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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli erstes Buch
142. Je mehr man sich er giebt/ je
mehr wird man geliebt.
Warumb wird Seraphin von GOtte mehr geliebt
Als eine Mük? Es ist/ daß er sich mehr ergiebt.
143. Die Selbheit die verdambt.
Dafern der Teufel könt' auß seiner seinheit gehn/
So se hestu jhn straks in GOttes Throne stehn.
144, Der Schöpffer kans alleine.
Was bildestu dir ein zu zehln der Sternenschaar?
Der schöpffer ists allein/ der sie kan zehlen gar.
145. Jn dir ist was du wilt.
Der Himmel ist in dir/ und auch der Höllen Qual:
Was du erkiest und wilst/ das hastu überall.
146. GOtt liebt nichts ausser Christo.
So lieb GOtt eine Seel in Christi glantz und Licht:
So unlieb ist sie Jhm/ im fall' er jhr gebricht.
147. Die Jungfern Erde.
Das feinest' auff der Welt ist reine Jungfern Erde:
Man saget daß jhr das Kind der weisen werde.
148. Das gleichnüß der Dreyeinigkeit.
Der Sinn/ der Geist/ das Wort/ die lehren klar und frey.
(So du es fassen kanst) wie GOtt Drey Einig sey.
149. Es läst sich nicht bezirken.
So wenig als dir ist die Weite GOttes kund:
So wenig ist die Welt/ wie dn sprichst Zirkelrund.
150. Eins
Joh: Angeli erſtes Buch
142. Je mehr man ſich er giebt/ je
mehr wird man geliebt.
Warumb wird Seraphin von GOtte mehr geliebt
Als eine Muͤk? Es iſt/ daß er ſich mehr ergiebt.
143. Die Selbheit die verdambt.
Dafern der Teufel koͤnt’ auß ſeiner ſeinheit gehn/
So ſe heſtu jhn ſtraks in GOttes Throne ſtehn.
144, Der Schoͤpffer kans alleine.
Was bildeſtu dir ein zu zehln der Sternenſchaar?
Der ſchoͤpffer iſts allein/ der ſie kan zehlen gar.
145. Jn dir iſt was du wilt.
Der Himmel iſt in dir/ und auch der Hoͤllen Qual:
Was du erkieſt und wilſt/ das haſtu uͤberall.
146. GOtt liebt nichts auſſer Chriſto.
So lieb GOtt eine Seel in Chriſti glantz und Licht:
So unlieb iſt ſie Jhm/ im fall’ er jhr gebricht.
147. Die Jungfern Erde.
Das feineſt’ auff der Welt iſt reine Jungfern Erde:
Man ſaget daß jhr das Kind der weiſen werde.
148. Das gleichnuͤß der Dreyeinigkeit.
Der Sinn/ der Geiſt/ das Wort/ die lehren klar und frey.
(So du es faſſen kanſt) wie GOtt Drey Einig ſey.
149. Es laͤſt ſich nicht bezirken.
So wenig als dir iſt die Weite GOttes kund:
So wenig iſt die Welt/ wie dn ſprichſt Zirkelrund.
150. Eins
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[40/0046] Joh: Angeli erſtes Buch 142. Je mehr man ſich er giebt/ je mehr wird man geliebt. Warumb wird Seraphin von GOtte mehr geliebt Als eine Muͤk? Es iſt/ daß er ſich mehr ergiebt. 143. Die Selbheit die verdambt. Dafern der Teufel koͤnt’ auß ſeiner ſeinheit gehn/ So ſe heſtu jhn ſtraks in GOttes Throne ſtehn. 144, Der Schoͤpffer kans alleine. Was bildeſtu dir ein zu zehln der Sternenſchaar? Der ſchoͤpffer iſts allein/ der ſie kan zehlen gar. 145. Jn dir iſt was du wilt. Der Himmel iſt in dir/ und auch der Hoͤllen Qual: Was du erkieſt und wilſt/ das haſtu uͤberall. 146. GOtt liebt nichts auſſer Chriſto. So lieb GOtt eine Seel in Chriſti glantz und Licht: So unlieb iſt ſie Jhm/ im fall’ er jhr gebricht. 147. Die Jungfern Erde. Das feineſt’ auff der Welt iſt reine Jungfern Erde: Man ſaget daß jhr das Kind der weiſen werde. 148. Das gleichnuͤß der Dreyeinigkeit. Der Sinn/ der Geiſt/ das Wort/ die lehren klar und frey. (So du es faſſen kanſt) wie GOtt Drey Einig ſey. 149. Es laͤſt ſich nicht bezirken. So wenig als dir iſt die Weite GOttes kund: So wenig iſt die Welt/ wie dn ſprichſt Zirkelrund. 150. Eins

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/46>, abgerufen am 23.11.2024.