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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
219. Die gutten Werke.
Mit Speise/ Trank und Trost/ Beherbrigen/ Bekleyden/
Besuchen in der Noth/ heist GOttes Lämmlein weiden.
220. Wachen/ Fasten/ Bethen.
Drey Werke muß man thun/ wenn man für GOtt wil
trethen/
Er fordert sonst auch nichts: als/ Wachen/ Fasten/
Bethen.
221. GOtt sieht nur zwey Dinge.
Zwey Dinge siht nur GOtt/ den Bok/ und mich sein Lamm:
Vom Bokke scheydet mich Ein Einge Liebesflamm.
222. Es muß Gewuchert seyn.
Knecht wuchre daß du hast: denn wann der HErr wird
kommen:
So wird von jhm allein der Wuchrer angenommen.
223. GOtt liebt die Keuschheit sehr.
Die Keuschheit ist bey GOtt/ so kräfftig/ wehrt und rein/
Als tausend Lilien für einer Tulpe seyn.
224. Die liebreiche Busse.
Freund so du ja nicht wilt ein Junggeselle bleiben/
So wolle dich doch nur mit Magdalena beweiben.
225. Die Feuer-Tauffe.
Getauffet muß man seyn: wen Geist und Feuer taufft/
Der ists der Ewiglich in keinem Pful ersaufft.
226. Die Tauffe.
Ach Sünder trotze nicht daß du getauffet bist;
Die schönste Lilge wird im Koth zu Koth und Mist.
227. Auch
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
219. Die gutten Werke.
Mit Speiſe/ Trank und Troſt/ Beherbrigen/ Bekleyden/
Beſuchen in der Noth/ heiſt GOttes Laͤmmlein weiden.
220. Wachen/ Faſten/ Bethen.
Drey Werke muß man thun/ wenn man fuͤr GOtt wil
trethen/
Er fordert ſonſt auch nichts: als/ Wachen/ Faſten/
Bethen.
221. GOtt ſieht nur zwey Dinge.
Zwey Dinge ſiht nur GOtt/ den Bok/ und mich ſein Lam̄:
Vom Bokke ſcheydet mich Ein Einge Liebesflamm.
222. Es muß Gewuchert ſeyn.
Knecht wuchre daß du haſt: denn wann der HErr wird
kommen:
So wird von jhm allein der Wuchrer angenommen.
223. GOtt liebt die Keuſchheit ſehr.
Die Keuſchheit iſt bey GOtt/ ſo kraͤfftig/ wehrt und rein/
Als tauſend Lilien fuͤr einer Tulpe ſeyn.
224. Die liebreiche Buſſe.
Freund ſo du ja nicht wilt ein Junggeſelle bleiben/
So wolle dich doch nur mit Magdalena beweiben.
225. Die Feuer-Tauffe.
Getauffet muß man ſeyn: wen Geiſt und Feuer taufft/
Der iſts der Ewiglich in keinem Pful erſaufft.
226. Die Tauffe.
Ach Suͤnder trotze nicht daß du getauffet biſt;
Die ſchoͤnſte Lilge wird im Koth zu Koth und Miſt.
227. Auch
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[89/0095] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 219. Die gutten Werke. Mit Speiſe/ Trank und Troſt/ Beherbrigen/ Bekleyden/ Beſuchen in der Noth/ heiſt GOttes Laͤmmlein weiden. 220. Wachen/ Faſten/ Bethen. Drey Werke muß man thun/ wenn man fuͤr GOtt wil trethen/ Er fordert ſonſt auch nichts: als/ Wachen/ Faſten/ Bethen. 221. GOtt ſieht nur zwey Dinge. Zwey Dinge ſiht nur GOtt/ den Bok/ und mich ſein Lam̄: Vom Bokke ſcheydet mich Ein Einge Liebesflamm. 222. Es muß Gewuchert ſeyn. Knecht wuchre daß du haſt: denn wann der HErr wird kommen: So wird von jhm allein der Wuchrer angenommen. 223. GOtt liebt die Keuſchheit ſehr. Die Keuſchheit iſt bey GOtt/ ſo kraͤfftig/ wehrt und rein/ Als tauſend Lilien fuͤr einer Tulpe ſeyn. 224. Die liebreiche Buſſe. Freund ſo du ja nicht wilt ein Junggeſelle bleiben/ So wolle dich doch nur mit Magdalena beweiben. 225. Die Feuer-Tauffe. Getauffet muß man ſeyn: wen Geiſt und Feuer taufft/ Der iſts der Ewiglich in keinem Pful erſaufft. 226. Die Tauffe. Ach Suͤnder trotze nicht daß du getauffet biſt; Die ſchoͤnſte Lilge wird im Koth zu Koth und Miſt. 227. Auch

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/95>, abgerufen am 23.11.2024.