Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

sen Sohn Premislaum Ottocarum, Marggrafen von Mähren, zu seinem Herrn anzunehmen, der sich hernach im Jahr 1253. mit des letztern Hertzogs zu Oesterreich, vorgedachten Friderici II. Schwester Margaretha vermählet, und mithin von diesem Lande Besitz genommen. Er erhielt von selbigem als Könige in Böheim Niclasburg in Mähren; aber sein Sohn, Henricus II. Freyherr von Lichtenstein und Künring, war nicht zu bewegen, daß er auf dieses Königs Seite gegen Kayser Rudolphum I. getreten, vielmehr halff er diesem zu dem erhaltenen Siege, welches ihm auch eine besondere Freyheit eines Wochen-Marckts in Niclasburg erworben. Er starb aber in seinen Kindern wieder ab, und hat allein Hartneidus II. Hartindi oder Hartmanni I. Sohn, vorgedachtens Henrici I. Enckel, den Stamm fortgepflantzet, der wegen seiner Tapfferkeit bey denen Königen in Böheim Johanne und Carolo IV. in grossem Ansehen gestanden, und über seine Güther in Mähren nicht allein grosse Freyheiten, sondern noch mehr Schlösser und Güther darzu erhalten. Von seinen Söhnen ist Johannes, Freyherr von Lichtenstein, ein mächtiger Herr, den Ertz-Hertzog Albertus gefangen genommen, und als Lehns-Herr, da er es mehr mit Böheim als Oesterreich gehalten, um unterschiedene Herrschafften gestrafft, im Jahr 1399. ohne Kinder gestorben; desgleichen Hartneidus III. der Lands-Hauptmann in Steyermarck gewesen, in seinem Sohne gleiches Namens, so daß erst der dritte von diesen Brüdern, Georgius, Freyherr von Lichtenstein, den Stamm fortsetzen könne. Dieser war Ertz-Hertzogs Alberti Cämmerer, und hinterließ von seiner Gem. Dorothea von Puchheim im Jahr 1392. folgende Söhne:

Georgium, Probst zu St. Stephan in Wien und Bischoff zu Trident, auch Kaysers Sigismundi geheimen Rath;

sen Sohn Premislaum Ottocarum, Marggrafen von Mähren, zu seinem Herrn anzunehmen, der sich hernach im Jahr 1253. mit des letztern Hertzogs zu Oesterreich, vorgedachten Friderici II. Schwester Margaretha vermählet, und mithin von diesem Lande Besitz genommen. Er erhielt von selbigem als Könige in Böheim Niclasburg in Mähren; aber sein Sohn, Henricus II. Freyherr von Lichtenstein und Künring, war nicht zu bewegen, daß er auf dieses Königs Seite gegen Kayser Rudolphum I. getreten, vielmehr halff er diesem zu dem erhaltenen Siege, welches ihm auch eine besondere Freyheit eines Wochen-Marckts in Niclasburg erworben. Er starb aber in seinen Kindern wieder ab, und hat allein Hartneidus II. Hartindi oder Hartmanni I. Sohn, vorgedachtens Henrici I. Enckel, den Stamm fortgepflantzet, der wegen seiner Tapfferkeit bey denen Königen in Böheim Johanne und Carolo IV. in grossem Ansehen gestanden, und über seine Güther in Mähren nicht allein grosse Freyheiten, sondern noch mehr Schlösser und Güther darzu erhalten. Von seinen Söhnen ist Johannes, Freyherr von Lichtenstein, ein mächtiger Herr, den Ertz-Hertzog Albertus gefangen genommen, und als Lehns-Herr, da er es mehr mit Böheim als Oesterreich gehalten, um unterschiedene Herrschafften gestrafft, im Jahr 1399. ohne Kinder gestorben; desgleichen Hartneidus III. der Lands-Hauptmann in Steyermarck gewesen, in seinem Sohne gleiches Namens, so daß erst der dritte von diesen Brüdern, Georgius, Freyherr von Lichtenstein, den Stamm fortsetzen könne. Dieser war Ertz-Hertzogs Alberti Cämmerer, und hinterließ von seiner Gem. Dorothea von Puchheim im Jahr 1392. folgende Söhne:

Georgium, Probst zu St. Stephan in Wien und Bischoff zu Trident, auch Kaysers Sigismundi geheimen Rath;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0339" n="319"/>
sen Sohn Premislaum                      Ottocarum, Marggrafen von Mähren, zu seinem Herrn anzunehmen, der sich hernach                      im Jahr 1253. mit des letztern Hertzogs zu Oesterreich, vorgedachten Friderici                      II. Schwester Margaretha vermählet, und mithin von diesem Lande Besitz genommen.                      Er erhielt von selbigem als Könige in Böheim Niclasburg in Mähren; aber sein                      Sohn, Henricus II. Freyherr von Lichtenstein und Künring, war nicht zu bewegen,                      daß er auf dieses Königs Seite gegen Kayser Rudolphum I. getreten, vielmehr                      halff er diesem zu dem erhaltenen Siege, welches ihm auch eine besondere                      Freyheit eines Wochen-Marckts in Niclasburg erworben. Er starb aber in seinen                      Kindern wieder ab, und hat allein Hartneidus II. Hartindi oder Hartmanni I.                      Sohn, vorgedachtens Henrici I. Enckel, den Stamm fortgepflantzet, der wegen                      seiner Tapfferkeit bey denen Königen in Böheim Johanne und Carolo IV. in grossem                      Ansehen gestanden, und über seine Güther in Mähren nicht allein grosse                      Freyheiten, sondern noch mehr Schlösser und Güther darzu erhalten. Von seinen                      Söhnen ist Johannes, Freyherr von Lichtenstein, ein mächtiger Herr, den                      Ertz-Hertzog Albertus gefangen genommen, und als Lehns-Herr, da er es mehr mit                      Böheim als Oesterreich gehalten, um unterschiedene Herrschafften gestrafft, im                      Jahr 1399. ohne Kinder gestorben; desgleichen Hartneidus III. der                      Lands-Hauptmann in Steyermarck gewesen, in seinem Sohne gleiches Namens, so daß                      erst der dritte von diesen Brüdern, Georgius, Freyherr von Lichtenstein, den                      Stamm fortsetzen könne. Dieser war Ertz-Hertzogs Alberti Cämmerer, und                      hinterließ von seiner Gem. Dorothea von Puchheim im Jahr 1392. folgende                      Söhne:</p>
        <p>Georgium, Probst zu St. Stephan in Wien und Bischoff zu Trident, auch Kaysers                      Sigismundi geheimen Rath;
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[319/0339] sen Sohn Premislaum Ottocarum, Marggrafen von Mähren, zu seinem Herrn anzunehmen, der sich hernach im Jahr 1253. mit des letztern Hertzogs zu Oesterreich, vorgedachten Friderici II. Schwester Margaretha vermählet, und mithin von diesem Lande Besitz genommen. Er erhielt von selbigem als Könige in Böheim Niclasburg in Mähren; aber sein Sohn, Henricus II. Freyherr von Lichtenstein und Künring, war nicht zu bewegen, daß er auf dieses Königs Seite gegen Kayser Rudolphum I. getreten, vielmehr halff er diesem zu dem erhaltenen Siege, welches ihm auch eine besondere Freyheit eines Wochen-Marckts in Niclasburg erworben. Er starb aber in seinen Kindern wieder ab, und hat allein Hartneidus II. Hartindi oder Hartmanni I. Sohn, vorgedachtens Henrici I. Enckel, den Stamm fortgepflantzet, der wegen seiner Tapfferkeit bey denen Königen in Böheim Johanne und Carolo IV. in grossem Ansehen gestanden, und über seine Güther in Mähren nicht allein grosse Freyheiten, sondern noch mehr Schlösser und Güther darzu erhalten. Von seinen Söhnen ist Johannes, Freyherr von Lichtenstein, ein mächtiger Herr, den Ertz-Hertzog Albertus gefangen genommen, und als Lehns-Herr, da er es mehr mit Böheim als Oesterreich gehalten, um unterschiedene Herrschafften gestrafft, im Jahr 1399. ohne Kinder gestorben; desgleichen Hartneidus III. der Lands-Hauptmann in Steyermarck gewesen, in seinem Sohne gleiches Namens, so daß erst der dritte von diesen Brüdern, Georgius, Freyherr von Lichtenstein, den Stamm fortsetzen könne. Dieser war Ertz-Hertzogs Alberti Cämmerer, und hinterließ von seiner Gem. Dorothea von Puchheim im Jahr 1392. folgende Söhne: Georgium, Probst zu St. Stephan in Wien und Bischoff zu Trident, auch Kaysers Sigismundi geheimen Rath;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/339
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/339>, abgerufen am 24.11.2024.