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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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Lande fähig. Bald Anfangs derselben kam er im Jahr 1522. dem Churfürsten von Trier zu Hülffe, den Frantz von Sickingen, so ihme dem Landgrafen auch vorher ins Land gefallen, überzogen, und rächete die alte Schuld mit Eroberung des Schlosses Kronberg; hernach im Bauren-Kriege 1525. ließ er seine Tapfferkeit vor allen Fürsten blicken. Und nachdem er mit dem Churfürsten von Sachsen, zugleich auch mit dem das helle Licht des reinen Evangelii wieder auf seinen Leuchter steckenden D. Martin Luthern in genaue Freundschafft kommen, entschloß er sich nicht allein, auf dieser erkannten Wahrheit zu leben und zu sterben, sondern führte auch die Evangelische Religion in seinem gantzen Lande ein, unterschrieb das dißfals von denen Protestirenden Ständen des H. Römischen Reichs aufgesetzte Glaubens-Bekänntniß, und halff es dem Kayser im Jahr 1530. auf dem Reichs-Tage zu Augsburg überreichen. Der Schmalkaldische Bund erwählte ihn hernach nebst dem Churfürsten von Sachsen zum Haupte; hingegen suchte er den Schwäbischen Bund zu zertrennen, nahm sich auch gegen König Ferdinandum des vertriebenen Hertzogs von Würtemberg an, reisete nach Franckreich, und versetzte Mümpelgard, warb Volck für dieses Geld, schlug Königs, Ferdinandi Trouppen im Jahr 1534. bey Lauffen, und eroberte das gantze Hertzogthum Würtemberg, welches also Hertzog Ulricus wieder in Besitz nahm, doch brachte der Cadanische Vergleich mit dem Könige und Hertzoge Ulrico auch den Landgrafen noch selbiges Jahr wieder in Königs Ferdinandi Gnade. Bald hernach entstund zwischen ihm und Hertzoge Heinrichen dem Jüngern zu Braunschweig, theils um aufgefangener Briefe willen, worinnen dieser den Protestirenden Ständen gar sehr zu nahe getreten seyn solte, theils um anderer Ursachen willen ein hefftiger,

Lande fähig. Bald Anfangs derselben kam er im Jahr 1522. dem Churfürsten von Trier zu Hülffe, den Frantz von Sickingen, so ihme dem Landgrafen auch vorher ins Land gefallen, überzogen, und rächete die alte Schuld mit Eroberung des Schlosses Kronberg; hernach im Bauren-Kriege 1525. ließ er seine Tapfferkeit vor allen Fürsten blicken. Und nachdem er mit dem Churfürsten von Sachsen, zugleich auch mit dem das helle Licht des reinen Evangelii wieder auf seinen Leuchter steckenden D. Martin Luthern in genaue Freundschafft kommen, entschloß er sich nicht allein, auf dieser erkannten Wahrheit zu leben und zu sterben, sondern führte auch die Evangelische Religion in seinem gantzen Lande ein, unterschrieb das dißfals von denen Protestirenden Ständen des H. Römischen Reichs aufgesetzte Glaubens-Bekänntniß, und halff es dem Kayser im Jahr 1530. auf dem Reichs-Tage zu Augsburg überreichen. Der Schmalkaldische Bund erwählte ihn hernach nebst dem Churfürsten von Sachsen zum Haupte; hingegen suchte er den Schwäbischen Bund zu zertrennen, nahm sich auch gegen König Ferdinandum des vertriebenen Hertzogs von Würtemberg an, reisete nach Franckreich, und versetzte Mümpelgard, warb Volck für dieses Geld, schlug Königs, Ferdinandi Trouppen im Jahr 1534. bey Lauffen, und eroberte das gantze Hertzogthum Würtemberg, welches also Hertzog Ulricus wieder in Besitz nahm, doch brachte der Cadanische Vergleich mit dem Könige und Hertzoge Ulrico auch den Landgrafen noch selbiges Jahr wieder in Königs Ferdinandi Gnade. Bald hernach entstund zwischen ihm und Hertzoge Heinrichen dem Jüngern zu Braunschweig, theils um aufgefangener Briefe willen, worinnen dieser den Protestirenden Ständen gar sehr zu nahe getreten seyn solte, theils um anderer Ursachen willen ein hefftiger,

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[220/0240] Lande fähig. Bald Anfangs derselben kam er im Jahr 1522. dem Churfürsten von Trier zu Hülffe, den Frantz von Sickingen, so ihme dem Landgrafen auch vorher ins Land gefallen, überzogen, und rächete die alte Schuld mit Eroberung des Schlosses Kronberg; hernach im Bauren-Kriege 1525. ließ er seine Tapfferkeit vor allen Fürsten blicken. Und nachdem er mit dem Churfürsten von Sachsen, zugleich auch mit dem das helle Licht des reinen Evangelii wieder auf seinen Leuchter steckenden D. Martin Luthern in genaue Freundschafft kommen, entschloß er sich nicht allein, auf dieser erkannten Wahrheit zu leben und zu sterben, sondern führte auch die Evangelische Religion in seinem gantzen Lande ein, unterschrieb das dißfals von denen Protestirenden Ständen des H. Römischen Reichs aufgesetzte Glaubens-Bekänntniß, und halff es dem Kayser im Jahr 1530. auf dem Reichs-Tage zu Augsburg überreichen. Der Schmalkaldische Bund erwählte ihn hernach nebst dem Churfürsten von Sachsen zum Haupte; hingegen suchte er den Schwäbischen Bund zu zertrennen, nahm sich auch gegen König Ferdinandum des vertriebenen Hertzogs von Würtemberg an, reisete nach Franckreich, und versetzte Mümpelgard, warb Volck für dieses Geld, schlug Königs, Ferdinandi Trouppen im Jahr 1534. bey Lauffen, und eroberte das gantze Hertzogthum Würtemberg, welches also Hertzog Ulricus wieder in Besitz nahm, doch brachte der Cadanische Vergleich mit dem Könige und Hertzoge Ulrico auch den Landgrafen noch selbiges Jahr wieder in Königs Ferdinandi Gnade. Bald hernach entstund zwischen ihm und Hertzoge Heinrichen dem Jüngern zu Braunschweig, theils um aufgefangener Briefe willen, worinnen dieser den Protestirenden Ständen gar sehr zu nahe getreten seyn solte, theils um anderer Ursachen willen ein hefftiger,

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/240>, abgerufen am 24.11.2024.