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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Betrachtungen
So viel der edlen Frücht uns pflegt der
Herbst zu geben,

So viel der Flocken-Schnee durch Lufft
im Winter schweben;

So viel der Sterne stehn auf blauer Him-
mels-Decken/

So viel der Körnlein-Sand auf- und im
Erdreich stecken;

So viel der Tröpflein seynd im Meer/ in
Flüß und Bächen/

So vielmahl unser Mund/ soll auch das
Hertz mit sprechen:

Es sey gelobt/ geehrt/ gepriesen ohne End/
Das Allerhöchste Gut/ das heiligst Sacra-
ment, Amen!
Ein anders Gebett zu dem bey vier-
zigstündiger Andacht ausgesetztem
Hochwürdigen Gut.

Wie ohnendlich groß ist nicht, o JE-
su! deine Göttliche Güte! Was
ist diese nicht für eine ohnvergleichliche
Verdemüthigung? da du beständig in
dem Creys herum gehest durch das vier-
zigstündige Gebett, deinen geliebten
Menschen-Kindern lauter Gnad- und
Gutthaten auszutheilen? Als du vor-
einst zu Jerusalem warest, hailtest alle

Krancke,
Betrachtungen
So viel der edlen Frücht uns pflegt der
Herbſt zu geben,

So viel der Flocken-Schnee durch Lufft
im Winter ſchweben;

So viel der Sterne ſtehn auf blauer Him-
mels-Decken/

So viel der Körnlein-Sand auf- und im
Erdreich ſtecken;

So viel der Tröpflein ſeynd im Meer/ in
Flüß und Bächen/

So vielmahl unſer Mund/ ſoll auch das
Hertz mit ſprechen:

Es ſey gelobt/ geehrt/ geprieſen ohne End/
Das Allerhöchſte Gut/ das heiligſt Sacra-
ment, Amen!
Ein anders Gebett zu dem bey vier-
zigſtündiger Andacht ausgeſetztem
Hochwürdigen Gut.

Wie ohnendlich groß iſt nicht, o JE-
ſu! deine Göttliche Güte! Was
iſt dieſe nicht für eine ohnvergleichliche
Verdemüthigung? da du beſtändig in
dem Creys herum geheſt durch das vier-
zigſtündige Gebett, deinen geliebten
Menſchen-Kindern lauter Gnad- und
Gutthaten auszutheilen? Als du vor-
einſt zu Jeruſalem wareſt, hailteſt alle

Krancke,
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[248/0285] Betrachtungen So viel der edlen Frücht uns pflegt der Herbſt zu geben, So viel der Flocken-Schnee durch Lufft im Winter ſchweben; So viel der Sterne ſtehn auf blauer Him- mels-Decken/ So viel der Körnlein-Sand auf- und im Erdreich ſtecken; So viel der Tröpflein ſeynd im Meer/ in Flüß und Bächen/ So vielmahl unſer Mund/ ſoll auch das Hertz mit ſprechen: Es ſey gelobt/ geehrt/ geprieſen ohne End/ Das Allerhöchſte Gut/ das heiligſt Sacra- ment, Amen! Ein anders Gebett zu dem bey vier- zigſtündiger Andacht ausgeſetztem Hochwürdigen Gut. Wie ohnendlich groß iſt nicht, o JE- ſu! deine Göttliche Güte! Was iſt dieſe nicht für eine ohnvergleichliche Verdemüthigung? da du beſtändig in dem Creys herum geheſt durch das vier- zigſtündige Gebett, deinen geliebten Menſchen-Kindern lauter Gnad- und Gutthaten auszutheilen? Als du vor- einſt zu Jeruſalem wareſt, hailteſt alle Krancke,

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/285>, abgerufen am 22.11.2024.