Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

Bild:
<< vorherige Seite

Von dem H. Altars-Sacrament.
geren gespeißt worden; eintweders von dem
Heil. Petro, oder Christo selbst. P. Novatus
tomo 1. c. 17. q.
10. und nach ihme Sylveira
L. 5. c. 35. q.
19. halten nicht ohne Grund
darvor, daß der HErr mehrers wegen Maria,
als seinen Glaubigen, dieses Geheimnus ein-
gesetzt. Vernehmt die Wort Saläzars in Prov.
9. Dann das weiß ich gewiß/ daß, wiewoh-
len der Heyland dieses Geheimnus deswegen
eingesetzt/ nach Meynung der heiligen Vät-
ter über den
Matthaeum, damit er bis zu En-
de der Welt bey uns seye/ und also das Ver-
langen nach ihme/ als Abwesenden stillte in
denen Hertzen der Wahrglaubigen/ hat er
es jedoch vor allem wegen Maria eingesetzt;
damit nemlich sie nach dem Leyden ihres
Sohns/ die Verzögerung ihrer ewigen Glück-
seeligkeit desto leichter erdulten könte; wei-
len sie indessen von dieser Göttlichen Engel-
Speiß gestärckt wurde. Und/ damit Chri-
stus auf solche Weis öffters in jene Woh-
nung der mütterlichen Liebe zuruck kehrte/
worinnen er vor seiner Geburt wohnte.

Endlichen ist glaubwürdig, daß auch
die übrige heilige Frauen, so dort bey Maria
waren, von dem Heil. Petro seyen gespeißt wor-
den, wie auch alle Jünger, so da zugegen wa-
ren; massen dieses der gütigen Freygebigkeit
GOttes nicht zu viel gewesen.

Was die heilige Jünger betrifft, ist ausser
allem Zweiffel, daß der HErr das Brod zer-

theilt

Von dem H. Altars-Sacrament.
geren geſpeißt worden; eintweders von dem
Heil. Petro, oder Chriſto ſelbſt. P. Novatus
tomo 1. c. 17. q.
10. und nach ihme Sylveira
L. 5. c. 35. q.
19. halten nicht ohne Grund
darvor, daß der HErr mehrers wegen Maria,
als ſeinen Glaubigen, dieſes Geheimnus ein-
geſetzt. Vernehmt die Wort Saläzars in Prov.
9. Dann das weiß ich gewiß/ daß, wiewoh-
len der Heyland dieſes Geheimnus deswegen
eingeſetzt/ nach Meynung der heiligen Vät-
ter über den
Matthæum, damit er bis zu En-
de der Welt bey uns ſeye/ und alſo das Ver-
langen nach ihme/ als Abweſenden ſtillte in
denen Hertzen der Wahrglaubigen/ hat er
es jedoch vor allem wegen Maria eingeſetzt;
damit nemlich ſie nach dem Leyden ihres
Sohns/ die Verzögerung ihrer ewigen Glück-
ſeeligkeit deſto leichter erdulten könte; wei-
len ſie indeſſen von dieſer Göttlichen Engel-
Speiß geſtärckt wurde. Und/ damit Chri-
ſtus auf ſolche Weis öffters in jene Woh-
nung der mütterlichen Liebe zuruck kehrte/
worinnen er vor ſeiner Geburt wohnte.

Endlichen iſt glaubwürdig, daß auch
die übrige heilige Frauen, ſo dort bey Maria
waren, von dem Heil. Petro ſeyen geſpeißt wor-
den, wie auch alle Jünger, ſo da zugegen wa-
ren; maſſen dieſes der gütigen Freygebigkeit
GOttes nicht zu viel geweſen.

Was die heilige Jünger betrifft, iſt auſſer
allem Zweiffel, daß der HErr das Brod zer-

theilt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0352" n="315"/><fw place="top" type="header">Von dem H. Altars-Sacrament.</fw><lb/>
geren ge&#x017F;peißt worden; eintweders von dem<lb/>
Heil. <hi rendition="#aq">Petro,</hi> oder Chri&#x017F;to &#x017F;elb&#x017F;t. <hi rendition="#aq">P. Novatus<lb/>
tomo 1. c. 17. q.</hi> 10. und nach ihme <hi rendition="#aq">Sylveira<lb/>
L. 5. c. 35. q.</hi> 19. halten nicht ohne Grund<lb/>
darvor, daß der HErr mehrers wegen Maria,<lb/>
als &#x017F;einen Glaubigen, die&#x017F;es Geheimnus ein-<lb/>
ge&#x017F;etzt. Vernehmt die Wort <hi rendition="#aq">Saläzars in Prov.</hi><lb/>
9. <hi rendition="#fr">Dann das weiß ich gewiß/ daß, wiewoh-<lb/>
len der Heyland die&#x017F;es Geheimnus deswegen<lb/>
einge&#x017F;etzt/ nach Meynung der heiligen Vät-<lb/>
ter über den</hi> <hi rendition="#aq">Matthæum,</hi> <hi rendition="#fr">damit er bis zu En-<lb/>
de der Welt bey uns &#x017F;eye/ und al&#x017F;o das Ver-<lb/>
langen nach ihme/ als Abwe&#x017F;enden &#x017F;tillte in<lb/>
denen Hertzen der Wahrglaubigen/ hat er<lb/>
es jedoch vor allem wegen Maria einge&#x017F;etzt;<lb/>
damit nemlich &#x017F;ie nach dem Leyden ihres<lb/>
Sohns/ die Verzögerung ihrer ewigen Glück-<lb/>
&#x017F;eeligkeit de&#x017F;to leichter erdulten könte; wei-<lb/>
len &#x017F;ie inde&#x017F;&#x017F;en von die&#x017F;er Göttlichen Engel-<lb/>
Speiß ge&#x017F;tärckt wurde. Und/ damit Chri-<lb/>
&#x017F;tus auf &#x017F;olche Weis öffters in jene Woh-<lb/>
nung der mütterlichen Liebe zuruck kehrte/<lb/>
worinnen er vor &#x017F;einer Geburt wohnte.</hi></p><lb/>
          <p>Endlichen i&#x017F;t glaubwürdig, daß auch<lb/>
die übrige heilige Frauen, &#x017F;o dort bey Maria<lb/>
waren, von dem Heil. <hi rendition="#aq">Petro</hi> &#x017F;eyen ge&#x017F;peißt wor-<lb/>
den, wie auch alle Jünger, &#x017F;o da zugegen wa-<lb/>
ren; ma&#x017F;&#x017F;en die&#x017F;es der gütigen Freygebigkeit<lb/>
GOttes nicht zu viel gewe&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Was die heilige Jünger betrifft, i&#x017F;t au&#x017F;&#x017F;er<lb/>
allem Zweiffel, daß der HErr das Brod zer-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">theilt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0352] Von dem H. Altars-Sacrament. geren geſpeißt worden; eintweders von dem Heil. Petro, oder Chriſto ſelbſt. P. Novatus tomo 1. c. 17. q. 10. und nach ihme Sylveira L. 5. c. 35. q. 19. halten nicht ohne Grund darvor, daß der HErr mehrers wegen Maria, als ſeinen Glaubigen, dieſes Geheimnus ein- geſetzt. Vernehmt die Wort Saläzars in Prov. 9. Dann das weiß ich gewiß/ daß, wiewoh- len der Heyland dieſes Geheimnus deswegen eingeſetzt/ nach Meynung der heiligen Vät- ter über den Matthæum, damit er bis zu En- de der Welt bey uns ſeye/ und alſo das Ver- langen nach ihme/ als Abweſenden ſtillte in denen Hertzen der Wahrglaubigen/ hat er es jedoch vor allem wegen Maria eingeſetzt; damit nemlich ſie nach dem Leyden ihres Sohns/ die Verzögerung ihrer ewigen Glück- ſeeligkeit deſto leichter erdulten könte; wei- len ſie indeſſen von dieſer Göttlichen Engel- Speiß geſtärckt wurde. Und/ damit Chri- ſtus auf ſolche Weis öffters in jene Woh- nung der mütterlichen Liebe zuruck kehrte/ worinnen er vor ſeiner Geburt wohnte. Endlichen iſt glaubwürdig, daß auch die übrige heilige Frauen, ſo dort bey Maria waren, von dem Heil. Petro ſeyen geſpeißt wor- den, wie auch alle Jünger, ſo da zugegen wa- ren; maſſen dieſes der gütigen Freygebigkeit GOttes nicht zu viel geweſen. Was die heilige Jünger betrifft, iſt auſſer allem Zweiffel, daß der HErr das Brod zer- theilt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/352
Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/352>, abgerufen am 22.11.2024.