Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].

Bild:
<< vorherige Seite
Vierdtes Buch.
1.
ACh was lauffst du hin und her;
Uber Land und über Meer?
Geh doch ein O arme Seele
Jn deins Hirtens offne Höle;
Nihm in Christi Wunden Ruh/
Du verjrrtes Schäflein du.
2.
Seine Wunden sind die Stadt/
Da man Schutz und Freyheit hat;
Seine Wunden sind die Graben/
Die wir für die Wölffe haben:
Seine Wunden sind der Port/
Da kein Unfall wird erhort.
3.
Seine Wunden sind allzeit
Voller Trost und Süssigkeit;
Seine Wunden sind die Bronnen
Da das Heil kommt rauß geronnen:
Seine Wunden sind der Fluß
Der uns tränkt mit ewgem Kuß.
4.
Seine Wunden sind das Feld/
Das am besten ist bestellt;
Seine Wunden sind die Matten/
Die für andren haben Schatten:
Seine
Vierdtes Buch.
1.
ACh was lauffſt du hin und her;
Uber Land und uͤber Meer?
Geh doch ein O arme Seele
Jn deins Hirtens offne Hoͤle;
Nihm in Chriſti Wunden Ruh/
Du verjrꝛtes Schaͤflein du.
2.
Seine Wunden ſind die Stadt/
Da man Schutz und Freyheit hat;
Seine Wunden ſind die Graben/
Die wir fuͤr die Woͤlffe haben:
Seine Wunden ſind der Port/
Da kein Unfall wird erhort.
3.
Seine Wunden ſind allzeit
Voller Troſt und Suͤſſigkeit;
Seine Wunden ſind die Bronnen
Da das Heil kom̃t rauß geronnen:
Seine Wunden ſind der Fluß
Der uns traͤnkt mit ewgem Kuß.
4.
Seine Wunden ſind das Feld/
Das am beſten iſt beſtellt;
Seine Wunden ſind die Matten/
Die fuͤr andren haben Schatten:
Seine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0035" n="27"/>
          <fw place="top" type="header">Vierdtes Buch.</fw><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <head>1.</head>
              <l><hi rendition="#in">A</hi>Ch was lauff&#x017F;t du hin und her;</l><lb/>
              <l>Uber Land und u&#x0364;ber Meer?</l><lb/>
              <l>Geh doch ein O arme Seele</l><lb/>
              <l>Jn deins Hirtens offne Ho&#x0364;le;</l><lb/>
              <l>Nihm in Chri&#x017F;ti Wunden Ruh/</l><lb/>
              <l>Du verjr&#xA75B;tes Scha&#x0364;flein du.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <head>2.</head>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind die Stadt/</l><lb/>
              <l>Da man Schutz und Freyheit hat;</l><lb/>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind die Graben/</l><lb/>
              <l>Die wir fu&#x0364;r die Wo&#x0364;lffe haben:</l><lb/>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind der Port/</l><lb/>
              <l>Da kein Unfall wird erhort.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <head>3.</head>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind allzeit</l><lb/>
              <l>Voller Tro&#x017F;t und Su&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit;</l><lb/>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind die Bronnen</l><lb/>
              <l>Da das Heil kom&#x0303;t rauß geronnen:</l><lb/>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind der Fluß</l><lb/>
              <l>Der uns tra&#x0364;nkt mit ewgem Kuß.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <head>4.</head>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind das Feld/</l><lb/>
              <l>Das am be&#x017F;ten i&#x017F;t be&#x017F;tellt;</l><lb/>
              <l>Seine Wunden &#x017F;ind die Matten/</l><lb/>
              <l>Die fu&#x0364;r andren haben Schatten:</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Seine</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0035] Vierdtes Buch. 1.ACh was lauffſt du hin und her; Uber Land und uͤber Meer? Geh doch ein O arme Seele Jn deins Hirtens offne Hoͤle; Nihm in Chriſti Wunden Ruh/ Du verjrꝛtes Schaͤflein du. 2.Seine Wunden ſind die Stadt/ Da man Schutz und Freyheit hat; Seine Wunden ſind die Graben/ Die wir fuͤr die Woͤlffe haben: Seine Wunden ſind der Port/ Da kein Unfall wird erhort. 3.Seine Wunden ſind allzeit Voller Troſt und Suͤſſigkeit; Seine Wunden ſind die Bronnen Da das Heil kom̃t rauß geronnen: Seine Wunden ſind der Fluß Der uns traͤnkt mit ewgem Kuß. 4.Seine Wunden ſind das Feld/ Das am beſten iſt beſtellt; Seine Wunden ſind die Matten/ Die fuͤr andren haben Schatten: Seine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/35
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657], S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/35>, abgerufen am 21.11.2024.