Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.Geistr. Sinn- und schlußr. 121. Wir habens besser als die Engel. Den Engeln geht es wol; noch besser uns auff Erden:Denn keiner jhrs Geschlechts kan GOtts Gemahlin werden. 122. Das gröste Wunderwerk. Kein grösser Wunderwerk hat man noch nie gefunden;Als daß sich GOtt mit Koth (dem Menschen) hat ver- bunden. 123. GOtt geht doch etwas ab. Man sagt/ GOtt mangelt nichts/ Er darff nicht unsrergaben: Jsts wahr/ was wil Er dann mein armes Hertze haben? 124. Die geistliche Drachenstürtzung. Wann du auß dir Verjagst die Sünd und jhr getümmel/So wirfft St. Michael den Drachen auß dem Himmel. 125. Die Hoffart und Demut. Die Hoffart wird gehast/ die Demut wird geliebt:Und doch ist kaum ein Mensch der sie für jener übt. 126. Der Weg zur Heiligkeit. Der allernächste Weg zur wahren Heiligkeit/Jst Demut auf dem Pfad der keuschen Reinigkeit. 127. Der Ewge Sabbath in der Zeit. Ein Mensch der sich in sich in GOtt versamblen kan/Der hebt schon in der Zeit den Ewgen Sabbath an. 128. Sich selbst regiern ist Königlich. Ein Mensch der seine Kräfft' und Sinne kan regiern;Der mag mit guttem recht den Königs Titel führn. 129. Der
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr. 121. Wir habens beſſer als die Engel. Den Engeln geht es wol; noch beſſer uns auff Erden:Denn keiner jhrs Geſchlechts kan GOtts Gemahlin werden. 122. Das groͤſte Wunderwerk. Kein groͤſſer Wunderwerk hat man noch nie gefunden;Als daß ſich GOtt mit Koth (dem Menſchen) hat ver- bunden. 123. GOtt geht doch etwas ab. Man ſagt/ GOtt mangelt nichts/ Er darff nicht unſrergaben: Jſts wahr/ was wil Er dann mein armes Hertze haben? 124. Die geiſtliche Drachenſtürtzung. Wann du auß dir Verjagſt die Suͤnd und jhr getuͤmmel/So wirfft St. Michael den Drachen auß dem Himmel. 125. Die Hoffart und Demut. Die Hoffart wird gehaſt/ die Demut wird geliebt:Und doch iſt kaum ein Menſch der ſie fuͤr jener uͤbt. 126. Der Weg zur Heiligkeit. Der allernaͤchſte Weg zur wahren Heiligkeit/Jſt Demut auf dem Pfad der keuſchen Reinigkeit. 127. Der Ewge Sabbath in der Zeit. Ein Menſch der ſich in ſich in GOtt verſamblen kan/Der hebt ſchon in der Zeit den Ewgen Sabbath an. 128. Sich ſelbſt regiern iſt Koͤniglich. Ein Menſch der ſeine Kraͤfft’ und Sinne kan regiern;Der mag mit guttem recht den Koͤnigs Titel fuͤhrn. 129. Der
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Den Engeln geht es wol; noch beſſer uns auff Erden:
Denn keiner jhrs Geſchlechts kan GOtts Gemahlin
werden.
122. Das groͤſte Wunderwerk.
Kein groͤſſer Wunderwerk hat man noch nie gefunden;
Als daß ſich GOtt mit Koth (dem Menſchen) hat ver-
bunden.
123. GOtt geht doch etwas ab.
Man ſagt/ GOtt mangelt nichts/ Er darff nicht unſrer
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Jſts wahr/ was wil Er dann mein armes Hertze haben?
124. Die geiſtliche Drachenſtürtzung.
Wann du auß dir Verjagſt die Suͤnd und jhr getuͤmmel/
So wirfft St. Michael den Drachen auß dem Himmel.
125. Die Hoffart und Demut.
Die Hoffart wird gehaſt/ die Demut wird geliebt:
Und doch iſt kaum ein Menſch der ſie fuͤr jener uͤbt.
126. Der Weg zur Heiligkeit.
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Jſt Demut auf dem Pfad der keuſchen Reinigkeit.
127. Der Ewge Sabbath in der Zeit.
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128. Sich ſelbſt regiern iſt Koͤniglich.
Ein Menſch der ſeine Kraͤfft’ und Sinne kan regiern;
Der mag mit guttem recht den Koͤnigs Titel fuͤhrn.
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