Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

Grentzen sein Leben aus dem Bette der Ehren beschlossen; dessen Bruder Weichardus, Freyherr von Auersberg, gleichfals ein siegreicher General in Croatien gegen den Erb-Feind, ferner Wolffgang Engelbert, Freyherr von Auersberg, vorgedachtens Herbardi Sohn, der an seines Vatern Seite im Treffen bey Budasko tapffer gefochten, aber gefangen genommen, und nach Constantinopel gefüret worden, und dessen Bruder Christophorus II. der sowol die Ritterschafft als das Land-Volck in Croatien gegen die Türcken mit grossem Ruhm angeführet.

§. 3. Dieses Christophori II. und seiner ersten Gemahlin Annae, Freyin von Maltzan aus Schlesien, jüngster Sohn, Theodoricus, erlebte den Abgang der Schönbergischen Linie, erhielt also auch das Erb-Marschall-Amt in Crain, und sodann den Grafen-Stand. Dessen jüngster Sohn, Johannes Weickardus, stund bey Kayser Ferdinando III. in so grossen Gnaden, daß er Kayserlicher erster Staats-Minister, würcklicher geheimer Rath, Ritter des Güldenen Vliesses, Ertz-Hertzogs Ferdinandi IV. Ober-Hofmeister, endlich 1653. des H. Röm. Reichs Fürst, und auch 1654. zu Regensburg introduciret worden. In diesem Jahre erhielt er auch von Kayserlicher Majestät als Köinige in Böheim und Obersten Hertzoge in Schlesien das Schlesische Fürstenthum Münsterberg nebst dem Franckensteinischen Weichbilde; erkauffte hernach die unmittelbare Reichs-Graffchafft Thengen in Schwaben, welche zu einer Gefürsteten Grafschafft erhoben worden. Ingleichen erhielt er die Burg-Vogtey Wels in Ober-Oesterreich, und bey Kayserlicher Majestät Leopoldo M. der ihn gleichfals in das geheimste Ministerium gezogen, grosse Gnade bis aus das Jahr 1669. da er sich von Hof entfernen müs-

Grentzen sein Leben aus dem Bette der Ehren beschlossen; dessen Bruder Weichardus, Freyherr von Auersberg, gleichfals ein siegreicher General in Croatien gegen den Erb-Feind, ferner Wolffgang Engelbert, Freyherr von Auersberg, vorgedachtens Herbardi Sohn, der an seines Vatern Seite im Treffen bey Budasko tapffer gefochten, aber gefangen genommen, und nach Constantinopel gefüret worden, und dessen Bruder Christophorus II. der sowol die Ritterschafft als das Land-Volck in Croatien gegen die Türcken mit grossem Ruhm angeführet.

§. 3. Dieses Christophori II. und seiner ersten Gemahlin Annae, Freyin von Maltzan aus Schlesien, jüngster Sohn, Theodoricus, erlebte den Abgang der Schönbergischen Linie, erhielt also auch das Erb-Marschall-Amt in Crain, und sodann den Grafen-Stand. Dessen jüngster Sohn, Johannes Weickardus, stund bey Kayser Ferdinando III. in so grossen Gnaden, daß er Kayserlicher erster Staats-Minister, würcklicher geheimer Rath, Ritter des Güldenen Vliesses, Ertz-Hertzogs Ferdinandi IV. Ober-Hofmeister, endlich 1653. des H. Röm. Reichs Fürst, und auch 1654. zu Regensburg introduciret worden. In diesem Jahre erhielt er auch von Kayserlicher Majestät als Köinige in Böheim und Obersten Hertzoge in Schlesien das Schlesische Fürstenthum Münsterberg nebst dem Franckensteinischen Weichbilde; erkauffte hernach die unmittelbare Reichs-Graffchafft Thengen in Schwaben, welche zu einer Gefürsteten Grafschafft erhoben worden. Ingleichen erhielt er die Burg-Vogtey Wels in Ober-Oesterreich, und bey Kayserlicher Majestät Leopoldo M. der ihn gleichfals in das geheimste Ministerium gezogen, grosse Gnade bis aus das Jahr 1669. da er sich von Hof entfernen müs-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0393" n="373"/>
Grentzen sein Leben aus dem Bette der                      Ehren beschlossen; dessen Bruder Weichardus, Freyherr von Auersberg, gleichfals                      ein siegreicher General in Croatien gegen den Erb-Feind, ferner Wolffgang                      Engelbert, Freyherr von Auersberg, vorgedachtens Herbardi Sohn, der an seines                      Vatern Seite im Treffen bey Budasko tapffer gefochten, aber gefangen genommen,                      und nach Constantinopel gefüret worden, und dessen Bruder Christophorus II. der                      sowol die Ritterschafft als das Land-Volck in Croatien gegen die Türcken mit                      grossem Ruhm angeführet.</p>
        <p>§. 3. Dieses Christophori II. und seiner ersten Gemahlin Annae, Freyin von                      Maltzan aus Schlesien, jüngster Sohn, Theodoricus, erlebte den Abgang der                      Schönbergischen Linie, erhielt also auch das Erb-Marschall-Amt in Crain, und                      sodann den Grafen-Stand. Dessen jüngster Sohn, Johannes Weickardus, stund bey                      Kayser Ferdinando III. in so grossen Gnaden, daß er Kayserlicher erster                      Staats-Minister, würcklicher geheimer Rath, Ritter des Güldenen Vliesses,                      Ertz-Hertzogs Ferdinandi IV. Ober-Hofmeister, endlich 1653. des H. Röm. Reichs                      Fürst, und auch 1654. zu Regensburg introduciret worden. In diesem Jahre erhielt                      er auch von Kayserlicher Majestät als Köinige in Böheim und Obersten Hertzoge in                      Schlesien das Schlesische Fürstenthum Münsterberg nebst dem Franckensteinischen                      Weichbilde; erkauffte hernach die unmittelbare Reichs-Graffchafft Thengen in                      Schwaben, welche zu einer Gefürsteten Grafschafft erhoben worden. Ingleichen                      erhielt er die Burg-Vogtey Wels in Ober-Oesterreich, und bey Kayserlicher                      Majestät Leopoldo M. der ihn gleichfals in das geheimste Ministerium gezogen,                      grosse Gnade bis aus das Jahr 1669. da er sich von Hof entfernen müs-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[373/0393] Grentzen sein Leben aus dem Bette der Ehren beschlossen; dessen Bruder Weichardus, Freyherr von Auersberg, gleichfals ein siegreicher General in Croatien gegen den Erb-Feind, ferner Wolffgang Engelbert, Freyherr von Auersberg, vorgedachtens Herbardi Sohn, der an seines Vatern Seite im Treffen bey Budasko tapffer gefochten, aber gefangen genommen, und nach Constantinopel gefüret worden, und dessen Bruder Christophorus II. der sowol die Ritterschafft als das Land-Volck in Croatien gegen die Türcken mit grossem Ruhm angeführet. §. 3. Dieses Christophori II. und seiner ersten Gemahlin Annae, Freyin von Maltzan aus Schlesien, jüngster Sohn, Theodoricus, erlebte den Abgang der Schönbergischen Linie, erhielt also auch das Erb-Marschall-Amt in Crain, und sodann den Grafen-Stand. Dessen jüngster Sohn, Johannes Weickardus, stund bey Kayser Ferdinando III. in so grossen Gnaden, daß er Kayserlicher erster Staats-Minister, würcklicher geheimer Rath, Ritter des Güldenen Vliesses, Ertz-Hertzogs Ferdinandi IV. Ober-Hofmeister, endlich 1653. des H. Röm. Reichs Fürst, und auch 1654. zu Regensburg introduciret worden. In diesem Jahre erhielt er auch von Kayserlicher Majestät als Köinige in Böheim und Obersten Hertzoge in Schlesien das Schlesische Fürstenthum Münsterberg nebst dem Franckensteinischen Weichbilde; erkauffte hernach die unmittelbare Reichs-Graffchafft Thengen in Schwaben, welche zu einer Gefürsteten Grafschafft erhoben worden. Ingleichen erhielt er die Burg-Vogtey Wels in Ober-Oesterreich, und bey Kayserlicher Majestät Leopoldo M. der ihn gleichfals in das geheimste Ministerium gezogen, grosse Gnade bis aus das Jahr 1669. da er sich von Hof entfernen müs-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/393
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/393>, abgerufen am 24.11.2024.