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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
gute Verständnuß der Freunden dieser Welt
gegen einander, wenn sie in zerschiedenen Oer-
teren wohnen, daß einer den anderen beherber-
ge, wenn er zu ihme, als ein Frembdling, kommt.
Nun, wer würdig zu dem Tisch des HErren
geht, was thut er? Er beherbergt einige Zeit
diesen Göttlichen Gast in seinem Hertzen. So
ist dann billich, daß auch ihne nachmals der
HErr in der anderen Welt beherberge in sei-
nem Haus, dem Reich der Himmlen... Die
heilige Martha beherbergte einstens Christum
in ihrem Hauß! was hat sich aber nachmals
zugetragen? jenes was der gelehrte Cornelius
anmerckt, daß ihr nehmlich der Heyland auf
dem Tod-Bett erschienen, und zu ihr gespro-
chen: Komme meine liebste Gastgebin; dann/
gleichwie du mich in dein Hauß aufgenom-
men/ also will ich dich anjetzo in den Him-
mel aufnehmen.
Wenn nun also der Hey-
land Martha die Aufnehmung in ihr Hauß
belohnt, so doch nur ein eintziges mahl gesche-
hen, was hat dann jener zu gewarten, der ih-
ne offt empfanget? O mich Glückseeligen! so
ich diese Ursachen wohl begreiffe! noch weit
glückseeliger aber, so ich mir selbe wohl zu
Nutzen mache!

III.

Das Hochwürdige Gut führt uns
in den Himmel.
Es würckte GOtt einstens
seinen auserwählten Volck zu Lieb ein grosses
Wunder, als selbes durch die breite Felder
Arabiens wanderte; Er liesse selbes nemlich

durch
J

Von dem H. Altars-Sacrament.
gute Verſtändnuß der Freunden dieſer Welt
gegen einander, wenn ſie in zerſchiedenen Oer-
teren wohnen, daß einer den anderen beherber-
ge, wenn er zu ihme, als ein Frembdling, kom̃t.
Nun, wer würdig zu dem Tiſch des HErren
geht, was thut er? Er beherbergt einige Zeit
dieſen Göttlichen Gaſt in ſeinem Hertzen. So
iſt dann billich, daß auch ihne nachmals der
HErr in der anderen Welt beherberge in ſei-
nem Haus, dem Reich der Himmlen... Die
heilige Martha beherbergte einſtens Chriſtum
in ihrem Hauß! was hat ſich aber nachmals
zugetragen? jenes was der gelehrte Cornelius
anmerckt, daß ihr nehmlich der Heyland auf
dem Tod-Bett erſchienen, und zu ihr geſpro-
chen: Komme meine liebſte Gaſtgebin; dann/
gleichwie du mich in dein Hauß aufgenom-
men/ alſo will ich dich anjetzo in den Him-
mel aufnehmen.
Wenn nun alſo der Hey-
land Martha die Aufnehmung in ihr Hauß
belohnt, ſo doch nur ein eintziges mahl geſche-
hen, was hat dann jener zu gewarten, der ih-
ne offt empfanget? O mich Glückſeeligen! ſo
ich dieſe Urſachen wohl begreiffe! noch weit
glückſeeliger aber, ſo ich mir ſelbe wohl zu
Nutzen mache!

III.

Das Hochwürdige Gut führt uns
in den Himmel.
Es würckte GOtt einſtens
ſeinen auserwählten Volck zu Lieb ein groſſes
Wunder, als ſelbes durch die breite Felder
Arabiens wanderte; Er lieſſe ſelbes nemlich

durch
J
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[129/0166] Von dem H. Altars-Sacrament. gute Verſtändnuß der Freunden dieſer Welt gegen einander, wenn ſie in zerſchiedenen Oer- teren wohnen, daß einer den anderen beherber- ge, wenn er zu ihme, als ein Frembdling, kom̃t. Nun, wer würdig zu dem Tiſch des HErren geht, was thut er? Er beherbergt einige Zeit dieſen Göttlichen Gaſt in ſeinem Hertzen. So iſt dann billich, daß auch ihne nachmals der HErr in der anderen Welt beherberge in ſei- nem Haus, dem Reich der Himmlen... Die heilige Martha beherbergte einſtens Chriſtum in ihrem Hauß! was hat ſich aber nachmals zugetragen? jenes was der gelehrte Cornelius anmerckt, daß ihr nehmlich der Heyland auf dem Tod-Bett erſchienen, und zu ihr geſpro- chen: Komme meine liebſte Gaſtgebin; dann/ gleichwie du mich in dein Hauß aufgenom- men/ alſo will ich dich anjetzo in den Him- mel aufnehmen. Wenn nun alſo der Hey- land Martha die Aufnehmung in ihr Hauß belohnt, ſo doch nur ein eintziges mahl geſche- hen, was hat dann jener zu gewarten, der ih- ne offt empfanget? O mich Glückſeeligen! ſo ich dieſe Urſachen wohl begreiffe! noch weit glückſeeliger aber, ſo ich mir ſelbe wohl zu Nutzen mache! III. Das Hochwürdige Gut führt uns in den Himmel. Es würckte GOtt einſtens ſeinen auserwählten Volck zu Lieb ein groſſes Wunder, als ſelbes durch die breite Felder Arabiens wanderte; Er lieſſe ſelbes nemlich durch J

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/166>, abgerufen am 22.11.2024.