Brudern, Bischoff Werners zu Straßburg, das Schloß Habsburg, brachte den umliegenden Adel als Vasallen untersich, nennete sich einen Grafen von Habsburg, und verließ, als er im J. 1027. aus der Welt ging, diese Grafschafft seinen Nachkommen, aus welchen Rudolphus V. Graf von Habsburg und Landgraf von Elsaß, geb. 1218. d. 1. Maj wegen seines grossen Verstandes und sonderbaren Tapfferkeit zu unaussprechlichem Vergnügen des Teutschen Reichs, d. 29. Sept. 1273. zu Franckfurt zum Römischen Kayser erwählet worden; der den ihme widerspenstigen König in Böheim, Ottokar, fünf Jahr hernach in offener Schlacht erleget.
§. 4. Oesterreich, Steyermarck und Schwaben waren damals erledigte Reichs-Lehne, daher er die erstern zwey Hertzogthümer nebst Crayn, der Windischen Marck und Portenau, seinem ältern Sohne Alberto, Schwaben aber seinem jüngeren Sohne Rudolpho, im Jahre 1282. auf dem Reichs-Tage zu Augspurg verliehen; Kärnthen fiel nach Herici, Königs in Böheim, Hertzogs in Kärnthen und Grafens in Tyrol, im Jahr 1331. erfolgtem Tode gleichfals an Oesterreich, und die Grafschafft Tyrol übergab die Gräfin Margaretha Maultasch im Jahr 1363. an Rudolph, Albrecht und Leopold, Gebrüdere und Ertz-Hertzoge von Oesterreich, zu geschweigen der Marggrafschafft Burgau, so im Jahr 1283. der Grafschafft Pfirt, so im Jahr 1324. und der Grafschafft Görtz, so im Jahr 1444. allerseits nach Abgang ihrer Geschlechter Allerhöchstgedachtem Hause zugefallen.
§. 5. Auch nach Kayser Rudolphs I. d. 25. Jul. 1291. erfolgtem Tode war sein Sohn, Albertus, der neue Hertzog zu Oesterreich, Steyermarck und Crayn, so glücklich, das Kayserthum gegen Graf Adolphen von Nassau ohnweit Speyer im Jahr 1298. in einer hitzigen Schlacht
Brudern, Bischoff Werners zu Straßburg, das Schloß Habsburg, brachte den umliegenden Adel als Vasallen untersich, nennete sich einen Grafen von Habsburg, und verließ, als er im J. 1027. aus der Welt ging, diese Grafschafft seinen Nachkommen, aus welchen Rudolphus V. Graf von Habsburg und Landgraf von Elsaß, geb. 1218. d. 1. Maj wegen seines grossen Verstandes und sonderbaren Tapfferkeit zu unaussprechlichem Vergnügen des Teutschen Reichs, d. 29. Sept. 1273. zu Franckfurt zum Römischen Kayser erwählet worden; der den ihme widerspenstigen König in Böheim, Ottokar, fünf Jahr hernach in offener Schlacht erleget.
§. 4. Oesterreich, Steyermarck und Schwaben waren damals erledigte Reichs-Lehne, daher er die erstern zwey Hertzogthümer nebst Crayn, der Windischen Marck und Portenau, seinem ältern Sohne Alberto, Schwaben aber seinem jüngeren Sohne Rudolpho, im Jahre 1282. auf dem Reichs-Tage zu Augspurg verliehen; Kärnthen fiel nach Herici, Königs in Böheim, Hertzogs in Kärnthen und Grafens in Tyrol, im Jahr 1331. erfolgtem Tode gleichfals an Oesterreich, und die Grafschafft Tyrol übergab die Gräfin Margaretha Maultasch im Jahr 1363. an Rudolph, Albrecht und Leopold, Gebrüdere und Ertz-Hertzoge von Oesterreich, zu geschweigen der Marggrafschafft Burgau, so im Jahr 1283. der Grafschafft Pfirt, so im Jahr 1324. und der Grafschafft Görtz, so im Jahr 1444. allerseits nach Abgang ihrer Geschlechter Allerhöchstgedachtem Hause zugefallen.
§. 5. Auch nach Kayser Rudolphs I. d. 25. Jul. 1291. erfolgtem Tode war sein Sohn, Albertus, der neue Hertzog zu Oesterreich, Steyermarck und Crayn, so glücklich, das Kayserthum gegen Graf Adolphen von Nassau ohnweit Speyer im Jahr 1298. in einer hitzigen Schlacht
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0024"n="4"/>
Brudern, Bischoff Werners zu Straßburg, das Schloß Habsburg, brachte den umliegenden Adel als Vasallen untersich, nennete sich einen Grafen von Habsburg, und verließ, als er im J. 1027. aus der Welt ging, diese Grafschafft seinen Nachkommen, aus welchen Rudolphus V. Graf von Habsburg und Landgraf von Elsaß, geb. 1218. d. 1. Maj wegen seines grossen Verstandes und sonderbaren Tapfferkeit zu unaussprechlichem Vergnügen des Teutschen Reichs, d. 29. Sept. 1273. zu Franckfurt zum Römischen Kayser erwählet worden; der den ihme widerspenstigen König in Böheim, Ottokar, fünf Jahr hernach in offener Schlacht erleget.</p><p>§. 4. Oesterreich, Steyermarck und Schwaben waren damals erledigte Reichs-Lehne, daher er die erstern zwey Hertzogthümer nebst Crayn, der Windischen Marck und Portenau, seinem ältern Sohne Alberto, Schwaben aber seinem jüngeren Sohne Rudolpho, im Jahre 1282. auf dem Reichs-Tage zu Augspurg verliehen; Kärnthen fiel nach Herici, Königs in Böheim, Hertzogs in Kärnthen und Grafens in Tyrol, im Jahr 1331. erfolgtem Tode gleichfals an Oesterreich, und die Grafschafft Tyrol übergab die Gräfin Margaretha Maultasch im Jahr 1363. an Rudolph, Albrecht und Leopold, Gebrüdere und Ertz-Hertzoge von Oesterreich, zu geschweigen der Marggrafschafft Burgau, so im Jahr 1283. der Grafschafft Pfirt, so im Jahr 1324. und der Grafschafft Görtz, so im Jahr 1444. allerseits nach Abgang ihrer Geschlechter Allerhöchstgedachtem Hause zugefallen.</p><p>§. 5. Auch nach Kayser Rudolphs I. d. 25. Jul. 1291. erfolgtem Tode war sein Sohn, Albertus, der neue Hertzog zu Oesterreich, Steyermarck und Crayn, so glücklich, das Kayserthum gegen Graf Adolphen von Nassau ohnweit Speyer im Jahr 1298. in einer hitzigen Schlacht
</p></div></body></text></TEI>
[4/0024]
Brudern, Bischoff Werners zu Straßburg, das Schloß Habsburg, brachte den umliegenden Adel als Vasallen untersich, nennete sich einen Grafen von Habsburg, und verließ, als er im J. 1027. aus der Welt ging, diese Grafschafft seinen Nachkommen, aus welchen Rudolphus V. Graf von Habsburg und Landgraf von Elsaß, geb. 1218. d. 1. Maj wegen seines grossen Verstandes und sonderbaren Tapfferkeit zu unaussprechlichem Vergnügen des Teutschen Reichs, d. 29. Sept. 1273. zu Franckfurt zum Römischen Kayser erwählet worden; der den ihme widerspenstigen König in Böheim, Ottokar, fünf Jahr hernach in offener Schlacht erleget.
§. 4. Oesterreich, Steyermarck und Schwaben waren damals erledigte Reichs-Lehne, daher er die erstern zwey Hertzogthümer nebst Crayn, der Windischen Marck und Portenau, seinem ältern Sohne Alberto, Schwaben aber seinem jüngeren Sohne Rudolpho, im Jahre 1282. auf dem Reichs-Tage zu Augspurg verliehen; Kärnthen fiel nach Herici, Königs in Böheim, Hertzogs in Kärnthen und Grafens in Tyrol, im Jahr 1331. erfolgtem Tode gleichfals an Oesterreich, und die Grafschafft Tyrol übergab die Gräfin Margaretha Maultasch im Jahr 1363. an Rudolph, Albrecht und Leopold, Gebrüdere und Ertz-Hertzoge von Oesterreich, zu geschweigen der Marggrafschafft Burgau, so im Jahr 1283. der Grafschafft Pfirt, so im Jahr 1324. und der Grafschafft Görtz, so im Jahr 1444. allerseits nach Abgang ihrer Geschlechter Allerhöchstgedachtem Hause zugefallen.
§. 5. Auch nach Kayser Rudolphs I. d. 25. Jul. 1291. erfolgtem Tode war sein Sohn, Albertus, der neue Hertzog zu Oesterreich, Steyermarck und Crayn, so glücklich, das Kayserthum gegen Graf Adolphen von Nassau ohnweit Speyer im Jahr 1298. in einer hitzigen Schlacht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/24>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.