Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].Vierdtes Buch. Wer ist der das geplagte Kind(Ach! Ach!) vom Creutz gewinnt! 6. Soll dann die Lieb am Creutze sterben?Soll dann die Unschuld länger stehn? Soll dann das Heil der Welt verderben? Und unser Leben untergehn? Ach ja es weicht schon Geist und Sinn! Ach ja die Lieb ist hin! 7. Die Lieb ist hin O arme Seele[;]Die Lieb ist tod/ lauff doch hinzu: Eröffne deines Hertzens Höle/ Und gib sie jhm noch jetzt zur Ruh: Steig auff das Creutz/ nihm jhn herab/ Und sey der Liebe Grab. 8. Du biß die Schuld daß er gestorben/Du bist die Ursach seiner Pein/ Weil er umb deine Lieb geworben/ Hat er deß Todes müssen seyn: Diß Lämmlein ist für dich geschlacht/ Für dich in Tod gebracht! 9. Entzieht E ij
Vierdtes Buch. Wer iſt der das geplagte Kind(Ach! Ach!) vom Creutz gewinnt! 6. Soll dann die Lieb am Creutze ſterben?Soll dann die Unſchuld laͤnger ſtehn? Soll dann das Heil der Welt verderben? Und unſer Leben untergehn? Ach ja es weicht ſchon Geiſt und Sinn! Ach ja die Lieb iſt hin! 7. Die Lieb iſt hin O arme Seele[;]Die Lieb iſt tod/ lauff doch hinzu: Eroͤffne deines Hertzens Hoͤle/ Und gib ſie jhm noch jetzt zur Ruh: Steig auff das Creutz/ nihm jhn herab/ Und ſey der Liebe Grab. 8. Du biß die Schuld daß er geſtorben/Du biſt die Urſach ſeiner Pein/ Weil er umb deine Lieb geworben/ Hat er deß Todes muͤſſen ſeyn: Diß Laͤm̃lein iſt fuͤr dich geſchlacht/ Fuͤr dich in Tod gebracht! 9. Entzieht E ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="5"> <pb facs="#f0075" n="67"/> <fw place="top" type="header">Vierdtes Buch.</fw><lb/> <l>Wer iſt der das geplagte Kind</l><lb/> <l>(Ach! Ach!) vom Creutz gewinnt!</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <head>6.</head> <l>Soll dann die Lieb am Creutze ſterben?</l><lb/> <l>Soll dann die Unſchuld laͤnger ſtehn?</l><lb/> <l>Soll dann das Heil der Welt verderben?</l><lb/> <l>Und unſer Leben untergehn?</l><lb/> <l>Ach ja es weicht ſchon Geiſt und Sinn!</l><lb/> <l>Ach ja die Lieb iſt hin!</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head>7.</head> <l>Die Lieb iſt hin O arme Seele<supplied>;</supplied></l><lb/> <l>Die Lieb iſt tod/ lauff doch hinzu:</l><lb/> <l>Eroͤffne deines Hertzens Hoͤle/</l><lb/> <l>Und gib ſie jhm noch jetzt zur Ruh:</l><lb/> <l>Steig auff das Creutz/ nihm jhn herab/</l><lb/> <l>Und ſey der Liebe Grab.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <head>8.</head> <l>Du biß die Schuld daß er geſtorben/</l><lb/> <l>Du biſt die Urſach ſeiner Pein/</l><lb/> <l>Weil er umb deine Lieb geworben/</l><lb/> <l>Hat er deß Todes muͤſſen ſeyn:</l><lb/> <l>Diß Laͤm̃lein iſt fuͤr dich geſchlacht/</l><lb/> <l>Fuͤr dich in Tod gebracht!</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E ij</fw> <fw place="bottom" type="catch">9. Entzieht</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0075]
Vierdtes Buch.
Wer iſt der das geplagte Kind
(Ach! Ach!) vom Creutz gewinnt!
6.Soll dann die Lieb am Creutze ſterben?
Soll dann die Unſchuld laͤnger ſtehn?
Soll dann das Heil der Welt verderben?
Und unſer Leben untergehn?
Ach ja es weicht ſchon Geiſt und Sinn!
Ach ja die Lieb iſt hin!
7.Die Lieb iſt hin O arme Seele;
Die Lieb iſt tod/ lauff doch hinzu:
Eroͤffne deines Hertzens Hoͤle/
Und gib ſie jhm noch jetzt zur Ruh:
Steig auff das Creutz/ nihm jhn herab/
Und ſey der Liebe Grab.
8.Du biß die Schuld daß er geſtorben/
Du biſt die Urſach ſeiner Pein/
Weil er umb deine Lieb geworben/
Hat er deß Todes muͤſſen ſeyn:
Diß Laͤm̃lein iſt fuͤr dich geſchlacht/
Fuͤr dich in Tod gebracht!
9. Entzieht
E ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/75 |
Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657], S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/75>, abgerufen am 16.07.2024. |