Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Betrachtungen mit Nahmen Dunaan/ eine grosse Niderlagder Christen ausübte, thate eine heilige Frau ein Kind von fünff Jahren mit dem Blut der heiligen Martyrer bestreichen, damit sie es zu bevorstehender Martyr bereitete, und ausrü- stete; und das Kind wurde auch nachmahls ein herrlicher Blut-Zeug Christi. Nun, um wie viel mehr können wir tugendhafft, ja hei- lig werden, da wir das Göttliche Blut des Königs aller Martyrer selbst genüssen? Ge- schicht es nicht, ist die Schuld unser; weilen wir nemlich unserer Seits die gehörige, und nothwendige Zubereitungen nicht voran ge- schickt, dieses Allerheiligste Geheimnus würdig zu empfangen. III. Mit öffterm Gebrauch dieses Aller- gen
Betrachtungen mit Nahmen Dunaan/ eine groſſe Niderlagder Chriſten ausübte, thate eine heilige Frau ein Kind von fünff Jahren mit dem Blut der heiligen Martyrer beſtreichen, damit ſie es zu bevorſtehender Martyr bereitete, und ausrü- ſtete; und das Kind wurde auch nachmahls ein herrlicher Blut-Zeug Chriſti. Nun, um wie viel mehr können wir tugendhafft, ja hei- lig werden, da wir das Göttliche Blut des Königs aller Martyrer ſelbſt genüſſen? Ge- ſchicht es nicht, iſt die Schuld unſer; weilen wir nemlich unſerer Seits die gehörige, und nothwendige Zubereitungen nicht voran ge- ſchickt, dieſes Allerheiligſte Geheimnus würdig zu empfangen. III. Mit öffterm Gebrauch dieſes Aller- gen
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Betrachtungen
mit Nahmen Dunaan/ eine groſſe Niderlag
der Chriſten ausübte, thate eine heilige Frau
ein Kind von fünff Jahren mit dem Blut der
heiligen Martyrer beſtreichen, damit ſie es zu
bevorſtehender Martyr bereitete, und ausrü-
ſtete; und das Kind wurde auch nachmahls
ein herrlicher Blut-Zeug Chriſti. Nun, um
wie viel mehr können wir tugendhafft, ja hei-
lig werden, da wir das Göttliche Blut des
Königs aller Martyrer ſelbſt genüſſen? Ge-
ſchicht es nicht, iſt die Schuld unſer; weilen
wir nemlich unſerer Seits die gehörige, und
nothwendige Zubereitungen nicht voran ge-
ſchickt, dieſes Allerheiligſte Geheimnus würdig
zu empfangen.
III.
Mit öffterm Gebrauch dieſes Aller-
heiligſten Geheimnus. Wer einmahl von ei-
nem Freund zu Gaſt gebetten worden, kan die-
ſe Höflichkeit nicht beſſer erwiedern, als, wann
er ein groſſes Wohlgefallen darob zeigt. Die-
ſes wird er aber deutlich zu verſtehen geben,
wenn er ſolche Einladung auch ein andersmahl
wieder gut nnd freywillig annimmt. Nun wie
können wir uns gegen GOtt wegen dieſem
Gaſtmahl des Altars danckbar zeigen?...
Nicht anderſt, als wenn wir nemlichen ſo ohn-
ermeſſene Gnad, und Gutthat ſo offt bereitwil-
lig annehmen, als ſo offt ſie uns anerbotten
wird... Da uns der HErr ſo gütig-als be-
ſtändig rufft, und zu dieſem Göttlichen Tiſch
einladet, werden wir ſo groſſer Liebe ein Genü-
gen
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