Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Geistlicher Hirten-Lieder Wilkommen süsses JesuleinDurch dich mein Leid verschwindt: Du bist mein Heil und Seligkeit/ Du bringst mir tausend Freuden; Du machst daß ich in Ewigkeit Von Gott bleib ungescheiden. 2. Du bist mir lieber als die Welt Und hundert Himmel seyn: Auff dich ist all mein Thun gestelt/ Du wehrtes JEsulein: Dir wil ich was ich hab und bin Von grund deß Hertzens schenken; Auff dich sol mein Gemüt und Sinn Ohn unterlaß gedenken. 3. Jch bin gantz unauß sprechlich froh/ Daß du gekommen bist; Daß du ob zwar auff Heu und Stroh/ Wirst Mensch und Kind gegrüst: Ach laß dein Zukker Mündelein Mein' arme Seel erquikken/ Und die verliebten äugelein/ Erfreulich auff mich blikken. 4. Wie hertzlich sehn' ich mich nach dir O freudenreiches Kind! Ver-
Geiſtlicher Hirten-Lieder Wilkommen ſuͤſſes JeſuleinDurch dich mein Leid verſchwindt: Du biſt mein Heil und Seligkeit/ Du bringſt mir tauſend Freuden; Du machſt daß ich in Ewigkeit Von Gott bleib ungeſcheiden. 2. Du biſt mir lieber als die Welt Und hundert Himmel ſeyn: Auff dich iſt all mein Thun geſtelt/ Du wehrtes JEſulein: Dir wil ich was ich hab und bin Von grund deß Hertzens ſchenken; Auff dich ſol mein Gemuͤt und Sinn Ohn unterlaß gedenken. 3. Jch bin gantz unauß ſprechlich froh/ Daß du gekommen biſt; Daß du ob zwar auff Heu und Stroh/ Wirſt Menſch und Kind gegruͤſt: Ach laß dein Zukker Muͤndelein Mein’ arme Seel erquikken/ Und die verliebten aͤugelein/ Erfreulich auff mich blikken. 4. Wie hertzlich ſehn’ ich mich nach dir O freudenreiches Kind! Ver-
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Geiſtlicher Hirten-Lieder
Wilkommen ſuͤſſes Jeſulein
Durch dich mein Leid verſchwindt:
Du biſt mein Heil und Seligkeit/
Du bringſt mir tauſend Freuden;
Du machſt daß ich in Ewigkeit
Von Gott bleib ungeſcheiden.
2.
Du biſt mir lieber als die Welt
Und hundert Himmel ſeyn:
Auff dich iſt all mein Thun geſtelt/
Du wehrtes JEſulein:
Dir wil ich was ich hab und bin
Von grund deß Hertzens ſchenken;
Auff dich ſol mein Gemuͤt und Sinn
Ohn unterlaß gedenken.
3.
Jch bin gantz unauß ſprechlich froh/
Daß du gekommen biſt;
Daß du ob zwar auff Heu und Stroh/
Wirſt Menſch und Kind gegruͤſt:
Ach laß dein Zukker Muͤndelein
Mein’ arme Seel erquikken/
Und die verliebten aͤugelein/
Erfreulich auff mich blikken.
4.
Wie hertzlich ſehn’ ich mich nach dir
O freudenreiches Kind!
Ver-
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