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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
dieses Aseripho gehört, nahme er einen kleinen
Particul, wickelt ihne in ein Tüchlein, bringt
selben in die Stadt, und setzt ihne an das be-
ste Ort seines Hausses. Da geschahe dann,
daß dieser Particul solche Strahlen von sich
warffe, daß er die Nacht so hell, als den Tag
beleuchtete. Auf dieses Wunder hin, liesse er
sich in Glaubens-Sachen unterrichten, und
nachmahls von dem alten Priester tauffen.

Diese Begebenheit ware der Tochter eine
Ursach einer sehr grossen Freud, als welche
nicht mehr bergen konte, daß sie dieses Geist-
lichen Sclavens leibliche Tochter seye; dahero
wachste die allgemeine Freud ohne Maas an,
und Aseripho gabe nicht nur beeden die Frey-
heit, sondern, nachdeme er sie reichlich beschen-
cket, schickte er sie auf einem wohl zugerichteten
Schiff in ihr Vatterland. Er begnügte sich
auch nicht allein den wahren Glauben zu be-
kennen, sondern predigte ihne mit so grosser
Freyheit, daß die Türcken darob verdrüßig
worden, ihne erstens in eine Gefängnus ge-
steckt, hernach, als er sich nicht wolte vom
Glauben abwendig machen lassen, verdamm-
ten sie selben zum Tod. Als er zur Martyr
ausgeführt worden, unterrichtete er die Un-
glaubige auf dem Weeg in dem Geheimnus
der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit, hebte drey
Finger gen Himmel auf, und/ damit er diese
Unglaubige überzeugte, sprache er, als er bey
der Marmorsteinen Porten der Stadt ange-

langt:
F 5

Von dem H. Altars-Sacrament.
dieſes Aſeripho gehört, nahme er einen kleinen
Particul, wickelt ihne in ein Tüchlein, bringt
ſelben in die Stadt, und ſetzt ihne an das be-
ſte Ort ſeines Hauſſes. Da geſchahe dann,
daß dieſer Particul ſolche Strahlen von ſich
warffe, daß er die Nacht ſo hell, als den Tag
beleuchtete. Auf dieſes Wunder hin, lieſſe er
ſich in Glaubens-Sachen unterrichten, und
nachmahls von dem alten Prieſter tauffen.

Dieſe Begebenheit ware der Tochter eine
Urſach einer ſehr groſſen Freud, als welche
nicht mehr bergen konte, daß ſie dieſes Geiſt-
lichen Sclavens leibliche Tochter ſeye; dahero
wachste die allgemeine Freud ohne Maas an,
und Aſeripho gabe nicht nur beeden die Frey-
heit, ſondern, nachdeme er ſie reichlich beſchen-
cket, ſchickte er ſie auf einem wohl zugerichteten
Schiff in ihr Vatterland. Er begnügte ſich
auch nicht allein den wahren Glauben zu be-
kennen, ſondern predigte ihne mit ſo groſſer
Freyheit, daß die Türcken darob verdrüßig
worden, ihne erſtens in eine Gefängnus ge-
ſteckt, hernach, als er ſich nicht wolte vom
Glauben abwendig machen laſſen, verdamm-
ten ſie ſelben zum Tod. Als er zur Martyr
ausgeführt worden, unterrichtete er die Un-
glaubige auf dem Weeg in dem Geheimnus
der Allerheiligſten Dreyfaltigkeit, hebte drey
Finger gen Himmel auf, und/ damit er dieſe
Unglaubige überzeugte, ſprache er, als er bey
der Marmorſteinen Porten der Stadt ange-

langt:
F 5
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[89/0126] Von dem H. Altars-Sacrament. dieſes Aſeripho gehört, nahme er einen kleinen Particul, wickelt ihne in ein Tüchlein, bringt ſelben in die Stadt, und ſetzt ihne an das be- ſte Ort ſeines Hauſſes. Da geſchahe dann, daß dieſer Particul ſolche Strahlen von ſich warffe, daß er die Nacht ſo hell, als den Tag beleuchtete. Auf dieſes Wunder hin, lieſſe er ſich in Glaubens-Sachen unterrichten, und nachmahls von dem alten Prieſter tauffen. Dieſe Begebenheit ware der Tochter eine Urſach einer ſehr groſſen Freud, als welche nicht mehr bergen konte, daß ſie dieſes Geiſt- lichen Sclavens leibliche Tochter ſeye; dahero wachste die allgemeine Freud ohne Maas an, und Aſeripho gabe nicht nur beeden die Frey- heit, ſondern, nachdeme er ſie reichlich beſchen- cket, ſchickte er ſie auf einem wohl zugerichteten Schiff in ihr Vatterland. Er begnügte ſich auch nicht allein den wahren Glauben zu be- kennen, ſondern predigte ihne mit ſo groſſer Freyheit, daß die Türcken darob verdrüßig worden, ihne erſtens in eine Gefängnus ge- ſteckt, hernach, als er ſich nicht wolte vom Glauben abwendig machen laſſen, verdamm- ten ſie ſelben zum Tod. Als er zur Martyr ausgeführt worden, unterrichtete er die Un- glaubige auf dem Weeg in dem Geheimnus der Allerheiligſten Dreyfaltigkeit, hebte drey Finger gen Himmel auf, und/ damit er dieſe Unglaubige überzeugte, ſprache er, als er bey der Marmorſteinen Porten der Stadt ange- langt: F 5

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/126>, abgerufen am 26.11.2024.