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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
182. Der Löhner ist nicht Sohn.
Mensch dienstu Gott umb gutt/ umb seeligkeit/ umb Lohn;
So dienstu jhm noch nicht auß liebe wie ein Sohn.
183. Die geheimbe Vermählung.
Was Freude muß doch seyn! wenn GOtt Jhm seine
Braut/
Jn seinem Ewgen Wort durch seinen Geist vertraut.
184. GOtt ist mir was ich wil.
GOtt ist mein Stab/ mein Licht/ mein Pfad/ mein
Zil/ mein Spiel.
Mein Vatter/ Bruder/ Kind/ und alles was ich wil.
185. Der Orth ist selbst in dir.
Nicht du bist in dem Orth/ der Orth der ist in dir!
Wirfstu jhn auß/ so steht die Ewigkeit schon hier.
186. Der ewigen Weißheit Hauß.
Die Ewge Weißheit baut: Jch werde der Pallast:
Wann sie in mir/ und ich in jhr gefunden rast
187. Die weite der Seelen.
Die Welt ist mir zu äng/ der Himmel ist zu klein:
Wo wird doch noch ein Raum für meine Seele seyn?
188. Die Zeit und Ewigkeit
Du sprichst: Versetze dich auß Zeit in Ewigkeit.
Jst dann an Ewigkeit und Zeit ein unterscheid?
189. Der Mensch der macht die Zeit.
Du selber machst die Zeit: das Uhrwerk sind die sinnen:
Hemstu die Unruh nur/ so ist die Zeit von hinnen.
190. Die
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
182. Der Loͤhner iſt nicht Sohn.
Menſch dienſtu Gott umb gutt/ umb ſeeligkeit/ umb Lohn;
So dienſtu jhm noch nicht auß liebe wie ein Sohn.
183. Die geheimbe Vermaͤhlung.
Was Freude muß doch ſeyn! wenn GOtt Jhm ſeine
Braut/
Jn ſeinem Ewgen Wort durch ſeinen Geiſt vertraut.
184. GOtt iſt mir was ich wil.
GOtt iſt mein Stab/ mein Licht/ mein Pfad/ mein
Zil/ mein Spiel.
Mein Vatter/ Bruder/ Kind/ und alles was ich wil.
185. Der Orth iſt ſelbſt in dir.
Nicht du biſt in dem Orth/ der Orth der iſt in dir!
Wirfſtu jhn auß/ ſo ſteht die Ewigkeit ſchon hier.
186. Der ewigen Weißheit Hauß.
Die Ewge Weißheit baut: Jch werde der Pallaſt:
Wann ſie in mir/ und ich in jhr gefunden raſt
187. Die weite der Seelen.
Die Welt iſt mir zu aͤng/ der Himmel iſt zu klein:
Wo wird doch noch ein Raum fuͤr meine Seele ſeyn?
188. Die Zeit und Ewigkeit
Du ſprichſt: Verſetze dich auß Zeit in Ewigkeit.
Jſt dann an Ewigkeit und Zeit ein unterſcheid?
189. Der Menſch der macht die Zeit.
Du ſelber machſt die Zeit: das Uhrwerk ſind die ſinnen:
Hemſtu die Unruh nur/ ſo iſt die Zeit von hinnen.
190. Die
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[45/0051] Geiſtr. Sinn- und ſchlußr. 182. Der Loͤhner iſt nicht Sohn. Menſch dienſtu Gott umb gutt/ umb ſeeligkeit/ umb Lohn; So dienſtu jhm noch nicht auß liebe wie ein Sohn. 183. Die geheimbe Vermaͤhlung. Was Freude muß doch ſeyn! wenn GOtt Jhm ſeine Braut/ Jn ſeinem Ewgen Wort durch ſeinen Geiſt vertraut. 184. GOtt iſt mir was ich wil. GOtt iſt mein Stab/ mein Licht/ mein Pfad/ mein Zil/ mein Spiel. Mein Vatter/ Bruder/ Kind/ und alles was ich wil. 185. Der Orth iſt ſelbſt in dir. Nicht du biſt in dem Orth/ der Orth der iſt in dir! Wirfſtu jhn auß/ ſo ſteht die Ewigkeit ſchon hier. 186. Der ewigen Weißheit Hauß. Die Ewge Weißheit baut: Jch werde der Pallaſt: Wann ſie in mir/ und ich in jhr gefunden raſt 187. Die weite der Seelen. Die Welt iſt mir zu aͤng/ der Himmel iſt zu klein: Wo wird doch noch ein Raum fuͤr meine Seele ſeyn? 188. Die Zeit und Ewigkeit Du ſprichſt: Verſetze dich auß Zeit in Ewigkeit. Jſt dann an Ewigkeit und Zeit ein unterſcheid? 189. Der Menſch der macht die Zeit. Du ſelber machſt die Zeit: das Uhrwerk ſind die ſinnen: Hemſtu die Unruh nur/ ſo iſt die Zeit von hinnen. 190. Die

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/51>, abgerufen am 23.11.2024.