Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].Geistlicher Hirten-Lieder 2. Schau ich habe dich vom Bösen/Sprach er/ gerne wolln erlösen/ Und mit meinem Blut und Tod Dich erretten auß der Noth: Bin auch stets bey dir mein Kind/ Ob zwar deine blöde Sinnen Meiner selten werden innen/ Und umb mich betrübet sind. 3. Solt' ich denn dich nu verlassenUnd dein lieblichs seuffzen hassen? Solt' ich nicht zu jeder Zeit Bey dir seyn in Traurigkeit? Zweiffle nicht mein Täubelein; Denn daß ich für deiner Seele Mich verberg' und lang verhöle/ Jst dir gut und muß so seyn. 4. Wart du wirst mich schon geniessenUnd nach deinem Wuntsche küssen/ Wenn ich dich auß dieser Qual Führen werd' in meinen Saal: Wenn
Geiſtlicher Hirten-Lieder 2. Schau ich habe dich vom Boͤſen/Sprach er/ gerne wolln erloͤſen/ Und mit meinem Blut und Tod Dich erretten auß der Noth: Bin auch ſtets bey dir mein Kind/ Ob zwar deine bloͤde Sinnen Meiner ſelten werden innen/ Und umb mich betruͤbet ſind. 3. Solt’ ich denn dich nu verlaſſenUnd dein lieblichs ſeuffzen haſſen? Solt’ ich nicht zu jeder Zeit Bey dir ſeyn in Traurigkeit? Zweiffle nicht mein Taͤubelein; Denn daß ich fuͤr deiner Seele Mich verberg’ und lang verhoͤle/ Jſt dir gut und muß ſo ſeyn. 4. Wart du wirſt mich ſchon genieſſenUnd nach deinem Wuntſche kuͤſſen/ Wenn ich dich auß dieſer Qual Fuͤhren werd’ in meinen Saal: Wenn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0052" n="44"/> <fw place="top" type="header">Geiſtlicher Hirten-Lieder</fw><lb/> <lg n="2"> <head>2.</head> <l>Schau ich habe dich vom Boͤſen/</l><lb/> <l>Sprach er/ gerne wolln erloͤſen/</l><lb/> <l>Und mit meinem Blut und Tod</l><lb/> <l>Dich erretten auß der Noth:</l><lb/> <l>Bin auch ſtets bey dir mein Kind/</l><lb/> <l>Ob zwar deine bloͤde Sinnen</l><lb/> <l>Meiner ſelten werden innen/</l><lb/> <l>Und umb mich betruͤbet ſind.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head> <l>Solt’ ich denn dich nu verlaſſen</l><lb/> <l>Und dein lieblichs ſeuffzen haſſen?</l><lb/> <l>Solt’ ich nicht zu jeder Zeit</l><lb/> <l>Bey dir ſeyn in Traurigkeit?</l><lb/> <l>Zweiffle nicht mein Taͤubelein;</l><lb/> <l>Denn daß ich fuͤr deiner Seele</l><lb/> <l>Mich verberg’ und lang verhoͤle/</l><lb/> <l>Jſt dir gut und muß ſo ſeyn.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head> <l>Wart du wirſt mich ſchon genieſſen</l><lb/> <l>Und nach deinem Wuntſche kuͤſſen/</l><lb/> <l>Wenn ich dich auß dieſer Qual</l><lb/> <l>Fuͤhren werd’ in meinen Saal:</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0052]
Geiſtlicher Hirten-Lieder
2.Schau ich habe dich vom Boͤſen/
Sprach er/ gerne wolln erloͤſen/
Und mit meinem Blut und Tod
Dich erretten auß der Noth:
Bin auch ſtets bey dir mein Kind/
Ob zwar deine bloͤde Sinnen
Meiner ſelten werden innen/
Und umb mich betruͤbet ſind.
3.Solt’ ich denn dich nu verlaſſen
Und dein lieblichs ſeuffzen haſſen?
Solt’ ich nicht zu jeder Zeit
Bey dir ſeyn in Traurigkeit?
Zweiffle nicht mein Taͤubelein;
Denn daß ich fuͤr deiner Seele
Mich verberg’ und lang verhoͤle/
Jſt dir gut und muß ſo ſeyn.
4.Wart du wirſt mich ſchon genieſſen
Und nach deinem Wuntſche kuͤſſen/
Wenn ich dich auß dieſer Qual
Fuͤhren werd’ in meinen Saal:
Wenn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |