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Simmel, Georg: Philosophie des Geldes. Leipzig, 1900.

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dehnung, Komplikation, innerlichen Wechselwirksamkeiten entwickelt,
entsteht jene Abhängigkeit der Menschen untereinander, die durch die
Ausschaltung des persönlichen Elementes den Einzelnen stärker auf
sich zurückweist und seine Freiheit zu positiverem Bewusstsein bringt,
als die gänzliche Beziehungslosigkeit es vermöchte. Das Geld ist der
absolut geeignete Träger eines derartigen Verhältnisses; denn es schafft
zwar Beziehungen zwischen Menschen, aber es lässt die Menschen
ausserhalb derselben, es ist das genaue Äquivalent für sachliche
Leistungen, aber ein sehr inadäquates für das Individuelle und Perso-
nale in ihnen: die Enge der sachlichen Abhängigkeiten, die es stiftet,
ist für das unterschiedsempfindliche Bewusstsein der Hintergrund, von
dem sich die aus ihnen herausdifferenzierte Persönlichkeit und ihre
Freiheit erst deutlich abhebt.


dehnung, Komplikation, innerlichen Wechselwirksamkeiten entwickelt,
entsteht jene Abhängigkeit der Menschen untereinander, die durch die
Ausschaltung des persönlichen Elementes den Einzelnen stärker auf
sich zurückweist und seine Freiheit zu positiverem Bewuſstsein bringt,
als die gänzliche Beziehungslosigkeit es vermöchte. Das Geld ist der
absolut geeignete Träger eines derartigen Verhältnisses; denn es schafft
zwar Beziehungen zwischen Menschen, aber es läſst die Menschen
auſserhalb derselben, es ist das genaue Äquivalent für sachliche
Leistungen, aber ein sehr inadäquates für das Individuelle und Perso-
nale in ihnen: die Enge der sachlichen Abhängigkeiten, die es stiftet,
ist für das unterschiedsempfindliche Bewuſstsein der Hintergrund, von
dem sich die aus ihnen herausdifferenzierte Persönlichkeit und ihre
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[302/0326] dehnung, Komplikation, innerlichen Wechselwirksamkeiten entwickelt, entsteht jene Abhängigkeit der Menschen untereinander, die durch die Ausschaltung des persönlichen Elementes den Einzelnen stärker auf sich zurückweist und seine Freiheit zu positiverem Bewuſstsein bringt, als die gänzliche Beziehungslosigkeit es vermöchte. Das Geld ist der absolut geeignete Träger eines derartigen Verhältnisses; denn es schafft zwar Beziehungen zwischen Menschen, aber es läſst die Menschen auſserhalb derselben, es ist das genaue Äquivalent für sachliche Leistungen, aber ein sehr inadäquates für das Individuelle und Perso- nale in ihnen: die Enge der sachlichen Abhängigkeiten, die es stiftet, ist für das unterschiedsempfindliche Bewuſstsein der Hintergrund, von dem sich die aus ihnen herausdifferenzierte Persönlichkeit und ihre Freiheit erst deutlich abhebt.

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Zitationshilfe: Simmel, Georg: Philosophie des Geldes. Leipzig, 1900, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/simmel_geld_1900/326>, abgerufen am 21.11.2024.