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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli fünfstes Buch
144. Die Jchheit schadt mehr als tau-
send Teuffel.
Mensch hütte dich für dir. Wirstu mit dir beladen/
Du wirst dir selber mehr als tausend Teuffel schaden.
145. Christus verursacht nur haß und streit.
Meinstu daß Christus dir bringt Fried und Einigkeit?
Nein wahrlich: wo er ist entstehet haß und streit.
146. Die Welt ist von Ewigkeit.
Weil GOtt der ewige die Welt schuf ausser zeit:
So ists ja Sonnen-klar daß sie von ewigkeit.
147. Jn GOtt ist alles gleiche.
Jn GOtt ist alles eins. Der minst im Himmelreich
Jst Christo unsrem Herrn und seiner Mutter gleich.
148. Jn der Ewigkeit geschicht alles zu-
gleiche.
Dort in der Ewigkeit geschihet alls zugleich
Es ist kein vor noch nach/ wie hier im Zeitenreich.
149. Alle Menschen müssen ein Mensch
werden.
Der vielheit ist GOtt feind; Drumb zieht er uns so ein:
Daß alle Menschen solln in Christo einer seyn.
150. Jm Himmel ist alles gemein.
Jm Himmel lebt man wol; Niemand hat was allein:
Was einer hat/ das ist den Seelgen alln gemein.
151. Ein jeder geneust des andre Seeligkeit.
MArien Seeligkeit/ und jhres Sohns deß süssen/
Werd' ich so völliglich alß beyde selbst geniessen.
152. Was
Joh: Angeli fuͤnfſtes Buch
144. Die Jchheit ſchadt mehr als tau-
ſend Teuffel.
Menſch huͤtte dich fuͤr dir. Wirſtu mit dir beladen/
Du wirſt dir ſelber mehr als tauſend Teuffel ſchaden.
145. Chriſtus verurſacht nur haß und ſtreit.
Meinſtu daß Chriſtus dir bringt Fried und Einigkeit?
Nein wahrlich: wo er iſt entſtehet haß und ſtreit.
146. Die Welt iſt von Ewigkeit.
Weil GOtt der ewige die Welt ſchuf auſſer zeit:
So iſts ja Sonnen-klar daß ſie von ewigkeit.
147. Jn GOtt iſt alles gleiche.
Jn GOtt iſt alles eins. Der minſt im Himmelreich
Jſt Chriſto unſrem Herꝛn und ſeiner Mutter gleich.
148. Jn der Ewigkeit geſchicht alles zu-
gleiche.
Dort in der Ewigkeit geſchihet alls zugleich
Es iſt kein vor noch nach/ wie hier im Zeitenreich.
149. Alle Menſchen muͤſſen ein Menſch
werden.
Der vielheit iſt GOtt feind; Drumb zieht er uns ſo ein:
Daß alle Menſchen ſolln in Chriſto einer ſeyn.
150. Jm Himmel iſt alles gemein.
Jm Himmel lebt man wol; Niemand hat was allein:
Was einer hat/ das iſt den Seelgen alln gemein.
151. Ein jeder geneuſt des andrē Seeligkeit.
MArien Seeligkeit/ und jhres Sohns deß ſuͤſſen/
Werd’ ich ſo voͤlliglich alß beyde ſelbſt genieſſen.
152. Was
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[193[182]/0188] Joh: Angeli fuͤnfſtes Buch 144. Die Jchheit ſchadt mehr als tau- ſend Teuffel. Menſch huͤtte dich fuͤr dir. Wirſtu mit dir beladen/ Du wirſt dir ſelber mehr als tauſend Teuffel ſchaden. 145. Chriſtus verurſacht nur haß und ſtreit. Meinſtu daß Chriſtus dir bringt Fried und Einigkeit? Nein wahrlich: wo er iſt entſtehet haß und ſtreit. 146. Die Welt iſt von Ewigkeit. Weil GOtt der ewige die Welt ſchuf auſſer zeit: So iſts ja Sonnen-klar daß ſie von ewigkeit. 147. Jn GOtt iſt alles gleiche. Jn GOtt iſt alles eins. Der minſt im Himmelreich Jſt Chriſto unſrem Herꝛn und ſeiner Mutter gleich. 148. Jn der Ewigkeit geſchicht alles zu- gleiche. Dort in der Ewigkeit geſchihet alls zugleich Es iſt kein vor noch nach/ wie hier im Zeitenreich. 149. Alle Menſchen muͤſſen ein Menſch werden. Der vielheit iſt GOtt feind; Drumb zieht er uns ſo ein: Daß alle Menſchen ſolln in Chriſto einer ſeyn. 150. Jm Himmel iſt alles gemein. Jm Himmel lebt man wol; Niemand hat was allein: Was einer hat/ das iſt den Seelgen alln gemein. 151. Ein jeder geneuſt des andrē Seeligkeit. MArien Seeligkeit/ und jhres Sohns deß ſuͤſſen/ Werd’ ich ſo voͤlliglich alß beyde ſelbſt genieſſen. 152. Was

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 193[182]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/188>, abgerufen am 23.11.2024.