Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.Geistr. Sinn- und schlußr. 338. Die Ewigkeit ist je länger je undurch- Das Meer der Ewigkeit je mehr's der Geist beschifftschaulicher. Je undurchfchifflicher und weiter ers betrifft. 339. Die GOttheit gründet kein Geschöpffe. Wie tief die Gottheit sey kan kein Geschöpff ergründen:Jn jhren Abgrund muß auch Christi Seel verschwinden. 340. Auch GOtt muß sich verdienen. Daß ich den höchsten GOtt zum Bräutgam angenommen/Hat Er umb mich verdient/ daß Er ist zu mir kommen. 341. Wo die Zeit am längsten. Je weiter man von GOtt/ je tieffer in der Zeit:Drumb ist den Höllischen ein Tag ein' Ewigkeit. 342. Wo man die Göttliche Höffligkeit Kind wer in GOttes Hof gedänket zubestehn/lernt. Der muß zum Heilgen Geist hier in die Schule gehn. 343. Das geistliche Orgelwerk. GOtt ist ein Organist/ wir sind das Orgelwerk/Sein Geist bläst jedem ein/ und gibt zum thon die stärk. 344. Die Armut ist im Geist. Die Armut steht im Geist: ich kan ein Kaiser werden/Und doch so Arm seyn als ein Heiliger auf Erden. 345. Wer inn Wunden Christi wohnt. Der Geist der voller Freud' in Leiden wird gefunden/Und ruhe hat in Pein/ der wohnt in Christi Wunden. 346. Den
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr. 338. Die Ewigkeit iſt je laͤnger je undurch- Das Meer der Ewigkeit je mehr’s der Geiſt beſchifftſchaulicher. Je undurchfchifflicher und weiter ers betrifft. 339. Die GOttheit gruͤndet kein Geſchoͤpffe. Wie tief die Gottheit ſey kan kein Geſchoͤpff ergruͤnden:Jn jhren Abgrund muß auch Chriſti Seel verſchwinden. 340. Auch GOtt muß ſich verdienen. Daß ich den hoͤchſten GOtt zum Braͤutgam angenom̄en/Hat Er umb mich verdient/ daß Er iſt zu mir kommen. 341. Wo die Zeit am laͤngſten. Je weiter man von GOtt/ je tieffer in der Zeit:Drumb iſt den Hoͤlliſchen ein Tag ein’ Ewigkeit. 342. Wo man die Goͤttliche Hoͤffligkeit Kind wer in GOttes Hof gedaͤnket zubeſtehn/lernt. Der muß zum Heilgen Geiſt hier in die Schule gehn. 343. Das geiſtliche Orgelwerk. GOtt iſt ein Organiſt/ wir ſind das Orgelwerk/Sein Geiſt blaͤſt jedem ein/ und gibt zum thon die ſtaͤrk. 344. Die Armut iſt im Geiſt. Die Armut ſteht im Geiſt: ich kan ein Kaiſer werden/Und doch ſo Arm ſeyn als ein Heiliger auf Erden. 345. Wer inn Wunden Chriſti wohnt. Der Geiſt der voller Freud’ in Leiden wird gefunden/Und ruhe hat in Pein/ der wohnt in Chriſti Wunden. 346. Den
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Je undurchfchifflicher und weiter ers betrifft.
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Wie tief die Gottheit ſey kan kein Geſchoͤpff ergruͤnden:
Jn jhren Abgrund muß auch Chriſti Seel verſchwinden.
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Je weiter man von GOtt/ je tieffer in der Zeit:
Drumb iſt den Hoͤlliſchen ein Tag ein’ Ewigkeit.
342. Wo man die Goͤttliche Hoͤffligkeit
lernt.
Kind wer in GOttes Hof gedaͤnket zubeſtehn/
Der muß zum Heilgen Geiſt hier in die Schule gehn.
343. Das geiſtliche Orgelwerk.
GOtt iſt ein Organiſt/ wir ſind das Orgelwerk/
Sein Geiſt blaͤſt jedem ein/ und gibt zum thon die ſtaͤrk.
344. Die Armut iſt im Geiſt.
Die Armut ſteht im Geiſt: ich kan ein Kaiſer werden/
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345. Wer inn Wunden Chriſti wohnt.
Der Geiſt der voller Freud’ in Leiden wird gefunden/
Und ruhe hat in Pein/ der wohnt in Chriſti Wunden.
346. Den
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