Wunden ſind der Port/
Da kein Unfall wird erhort.
3.Seine Wunden ſind allzeit
Voller Troſt und Suͤſſigkeit;
Seine Wunden ſind die Bronnen
Da das Heil kom̃t rauß geronnen:
Seine Wunden ſind der Fluß
Der uns traͤnkt mit ewgem Kuß.
4.Seine Wunden ſind das Feld/
Das am beſten iſt beſtellt;
Seine Wunden ſind die Matten/
Die fuͤr andren haben Schatten:
Seine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/35 |
Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657], S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/35>, abgerufen am 16.07.2024. |