Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.Reichthum / und Weißheit / und Stärcke / und Ehre und Preiß und Lob. Offenb. Joh. 5. Cap. Und da gehet denn erst zwischen der Braut Christi / und allen ihren Feinden / wenn es zum höchsten gestiegen / die rechte [fremdsprachliches Material], oder der Todes-Kampff an. Es hat solches Eure Liebe sonst weitläufftig vernommen / worinn solcher Affect eigentlich bestehe; nemlich einmal in einem hefftigem Schmertz / und unsäglicher Traurigkeit / wenn man eine so grosse Leibes- oder Lebens-Gefahr vor Augen siehet / daß auch dadurch das Geblüt durch die bekannte grosse Ader / welche das Blut zu dem Hertzen des Menschen führet / auff einmal zum Hertzen zustürtzet / dadurch der Mensch blaß und bleich / und für Furcht nicht anderst wird / als wäre er todt. Zum andern aber / in einer darauff stracks erfolgenden / oder vielmehr so fort mit diesem unsäglichem Schmertzen verknüpfften hefftigen Begierde sich zu wehren / und tapffern Widerstand zu thun / zur Ehre GOttes / des Vaterlandes / oder der Kirchen / oder auch seiner eigenen äussersten Wolfahrt zum Heil und Besten / etwas fruchtbarliches auszurichten; und zwar mit solcher Beständigkeit / daß man gar nichts mehr scheuet / und den Tod darüber angehet / ehe man von seiner freudigen Resolution absetzen / und des fürgesetzten rühmlichen Zwecks verfehlen solte; Daher denn auch das Blut auff einmal wieder aus dem Hertzen zurück weichet / und in den gantzen Leib / und in alle Theile desselben mit Macht hinein dringet / daß / wo möglich / das Blut aus den Adern / Augen und Lefftzen heraus sprützen möchte; wie der HErr Christus solchen Affectum [fremdsprachliches Material] in höchstem Grad im Garten Gethsemane empfunden / daß ihm auch sein heiliges Blut mildiglich aus seinem heiligem Leibe herausgedrungen / daß die Bluts-Tropffen auf die Erden gefallen. Und in solchem Todes-Kampff ist denn die Braut versichert / daß Ihr Bräutigam Ihr kräfftigst beystehe / die Rechte des Höchsten Sie mächtiglich stärcke und erhalte / absonderlich / wenn Sie sich mit Jacob um diesen Hülffs- und Seegens-Mann mit aller Glaubens-Krafft herumschlinget / und saget: Ich lasse dich nicht / du segnest mich denn. 1. Buch Mos. 32. und abermal mit der Sulamith im Hohenlied. Salom. 3. Ich halte meinen Freund / und will ihn nicht lassen. Und dann so kan es der Braut nicht fehlen / sondern Sie muß zuletzt mit Paulo aus 2. Timoth. 4. triumphiren und jauchtzen: Reichthum / und Weißheit / und Stärcke / und Ehre und Preiß und Lob. Offenb. Joh. 5. Cap. Und da gehet denn erst zwischen der Braut Christi / und allen ihren Feinden / wenn es zum höchsten gestiegen / die rechte [fremdsprachliches Material], oder der Todes-Kampff an. Es hat solches Eure Liebe sonst weitläufftig vernommen / worinn solcher Affect eigentlich bestehe; nemlich einmal in einem hefftigem Schmertz / und unsäglicher Traurigkeit / wenn man eine so grosse Leibes- oder Lebens-Gefahr vor Augen siehet / daß auch dadurch das Geblüt durch die bekannte grosse Ader / welche das Blut zu dem Hertzen des Menschen führet / auff einmal zum Hertzen zustürtzet / dadurch der Mensch blaß und bleich / und für Furcht nicht anderst wird / als wäre er todt. Zum andern aber / in einer darauff stracks erfolgenden / oder vielmehr so fort mit diesem unsäglichem Schmertzen verknüpfften hefftigen Begierde sich zu wehren / und tapffern Widerstand zu thun / zur Ehre GOttes / des Vaterlandes / oder der Kirchen / oder auch seiner eigenen äussersten Wolfahrt zum Heil und Besten / etwas fruchtbarliches auszurichten; und zwar mit solcher Beständigkeit / daß man gar nichts mehr scheuet / und den Tod darüber angehet / ehe man von seiner freudigen Resolution absetzen / und des fürgesetzten rühmlichen Zwecks verfehlen solte; Daher denn auch das Blut auff einmal wieder aus dem Hertzen zurück weichet / und in den gantzen Leib / und in alle Theile desselben mit Macht hinein dringet / daß / wo möglich / das Blut aus den Adern / Augen und Lefftzen heraus sprützen möchte; wie der HErr Christus solchen Affectum [fremdsprachliches Material] in höchstem Grad im Garten Gethsemane empfunden / daß ihm auch sein heiliges Blut mildiglich aus seinem heiligem Leibe herausgedrungen / daß die Bluts-Tropffen auf die Erden gefallen. Und in solchem Todes-Kampff ist denn die Braut versichert / daß Ihr Bräutigam Ihr kräfftigst beystehe / die Rechte des Höchsten Sie mächtiglich stärcke und erhalte / absonderlich / wenn Sie sich mit Jacob um diesen Hülffs- und Seegens-Mann mit aller Glaubens-Krafft herumschlinget / und saget: Ich lasse dich nicht / du segnest mich denn. 1. Buch Mos. 32. und abermal mit der Sulamith im Hohenlied. Salom. 3. Ich halte meinen Freund / und will ihn nicht lassen. Und dann so kan es der Braut nicht fehlen / sondern Sie muß zuletzt mit Paulo aus 2. Timoth. 4. triumphiren und jauchtzen: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0046" n="42"/> Reichthum / und Weißheit / und Stärcke / und Ehre und Preiß und Lob. Offenb. Joh. 5. Cap. Und da gehet denn erst zwischen der Braut Christi / und allen ihren Feinden / wenn es zum höchsten gestiegen / die rechte <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, oder der Todes-Kampff an. Es hat solches Eure Liebe sonst weitläufftig vernommen / worinn solcher Affect eigentlich bestehe; nemlich einmal in einem hefftigem Schmertz / und unsäglicher Traurigkeit / wenn man eine so grosse Leibes- oder Lebens-Gefahr vor Augen siehet / daß auch dadurch das Geblüt durch die bekannte grosse Ader / welche das Blut zu dem Hertzen des Menschen führet / auff einmal zum Hertzen zustürtzet / dadurch der Mensch blaß und bleich / und für Furcht nicht anderst wird / als wäre er todt. Zum andern aber / in einer darauff stracks erfolgenden / oder vielmehr so fort mit diesem unsäglichem Schmertzen verknüpfften hefftigen Begierde sich zu wehren / und tapffern Widerstand zu thun / zur Ehre GOttes / des Vaterlandes / oder der Kirchen / oder auch seiner eigenen äussersten Wolfahrt zum Heil und Besten / etwas fruchtbarliches auszurichten; und zwar mit solcher Beständigkeit / daß man gar nichts mehr scheuet / und den Tod darüber angehet / ehe man von seiner freudigen Resolution absetzen / und des fürgesetzten rühmlichen Zwecks verfehlen solte; Daher denn auch das Blut auff einmal wieder aus dem Hertzen zurück weichet / und in den gantzen Leib / und in alle Theile desselben mit Macht hinein dringet / daß / wo möglich / das Blut aus den Adern / Augen und Lefftzen heraus sprützen möchte; wie der HErr Christus solchen Affectum <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> in höchstem Grad im Garten Gethsemane empfunden / daß ihm auch sein heiliges Blut mildiglich aus seinem heiligem Leibe herausgedrungen / daß die Bluts-Tropffen auf die Erden gefallen. Und in solchem Todes-Kampff ist denn die Braut versichert / daß Ihr Bräutigam Ihr kräfftigst beystehe / die Rechte des Höchsten Sie mächtiglich stärcke und erhalte / absonderlich / wenn Sie sich mit Jacob um diesen Hülffs- und Seegens-Mann mit aller Glaubens-Krafft herumschlinget / und saget: Ich lasse dich nicht / du segnest mich denn. 1. Buch Mos. 32. und abermal mit der Sulamith im Hohenlied. Salom. 3. Ich halte meinen Freund / und will ihn nicht lassen. Und dann so kan es der Braut nicht fehlen / sondern Sie muß zuletzt mit Paulo aus 2. Timoth. 4. triumphiren und jauchtzen: </p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0046]
Reichthum / und Weißheit / und Stärcke / und Ehre und Preiß und Lob. Offenb. Joh. 5. Cap. Und da gehet denn erst zwischen der Braut Christi / und allen ihren Feinden / wenn es zum höchsten gestiegen / die rechte _ , oder der Todes-Kampff an. Es hat solches Eure Liebe sonst weitläufftig vernommen / worinn solcher Affect eigentlich bestehe; nemlich einmal in einem hefftigem Schmertz / und unsäglicher Traurigkeit / wenn man eine so grosse Leibes- oder Lebens-Gefahr vor Augen siehet / daß auch dadurch das Geblüt durch die bekannte grosse Ader / welche das Blut zu dem Hertzen des Menschen führet / auff einmal zum Hertzen zustürtzet / dadurch der Mensch blaß und bleich / und für Furcht nicht anderst wird / als wäre er todt. Zum andern aber / in einer darauff stracks erfolgenden / oder vielmehr so fort mit diesem unsäglichem Schmertzen verknüpfften hefftigen Begierde sich zu wehren / und tapffern Widerstand zu thun / zur Ehre GOttes / des Vaterlandes / oder der Kirchen / oder auch seiner eigenen äussersten Wolfahrt zum Heil und Besten / etwas fruchtbarliches auszurichten; und zwar mit solcher Beständigkeit / daß man gar nichts mehr scheuet / und den Tod darüber angehet / ehe man von seiner freudigen Resolution absetzen / und des fürgesetzten rühmlichen Zwecks verfehlen solte; Daher denn auch das Blut auff einmal wieder aus dem Hertzen zurück weichet / und in den gantzen Leib / und in alle Theile desselben mit Macht hinein dringet / daß / wo möglich / das Blut aus den Adern / Augen und Lefftzen heraus sprützen möchte; wie der HErr Christus solchen Affectum _ in höchstem Grad im Garten Gethsemane empfunden / daß ihm auch sein heiliges Blut mildiglich aus seinem heiligem Leibe herausgedrungen / daß die Bluts-Tropffen auf die Erden gefallen. Und in solchem Todes-Kampff ist denn die Braut versichert / daß Ihr Bräutigam Ihr kräfftigst beystehe / die Rechte des Höchsten Sie mächtiglich stärcke und erhalte / absonderlich / wenn Sie sich mit Jacob um diesen Hülffs- und Seegens-Mann mit aller Glaubens-Krafft herumschlinget / und saget: Ich lasse dich nicht / du segnest mich denn. 1. Buch Mos. 32. und abermal mit der Sulamith im Hohenlied. Salom. 3. Ich halte meinen Freund / und will ihn nicht lassen. Und dann so kan es der Braut nicht fehlen / sondern Sie muß zuletzt mit Paulo aus 2. Timoth. 4. triumphiren und jauchtzen:
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