Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Erstes Buch.
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1. DU allerschönstes Bild wem soll ich dich verglei- chen? Den weissen Lilien? dem bundten Tausend-schön? Dem Zukker-Röselein? ach nein: denn sie vergehn/ Verdorren und verbleichen. 2. Vielleichte soll ich dich die guldne Sonne neunen? Den Silber-farbnen Mond? den schönen Morgen- Stern? Vielleicht die Morgen-Röth? ach nein es fehlet fern: Jch müste dich verkennen. 3. Die Sonne borgt von dir jhr Licht und alle Strahlen/ Der Monde seinen Schein; die Sternen jhren Glantz/ Die Röthin ihre Ziehr; der Himmel muß sich gantz Von deiner Schönheit mahlen. 4. Vielleichte gleichstu dich dem Blitz der Seraphinen? Den Thronen-Könige? dem schönsten Engelein? Dem Cherubiner Fürst? ach nein es kan nicht seyn/ Sie mussen dich bedienen. 5. Nun
Erſtes Buch.
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1. DU allerſchoͤnſtes Bild wem ſoll ich dich verglei- chen? Den weiſſen Lilien? dem bundten Tauſend-ſchoͤn? Dem Zukker-Roͤſelein? ach nein: denn ſie vergehn/ Verdorren und verbleichen. 2. Vielleichte ſoll ich dich die guldne Sonne neunen? Den Silber-farbnen Mond? den ſchoͤnen Morgen- Stern? Vielleicht die Morgen-Roͤth? ach nein es fehlet fern: Jch muͤſte dich verkennen. 3. Die Sonne borgt von dir jhr Licht und alle Strahlẽ/ Der Monde ſeinen Schein; die Sternen jhren Glantz/ Die Roͤthin ihre Ziehr; der Himmel muß ſich gantz Von deiner Schoͤnheit mahlen. 4. Vielleichte gleichſtu dich dem Blitz der Seraphinẽ? Den Thronen-Koͤnige? dem ſchoͤnſten Engelein? Dem Cherubiner Fuͤrſt? ach nein es kan nicht ſeyn/ Sie muſſen dich bedienen. 5. Nun
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Erſtes Buch.
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1.
DU allerſchoͤnſtes Bild wem ſoll ich dich verglei-
chen?
Den weiſſen Lilien? dem bundten Tauſend-ſchoͤn?
Dem Zukker-Roͤſelein? ach nein: denn ſie vergehn/
Verdorren und verbleichen.
2.
Vielleichte ſoll ich dich die guldne Sonne neunen?
Den Silber-farbnen Mond? den ſchoͤnen Morgen-
Stern?
Vielleicht die Morgen-Roͤth? ach nein es fehlet fern:
Jch muͤſte dich verkennen.
3.
Die Sonne borgt von dir jhr Licht und alle Strahlẽ/
Der Monde ſeinen Schein; die Sternen jhren Glantz/
Die Roͤthin ihre Ziehr; der Himmel muß ſich gantz
Von deiner Schoͤnheit mahlen.
4.
Vielleichte gleichſtu dich dem Blitz der Seraphinẽ?
Den Thronen-Koͤnige? dem ſchoͤnſten Engelein?
Dem Cherubiner Fuͤrſt? ach nein es kan nicht ſeyn/
Sie muſſen dich bedienen.
5. Nun
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