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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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hatte er auch des Vergnügen, seinen an die reiche Burgundische Printzeßin Mariam d. 20. Aug. 1477. vermählten Sohn Maximilianum I. im Jahr 1486. als Röm. König erwählet zu sehen, der Oesterreich nach Königs Matthiae Corvini Tode wieder an sich brachte, und den Titul eines Königes in Ungarn mit Bewilligung dasiger Stände, ja selbst des aus Jagellonischem Geblüte entsprossenen Königs in Ungarn und Böheim Wladislai, im Jahr 1491. angenommen, auch die Gewalt, die vornehmsten Aemter zu vergeben erhalten.

§. 7. Zwey Jahre hernach ging Kayser Fridericus III. alt und Lebens satt aus der Welt, und Kayser Maximilianus I. ward 1496. nach Ertz-Hertzogs Sigismundi, der Tyrol und Elsaß besessen, Tode, Herr aller Oesterreichischen Lande. Wie er nun die reiche Burgundische Erbschaft an das Haus Oesterreich gebracht, also hatte sein Printz Philippus das Glücke, sich vorgedachtes Jahr an die Infantin Johannam, Königs Ferdinandi Catholici in Spanien Erb-Tochter zu vermählen, und dadurch die Spanische Monarchie an sein Haus zu verknüpffen. Auf dem Reichs-Tage zu Worms 1495. erklärte der Käyser Ludovicum Sfortia zum Hertzoge in Mayland und Fürsten des H. R. Reichs; erhob auch Graf Eberhard den Bärtigen zu Würtemberg, in den Hertzoglichen Stand. Hernach züchtigte er die Venetianer, als sie ihme den Durchzug nach Italien wehren wolten, im Jahr 1509. so empfindlich, daß sie aufs allerdemüthigste um Frieden bitten, alle Städte in Terra Firma verlassen, und die Kriegs-Unkosten ersetzen müssen. Dann geschahe im Jahr 1515. in Wien die merckwürdige Zusammenkunfft, da Wlatislaus König in Ungarn, sein Sohn Ludovicus, König in Böheim, und Sigismundus König in Pohlen, den Kayser ersuchten, ein

hatte er auch des Vergnügen, seinen an die reiche Burgundische Printzeßin Mariam d. 20. Aug. 1477. vermählten Sohn Maximilianum I. im Jahr 1486. als Röm. König erwählet zu sehen, der Oesterreich nach Königs Matthiae Corvini Tode wieder an sich brachte, und den Titul eines Königes in Ungarn mit Bewilligung dasiger Stände, ja selbst des aus Jagellonischem Geblüte entsprossenen Königs in Ungarn und Böheim Wladislai, im Jahr 1491. angenommen, auch die Gewalt, die vornehmsten Aemter zu vergeben erhalten.

§. 7. Zwey Jahre hernach ging Kayser Fridericus III. alt und Lebens satt aus der Welt, und Kayser Maximilianus I. ward 1496. nach Ertz-Hertzogs Sigismundi, der Tyrol und Elsaß besessen, Tode, Herr aller Oesterreichischen Lande. Wie er nun die reiche Burgundische Erbschaft an das Haus Oesterreich gebracht, also hatte sein Printz Philippus das Glücke, sich vorgedachtes Jahr an die Infantin Johannam, Königs Ferdinandi Catholici in Spanien Erb-Tochter zu vermählen, und dadurch die Spanische Monarchie an sein Haus zu verknüpffen. Auf dem Reichs-Tage zu Worms 1495. erklärte der Käyser Ludovicum Sfortia zum Hertzoge in Mayland und Fürsten des H. R. Reichs; erhob auch Graf Eberhard den Bärtigen zu Würtemberg, in den Hertzoglichen Stand. Hernach züchtigte er die Venetianer, als sie ihme den Durchzug nach Italien wehren wolten, im Jahr 1509. so empfindlich, daß sie aufs allerdemüthigste um Frieden bitten, alle Städte in Terra Firma verlassen, und die Kriegs-Unkosten ersetzen müssen. Dann geschahe im Jahr 1515. in Wien die merckwürdige Zusammenkunfft, da Wlatislaus König in Ungarn, sein Sohn Ludovicus, König in Böheim, und Sigismundus König in Pohlen, den Kayser ersuchten, ein

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[6/0026] hatte er auch des Vergnügen, seinen an die reiche Burgundische Printzeßin Mariam d. 20. Aug. 1477. vermählten Sohn Maximilianum I. im Jahr 1486. als Röm. König erwählet zu sehen, der Oesterreich nach Königs Matthiae Corvini Tode wieder an sich brachte, und den Titul eines Königes in Ungarn mit Bewilligung dasiger Stände, ja selbst des aus Jagellonischem Geblüte entsprossenen Königs in Ungarn und Böheim Wladislai, im Jahr 1491. angenommen, auch die Gewalt, die vornehmsten Aemter zu vergeben erhalten. §. 7. Zwey Jahre hernach ging Kayser Fridericus III. alt und Lebens satt aus der Welt, und Kayser Maximilianus I. ward 1496. nach Ertz-Hertzogs Sigismundi, der Tyrol und Elsaß besessen, Tode, Herr aller Oesterreichischen Lande. Wie er nun die reiche Burgundische Erbschaft an das Haus Oesterreich gebracht, also hatte sein Printz Philippus das Glücke, sich vorgedachtes Jahr an die Infantin Johannam, Königs Ferdinandi Catholici in Spanien Erb-Tochter zu vermählen, und dadurch die Spanische Monarchie an sein Haus zu verknüpffen. Auf dem Reichs-Tage zu Worms 1495. erklärte der Käyser Ludovicum Sfortia zum Hertzoge in Mayland und Fürsten des H. R. Reichs; erhob auch Graf Eberhard den Bärtigen zu Würtemberg, in den Hertzoglichen Stand. Hernach züchtigte er die Venetianer, als sie ihme den Durchzug nach Italien wehren wolten, im Jahr 1509. so empfindlich, daß sie aufs allerdemüthigste um Frieden bitten, alle Städte in Terra Firma verlassen, und die Kriegs-Unkosten ersetzen müssen. Dann geschahe im Jahr 1515. in Wien die merckwürdige Zusammenkunfft, da Wlatislaus König in Ungarn, sein Sohn Ludovicus, König in Böheim, und Sigismundus König in Pohlen, den Kayser ersuchten, ein

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/26>, abgerufen am 21.11.2024.