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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
13. Das jrrdische Gutt ist ein Mist.
Das jrrdsche Gutt ist Mist; die Armen sind der Akker:
Wer's außführt und zerstreut/ geneusts zur Erndte wak-
ker.
14. Der außgang geschicht umb den ein-
gang.
Kein außgang der geschicht/ als umb deß eingangs willen
Mein Hertz entschüttet sich/ daß es GOtt an sol füllen.
15. Verdamnüß ist im wesen.
Könt' ein Verdambter gleich im höchsten Himmel seyn:
So fühlet' er doch stäts die Höll/ und jhre Peyn.
16. Durch dich entwird GOtt nichts.
Mensch wöhle was du wilt Verdamnüß oder Ruh:
Eß gehet GOtt durch dich nichts ab und auch nichts zu.
17. Das gröste Wunder.
Der Wunder hat es viel/ kein grössers kan ich sehen/
Als daß das auferstehn deß Fleisches wird geschehen.
18. Die geistliche Jahrszeiten.
Der Winter ist die Sünd/ die Busse Frülingszeit/
Der Sommer Gnadenstand/ der Herbst vollkommenheit.
19. Auch von demselben.
Jm Winter ist man todt/ im Früling steht man auf/
Jm Sommer und im Herbst verbringt man seinen lauf.
20. Der steiffe Felsenstein.
Ein tugendthaffter Mensch ist wie ein Felsenstein:
Es stürme wie es wil/ er fället doch nicht ein.
21. Der
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
13. Das jrrdiſche Gutt iſt ein Miſt.
Das jrrdſche Gutt iſt Miſt; die Armen ſind der Akker:
Wer’s außfuͤhrt und zerſtreut/ geneuſts zur Erndte wak-
ker.
14. Der außgang geſchicht umb den ein-
gang.
Kein außgang der geſchicht/ als umb deß eingangs willen
Mein Hertz entſchuͤttet ſich/ daß es GOtt an ſol fuͤllen.
15. Verdamnuͤß iſt im weſen.
Koͤnt’ ein Verdambter gleich im hoͤchſten Him̄el ſeyn:
So fuͤhlet’ er doch ſtaͤts die Hoͤll/ und jhre Peyn.
16. Durch dich entwird GOtt nichts.
Menſch woͤhle was du wilt Verdamnuͤß oder Ruh:
Eß gehet GOtt durch dich nichts ab und auch nichts zu.
17. Das groͤſte Wunder.
Der Wunder hat es viel/ kein groͤſſers kan ich ſehen/
Als daß das auferſtehn deß Fleiſches wird geſchehen.
18. Die geiſtliche Jahrszeiten.
Der Winter iſt die Suͤnd/ die Buſſe Fruͤlingszeit/
Der Sommer Gnadenſtand/ der Herbſt vollkommenheit.
19. Auch von demſelben.
Jm Winter iſt man todt/ im Fruͤling ſteht man auf/
Jm Sommer und im Herbſt verbringt man ſeinen lauf.
20. Der ſteiffe Felſenſtein.
Ein tugendthaffter Menſch iſt wie ein Felſenſtein:
Es ſtuͤrme wie es wil/ er faͤllet doch nicht ein.
21. Der
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[163[165]/0171] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 13. Das jrrdiſche Gutt iſt ein Miſt. Das jrrdſche Gutt iſt Miſt; die Armen ſind der Akker: Wer’s außfuͤhrt und zerſtreut/ geneuſts zur Erndte wak- ker. 14. Der außgang geſchicht umb den ein- gang. Kein außgang der geſchicht/ als umb deß eingangs willen Mein Hertz entſchuͤttet ſich/ daß es GOtt an ſol fuͤllen. 15. Verdamnuͤß iſt im weſen. Koͤnt’ ein Verdambter gleich im hoͤchſten Him̄el ſeyn: So fuͤhlet’ er doch ſtaͤts die Hoͤll/ und jhre Peyn. 16. Durch dich entwird GOtt nichts. Menſch woͤhle was du wilt Verdamnuͤß oder Ruh: Eß gehet GOtt durch dich nichts ab und auch nichts zu. 17. Das groͤſte Wunder. Der Wunder hat es viel/ kein groͤſſers kan ich ſehen/ Als daß das auferſtehn deß Fleiſches wird geſchehen. 18. Die geiſtliche Jahrszeiten. Der Winter iſt die Suͤnd/ die Buſſe Fruͤlingszeit/ Der Sommer Gnadenſtand/ der Herbſt vollkommenheit. 19. Auch von demſelben. Jm Winter iſt man todt/ im Fruͤling ſteht man auf/ Jm Sommer und im Herbſt verbringt man ſeinen lauf. 20. Der ſteiffe Felſenſtein. Ein tugendthaffter Menſch iſt wie ein Felſenſtein: Es ſtuͤrme wie es wil/ er faͤllet doch nicht ein. 21. Der

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 163[165]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/171>, abgerufen am 23.11.2024.