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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli andertes Buch
165. Ein Tröpfflein ist genug.
Der nur eintröpfflein Bluts auß Christo ka geniessen/
Der muß gantz seeliglich mit Jhm in GOtt zerflissen.
166. Die Boßheit hat kein wesen/
Mensch wenn du durch das Blutt deß Lammes bist ge-
nesen/
So bistu ewiglich kein böser Mensch gewesen.
167. Der Mittler ist nur JEsus.
Jch weiß kein mittel nicht als meinen JEsum Christ:
Sein Blutt das ists/ in dem sich GOtt in mich ergist.
168. Eins ist so Alt als das andre.
Ein Kind/ das auf der Welt nur eine Stunde bleibt/
Das wird so Alt/ als man Matusalem beschreibt.
169. Die Gleichheit schauet Gott.
Wem nichts wie alles ist/ und alles wie ein nichts:
Der wird gewürdiget deß Liebsten Angesichts.
170. Die scheidung muß geschen.
Die Unschuld ist ein Gold das keine Schlakken hat:
Eutzeuch dich auß dem Kiß/ so bistus' in der that.
171. Der Adler fleuget hoch.
Ja wer ein Adler ist/ der kan sich wol erschwingen/
Und über Seraphim durch tausend Himmel dringen.
172. Ein Phoenix sol man seyn.
Jch wil ein Phoenix seyn/ und mich in GOtt ver-
brennen/
Damit mich nur nichts mehr von Jhme könne trennen.
173. Die
Joh: Angeli andertes Buch
165. Ein Troͤpfflein iſt genug.
Der nur eintroͤpfflein Bluts auß Chriſto kã genieſſen/
Der muß gantz ſeeliglich mit Jhm in GOtt zerfliſſen.
166. Die Boßheit hat kein weſen/
Menſch wenn du durch das Blutt deß Lammes biſt ge-
neſen/
So biſtu ewiglich kein boͤſer Menſch geweſen.
167. Der Mittler iſt nur JEſus.
Jch weiß kein mittel nicht als meinen JEſum Chriſt:
Sein Blutt das iſts/ in dem ſich GOtt in mich ergiſt.
168. Eins iſt ſo Alt als das andre.
Ein Kind/ das auf der Welt nur eine Stunde bleibt/
Das wird ſo Alt/ als man Matuſalem beſchreibt.
169. Die Gleichheit ſchauet Gott.
Wem nichts wie alles iſt/ und alles wie ein nichts:
Der wird gewuͤrdiget deß Liebſten Angeſichts.
170. Die ſcheidung muß geſchen.
Die Unſchuld iſt ein Gold das keine Schlakken hat:
Eutzeuch dich auß dem Kiß/ ſo biſtus’ in der that.
171. Der Adler fleuget hoch.
Ja wer ein Adler iſt/ der kan ſich wol erſchwingen/
Und uͤber Seraphim durch tauſend Him̄el dringen.
172. Ein Phœnix ſol man ſeyn.
Jch wil ein Phœnix ſeyn/ und mich in GOtt ver-
brennen/
Damit mich nur nichts mehr von Jhme koͤnne trennen.
173. Die
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[82/0088] Joh: Angeli andertes Buch 165. Ein Troͤpfflein iſt genug. Der nur eintroͤpfflein Bluts auß Chriſto kã genieſſen/ Der muß gantz ſeeliglich mit Jhm in GOtt zerfliſſen. 166. Die Boßheit hat kein weſen/ Menſch wenn du durch das Blutt deß Lammes biſt ge- neſen/ So biſtu ewiglich kein boͤſer Menſch geweſen. 167. Der Mittler iſt nur JEſus. Jch weiß kein mittel nicht als meinen JEſum Chriſt: Sein Blutt das iſts/ in dem ſich GOtt in mich ergiſt. 168. Eins iſt ſo Alt als das andre. Ein Kind/ das auf der Welt nur eine Stunde bleibt/ Das wird ſo Alt/ als man Matuſalem beſchreibt. 169. Die Gleichheit ſchauet Gott. Wem nichts wie alles iſt/ und alles wie ein nichts: Der wird gewuͤrdiget deß Liebſten Angeſichts. 170. Die ſcheidung muß geſchen. Die Unſchuld iſt ein Gold das keine Schlakken hat: Eutzeuch dich auß dem Kiß/ ſo biſtus’ in der that. 171. Der Adler fleuget hoch. Ja wer ein Adler iſt/ der kan ſich wol erſchwingen/ Und uͤber Seraphim durch tauſend Him̄el dringen. 172. Ein Phœnix ſol man ſeyn. Jch wil ein Phœnix ſeyn/ und mich in GOtt ver- brennen/ Damit mich nur nichts mehr von Jhme koͤnne trennen. 173. Die

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/88>, abgerufen am 23.11.2024.