Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

des Güldenen Vliesses im Jahr 1646. diese gantze Linie beschlossen.

§. 3. Die von Freyherrn Michaele I. von Schwartzenberg abstammende ältere Linie theilte sich wol wiederum in zwey Zweige aus, wie denn Emundus I. im Stifft Lüttich und dem Hertzogthum Luxenburg ansehnliche Herrschafften an sich brachte; allein seine Nachkommen sind im Jahr 1656. abgestorben. Hingegen blühet die Linie dessen Bruders Wilhelmi I. der Kaysers Caroli V. General-Feld-Marschall im Friesischen Kriege gewesen, desto erwünschter. Sein Sohn Wilhelmus II. starb 1557. an den Wunden, so er in der Schlacht bey S. Quintin bekommen; und der Enckel, Adolphus, Kaysers Rudophi II. weltberühmter General in Ungarn, der die Vestung Raab aus der Türcken Klauen gerissen, auch Gouverneur zu Wien gewesen, erhielt 1599. für sich und seine Nachkommen den Reichs-Grafen-Stand, wiewol er des folgenden 1600. Jahres d. 29. Jun. vor Papa in Ungarn erschossen worden.

§. 4. Sein eintziger Sohn und Erbe war Graf Adamus von Schwartzenberg, der unter Churfürst Georg Wilhelm zu Brandenburg Statthalter der Chur- und Marck-Brandenburg gewesen. Er hinterließ bey seinem d. 4. Mart. 1641. erfolgten Absterben gleichfals nur einen Sohn, Johannem Adolphum, der Anfangs Kayserl. Reichs-Hof-Rath, Kaysers Ferdinandi III. geheimer Kriegs Rath, Ertz-Hertzogs Leopoldi Wilhelmi Ober-Hof-Meister, und 1652. Ritter des Güldenen Vliesses, endlich Reichs-Hof-Raths-Praesident, und wegen seiner gantz gesondern Meriten d. 14. Jul. 1670. in des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhoben, auch 1674. d. 6. Julii wegen Schwartzenberg und Hohen-Landsberg würcklich in den Fürsten-Rath introduciret worden.

des Güldenen Vliesses im Jahr 1646. diese gantze Linie beschlossen.

§. 3. Die von Freyherrn Michaële I. von Schwartzenberg abstammende ältere Linie theilte sich wol wiederum in zwey Zweige aus, wie denn Emundus I. im Stifft Lüttich und dem Hertzogthum Luxenburg ansehnliche Herrschafften an sich brachte; allein seine Nachkommen sind im Jahr 1656. abgestorben. Hingegen blühet die Linie dessen Bruders Wilhelmi I. der Kaysers Caroli V. General-Feld-Marschall im Friesischen Kriege gewesen, desto erwünschter. Sein Sohn Wilhelmus II. starb 1557. an den Wunden, so er in der Schlacht bey S. Quintin bekommen; und der Enckel, Adolphus, Kaysers Rudophi II. weltberühmter General in Ungarn, der die Vestung Raab aus der Türcken Klauen gerissen, auch Gouverneur zu Wien gewesen, erhielt 1599. für sich und seine Nachkommen den Reichs-Grafen-Stand, wiewol er des folgenden 1600. Jahres d. 29. Jun. vor Papa in Ungarn erschossen worden.

§. 4. Sein eintziger Sohn und Erbe war Graf Adamus von Schwartzenberg, der unter Churfürst Georg Wilhelm zu Brandenburg Statthalter der Chur- und Marck-Brandenburg gewesen. Er hinterließ bey seinem d. 4. Mart. 1641. erfolgten Absterben gleichfals nur einen Sohn, Johannem Adolphum, der Anfangs Kayserl. Reichs-Hof-Rath, Kaysers Ferdinandi III. geheimer Kriegs Rath, Ertz-Hertzogs Leopoldi Wilhelmi Ober-Hof-Meister, und 1652. Ritter des Güldenen Vliesses, endlich Reichs-Hof-Raths-Praesident, und wegen seiner gantz gesondern Meriten d. 14. Jul. 1670. in des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhoben, auch 1674. d. 6. Julii wegen Schwartzenberg und Hohen-Landsberg würcklich in den Fürsten-Rath introduciret worden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0408" n="388"/>
des Güldenen Vliesses im                      Jahr 1646. diese gantze Linie beschlossen.</p>
        <p>§. 3. Die von Freyherrn Michaële I. von Schwartzenberg abstammende ältere Linie                      theilte sich wol wiederum in zwey Zweige aus, wie denn Emundus I. im Stifft                      Lüttich und dem Hertzogthum Luxenburg ansehnliche Herrschafften an sich brachte;                      allein seine Nachkommen sind im Jahr 1656. abgestorben. Hingegen blühet die                      Linie dessen Bruders Wilhelmi I. der Kaysers Caroli V. General-Feld-Marschall im                      Friesischen Kriege gewesen, desto erwünschter. Sein Sohn Wilhelmus II. starb                      1557. an den Wunden, so er in der Schlacht bey S. Quintin bekommen; und der                      Enckel, Adolphus, Kaysers Rudophi II. weltberühmter General in Ungarn, der die                      Vestung Raab aus der Türcken Klauen gerissen, auch Gouverneur zu Wien gewesen,                      erhielt 1599. für sich und seine Nachkommen den Reichs-Grafen-Stand, wiewol er                      des folgenden 1600. Jahres d. 29. Jun. vor Papa in Ungarn erschossen worden.</p>
        <p>§. 4. Sein eintziger Sohn und Erbe war Graf Adamus von Schwartzenberg, der unter                      Churfürst Georg Wilhelm zu Brandenburg Statthalter der Chur- und                      Marck-Brandenburg gewesen. Er hinterließ bey seinem d. 4. Mart. 1641. erfolgten                      Absterben gleichfals nur einen Sohn, Johannem Adolphum, der Anfangs Kayserl.                      Reichs-Hof-Rath, Kaysers Ferdinandi III. geheimer Kriegs Rath, Ertz-Hertzogs                      Leopoldi Wilhelmi Ober-Hof-Meister, und 1652. Ritter des Güldenen Vliesses,                      endlich Reichs-Hof-Raths-Praesident, und wegen seiner gantz gesondern Meriten d.                      14. Jul. 1670. in des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhoben, auch 1674. d. 6.                      Julii wegen Schwartzenberg und Hohen-Landsberg würcklich in den Fürsten-Rath                      introduciret worden.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[388/0408] des Güldenen Vliesses im Jahr 1646. diese gantze Linie beschlossen. §. 3. Die von Freyherrn Michaële I. von Schwartzenberg abstammende ältere Linie theilte sich wol wiederum in zwey Zweige aus, wie denn Emundus I. im Stifft Lüttich und dem Hertzogthum Luxenburg ansehnliche Herrschafften an sich brachte; allein seine Nachkommen sind im Jahr 1656. abgestorben. Hingegen blühet die Linie dessen Bruders Wilhelmi I. der Kaysers Caroli V. General-Feld-Marschall im Friesischen Kriege gewesen, desto erwünschter. Sein Sohn Wilhelmus II. starb 1557. an den Wunden, so er in der Schlacht bey S. Quintin bekommen; und der Enckel, Adolphus, Kaysers Rudophi II. weltberühmter General in Ungarn, der die Vestung Raab aus der Türcken Klauen gerissen, auch Gouverneur zu Wien gewesen, erhielt 1599. für sich und seine Nachkommen den Reichs-Grafen-Stand, wiewol er des folgenden 1600. Jahres d. 29. Jun. vor Papa in Ungarn erschossen worden. §. 4. Sein eintziger Sohn und Erbe war Graf Adamus von Schwartzenberg, der unter Churfürst Georg Wilhelm zu Brandenburg Statthalter der Chur- und Marck-Brandenburg gewesen. Er hinterließ bey seinem d. 4. Mart. 1641. erfolgten Absterben gleichfals nur einen Sohn, Johannem Adolphum, der Anfangs Kayserl. Reichs-Hof-Rath, Kaysers Ferdinandi III. geheimer Kriegs Rath, Ertz-Hertzogs Leopoldi Wilhelmi Ober-Hof-Meister, und 1652. Ritter des Güldenen Vliesses, endlich Reichs-Hof-Raths-Praesident, und wegen seiner gantz gesondern Meriten d. 14. Jul. 1670. in des Heil. Röm. Reichs Fürsten-Stand erhoben, auch 1674. d. 6. Julii wegen Schwartzenberg und Hohen-Landsberg würcklich in den Fürsten-Rath introduciret worden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/408
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/408>, abgerufen am 24.11.2024.