Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

ARTIC. I. DISTINCT. I. SECTIO V.
zu dero besten E. Gestr. und Herligkeit handlungen und ratschläge mit statlichem
fortgang und glücklicher erfüllung. Welches wie es mein tägliches gebeth nun
seyn soll/ also auch vor dißmahl von mir abgeleget wird/ der ich schließlich etc. 14. Maj.
1666.

SECTIO V.

Antwort an die statt Franckfurt am Mayn auff
dero vocation.

WAs Ew. Wohl Edl. Gestreng und Herrligkeit in dem bißher durch vor-
nemlich die aus dero mittel verordnete hochansehnliche Herren Scholar-
chen vocations geschäfft praeliminariter mit meiner wenigkeit zu com-
municiren/ meine dimission von gegenwertig meiner gnädigen Obrigkeit zu-
begehren/ so dann itzo nach erfolgeter selbiger durch eignes geneigtes schreiben alles
obige zu confirmiren/ und mir das hochwichtige bey dero Evangelischen gemein-
de durch den todt des nu von unterschiedlichen monaten her in GOtt ruhenden/
vorhin aber geweßnen treufleißigen Pfarherrn und Senioris des Ehrw. und
hochgel. Herrn Christiani Gerlachii vacirendes pfarr-amt und Seniorat auff-
zutragen und anzubefehlen beliebet: Habe ich billich gantze solche zeit über in den
nahmen des Höchsten und seiner furcht bey mir zuerwegen und auff seine leitung
achtung zu geben gehabt/ auch darinnen augenscheinlich warnehmen müssen/ wie
der allweise regierer solches alles jemehr und mehr zu erwünschenden zweck gefüh-
ret/ und nun in solchem werck/ darinn ich um versicherung des gewissens willen
mich allerdings passive gehalten/ und höher direction übergelassen/ seinen gött-
lichen willen und befehl dadurch offenbahren/ biß endlich dessen gewißheit mir nun-
mehro durch beyderseits hohe obrigkeitliche so dimission - als vocations - werck
gleichsam aus seinem munde angefüget und damit aller scrupel benommen worden.
Wie ich nun göttlicher providenz/ weise und unerforschliche regierung in de-
müthigen gehorsam zu veneriren/ und deroselben mit tieffster demuth danckzusa-
gen/ die da ihren knecht/ welcher bißher vor der gleichen vornehmen diensten aus
ansehung seiner schwachheit sich mehr entsetzet/ als dieselbe wünschen mögen/ gleich-
wol durch ihre gnade zu einen solchen in gesamter Evangelischen kirchen vorneh-
men gemeinde gnädigst beruffen wollen/ auch mit gläubigen vertrauen mich zuver-
sichern/ daß der mächtigste geber und füger alles guten auch durch schwache werck-
zeuge sein werck und ehre zu befordern/ weißlich verstehe und kräfftig vermöge;
als habe ich nechst solchen Ew. Wohl Edl. Gestr. und Herrligk. gütige auff mich
unbekandten geworffne affection, die da vor allen etwa tüchtigern personen/ die
zu dergleichen importirender stelle anderweitlich her leicht zu holen/ hätten mögen
seyn/ meine wenigkeit erwehlet/ gleichfals gehorsamen danck zu sagen/ vornemlich

aber
B 3

ARTIC. I. DISTINCT. I. SECTIO V.
zu dero beſten E. Geſtr. und Herligkeit handlungen und ratſchlaͤge mit ſtatlichem
fortgang und gluͤcklicher erfuͤllung. Welches wie es mein taͤgliches gebeth nun
ſeyn ſoll/ alſo auch vor dißmahl von mir abgeleget wird/ der ich ſchließlich ꝛc. 14. Maj.
1666.

SECTIO V.

Antwort an die ſtatt Franckfurt am Mayn auff
dero vocation.

WAs Ew. Wohl Edl. Geſtreng und Herrligkeit in dem bißher durch vor-
nemlich die aus dero mittel verordnete hochanſehnliche Herren Scholar-
chen vocations geſchaͤfft præliminariter mit meiner wenigkeit zu com-
municiren/ meine dimiſſion von gegenwertig meiner gnaͤdigen Obrigkeit zu-
begehren/ ſo dann itzo nach erfolgeter ſelbiger durch eignes geneigtes ſchreiben alles
obige zu confirmiren/ und mir das hochwichtige bey dero Evangeliſchen gemein-
de durch den todt des nu von unterſchiedlichen monaten her in GOtt ruhenden/
vorhin aber geweßnen treufleißigen Pfarherrn und Senioris des Ehrw. und
hochgel. Herrn Chriſtiani Gerlachii vacirendes pfarr-amt und Seniorat auff-
zutragen und anzubefehlen beliebet: Habe ich billich gantze ſolche zeit uͤber in den
nahmen des Hoͤchſten und ſeiner furcht bey mir zuerwegen und auff ſeine leitung
achtung zu geben gehabt/ auch darinnen augenſcheinlich warnehmen muͤſſen/ wie
der allweiſe regierer ſolches alles jemehr und mehr zu erwuͤnſchenden zweck gefuͤh-
ret/ und nun in ſolchem werck/ darinn ich um verſicherung des gewiſſens willen
mich allerdings paſſive gehalten/ und hoͤher direction uͤbergelaſſen/ ſeinen goͤtt-
lichen willen und befehl dadurch offenbahren/ biß endlich deſſen gewißheit mir nun-
mehro durch beyderſeits hohe obrigkeitliche ſo dimiſſion - als vocations - werck
gleichſam aus ſeinem munde angefuͤget und damit aller ſcrupel benommen worden.
Wie ich nun goͤttlicher providenz/ weiſe und unerforſchliche regierung in de-
muͤthigen gehorſam zu veneriren/ und deroſelben mit tieffſter demuth danckzuſa-
gen/ die da ihren knecht/ welcher bißher vor der gleichen vornehmen dienſten aus
anſehung ſeiner ſchwachheit ſich mehr entſetzet/ als dieſelbe wuͤnſchen moͤgen/ gleich-
wol durch ihre gnade zu einen ſolchen in geſamter Evangeliſchen kirchen vorneh-
men gemeinde gnaͤdigſt beruffen wollen/ auch mit glaͤubigen vertrauen mich zuver-
ſichern/ daß der maͤchtigſte geber und fuͤger alles guten auch durch ſchwache werck-
zeuge ſein werck und ehre zu befordern/ weißlich verſtehe und kraͤfftig vermoͤge;
als habe ich nechſt ſolchen Ew. Wohl Edl. Geſtr. und Herrligk. guͤtige auff mich
unbekandten geworffne affection, die da vor allen etwa tuͤchtigern perſonen/ die
zu dergleichen importirender ſtelle anderweitlich her leicht zu holen/ haͤtten moͤgen
ſeyn/ meine wenigkeit erwehlet/ gleichfals gehorſamen danck zu ſagen/ vornemlich

aber
B 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0031" n="13"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ARTIC. I. DISTINCT. I. SECTIO V.</hi></hi></fw><lb/>
zu dero be&#x017F;ten E. Ge&#x017F;tr. und Herligkeit handlungen und rat&#x017F;chla&#x0364;ge mit &#x017F;tatlichem<lb/>
fortgang und glu&#x0364;cklicher erfu&#x0364;llung. Welches wie es mein ta&#x0364;gliches gebeth nun<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;oll/ al&#x017F;o auch vor dißmahl von mir abgeleget wird/ der ich &#x017F;chließlich &#xA75B;c. 14. Maj.<lb/>
1666.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SECTIO</hi> V.</hi> </head><lb/>
            <argument>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>ntwort an die &#x017F;tatt Franckfurt am Mayn auff<lb/>
dero</hi> <hi rendition="#aq">vocation.</hi> </hi> </p>
            </argument><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>As Ew. Wohl Edl. Ge&#x017F;treng und Herrligkeit in dem bißher durch vor-<lb/>
nemlich die aus dero mittel verordnete hochan&#x017F;ehnliche Herren Scholar-<lb/>
chen <hi rendition="#aq">vocations</hi> ge&#x017F;cha&#x0364;fft <hi rendition="#aq">præliminariter</hi> mit meiner wenigkeit zu <hi rendition="#aq">com-<lb/>
municir</hi>en/ meine <hi rendition="#aq">dimi&#x017F;&#x017F;ion</hi> von gegenwertig meiner gna&#x0364;digen Obrigkeit zu-<lb/>
begehren/ &#x017F;o dann itzo nach erfolgeter &#x017F;elbiger durch eignes geneigtes &#x017F;chreiben alles<lb/>
obige zu <hi rendition="#aq">confirmir</hi>en/ und mir das hochwichtige bey dero Evangeli&#x017F;chen gemein-<lb/>
de durch den todt des nu von unter&#x017F;chiedlichen monaten her in GOtt ruhenden/<lb/>
vorhin aber geweßnen treufleißigen Pfarherrn und <hi rendition="#aq">Senioris</hi> des Ehrw. und<lb/>
hochgel. Herrn <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tiani Gerlachii vaciren</hi>des pfarr-amt und <hi rendition="#aq">Seniorat</hi> auff-<lb/>
zutragen und anzubefehlen beliebet: Habe ich billich gantze &#x017F;olche zeit u&#x0364;ber in den<lb/>
nahmen des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten und &#x017F;einer furcht bey mir zuerwegen und auff &#x017F;eine leitung<lb/>
achtung zu geben gehabt/ auch darinnen augen&#x017F;cheinlich warnehmen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ wie<lb/>
der allwei&#x017F;e regierer &#x017F;olches alles jemehr und mehr zu erwu&#x0364;n&#x017F;chenden zweck gefu&#x0364;h-<lb/>
ret/ und nun in &#x017F;olchem werck/ darinn ich um ver&#x017F;icherung des gewi&#x017F;&#x017F;ens willen<lb/>
mich allerdings <hi rendition="#aq">pa&#x017F;&#x017F;ive</hi> gehalten/ und ho&#x0364;her <hi rendition="#aq">direction</hi> u&#x0364;bergela&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;einen go&#x0364;tt-<lb/>
lichen willen und befehl dadurch offenbahren/ biß endlich de&#x017F;&#x017F;en gewißheit mir nun-<lb/>
mehro durch beyder&#x017F;eits hohe obrigkeitliche &#x017F;o <hi rendition="#aq">dimi&#x017F;&#x017F;ion -</hi> als <hi rendition="#aq">vocations -</hi> werck<lb/>
gleich&#x017F;am aus &#x017F;einem munde angefu&#x0364;get und damit aller &#x017F;crupel benommen worden.<lb/>
Wie ich nun go&#x0364;ttlicher <hi rendition="#aq">providenz</hi>/ wei&#x017F;e und unerfor&#x017F;chliche regierung in de-<lb/>
mu&#x0364;thigen gehor&#x017F;am zu <hi rendition="#aq">venerir</hi>en/ und dero&#x017F;elben mit tieff&#x017F;ter demuth danckzu&#x017F;a-<lb/>
gen/ die da ihren knecht/ welcher bißher vor der gleichen vornehmen dien&#x017F;ten aus<lb/>
an&#x017F;ehung &#x017F;einer &#x017F;chwachheit &#x017F;ich mehr ent&#x017F;etzet/ als die&#x017F;elbe wu&#x0364;n&#x017F;chen mo&#x0364;gen/ gleich-<lb/>
wol durch ihre gnade zu einen &#x017F;olchen in ge&#x017F;amter Evangeli&#x017F;chen kirchen vorneh-<lb/>
men gemeinde gna&#x0364;dig&#x017F;t beruffen wollen/ auch mit gla&#x0364;ubigen vertrauen mich zuver-<lb/>
&#x017F;ichern/ daß der ma&#x0364;chtig&#x017F;te geber und fu&#x0364;ger alles guten auch durch &#x017F;chwache werck-<lb/>
zeuge &#x017F;ein werck und ehre zu befordern/ weißlich ver&#x017F;tehe und kra&#x0364;fftig vermo&#x0364;ge;<lb/>
als habe ich nech&#x017F;t &#x017F;olchen Ew. Wohl Edl. Ge&#x017F;tr. und Herrligk. gu&#x0364;tige auff mich<lb/>
unbekandten geworffne <hi rendition="#aq">affection,</hi> die da vor allen etwa tu&#x0364;chtigern per&#x017F;onen/ die<lb/>
zu dergleichen <hi rendition="#aq">importiren</hi>der &#x017F;telle anderweitlich her leicht zu holen/ ha&#x0364;tten mo&#x0364;gen<lb/>
&#x017F;eyn/ meine wenigkeit erwehlet/ gleichfals gehor&#x017F;amen danck zu &#x017F;agen/ vornemlich<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 3</fw><fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0031] ARTIC. I. DISTINCT. I. SECTIO V. zu dero beſten E. Geſtr. und Herligkeit handlungen und ratſchlaͤge mit ſtatlichem fortgang und gluͤcklicher erfuͤllung. Welches wie es mein taͤgliches gebeth nun ſeyn ſoll/ alſo auch vor dißmahl von mir abgeleget wird/ der ich ſchließlich ꝛc. 14. Maj. 1666. SECTIO V. Antwort an die ſtatt Franckfurt am Mayn auff dero vocation. WAs Ew. Wohl Edl. Geſtreng und Herrligkeit in dem bißher durch vor- nemlich die aus dero mittel verordnete hochanſehnliche Herren Scholar- chen vocations geſchaͤfft præliminariter mit meiner wenigkeit zu com- municiren/ meine dimiſſion von gegenwertig meiner gnaͤdigen Obrigkeit zu- begehren/ ſo dann itzo nach erfolgeter ſelbiger durch eignes geneigtes ſchreiben alles obige zu confirmiren/ und mir das hochwichtige bey dero Evangeliſchen gemein- de durch den todt des nu von unterſchiedlichen monaten her in GOtt ruhenden/ vorhin aber geweßnen treufleißigen Pfarherrn und Senioris des Ehrw. und hochgel. Herrn Chriſtiani Gerlachii vacirendes pfarr-amt und Seniorat auff- zutragen und anzubefehlen beliebet: Habe ich billich gantze ſolche zeit uͤber in den nahmen des Hoͤchſten und ſeiner furcht bey mir zuerwegen und auff ſeine leitung achtung zu geben gehabt/ auch darinnen augenſcheinlich warnehmen muͤſſen/ wie der allweiſe regierer ſolches alles jemehr und mehr zu erwuͤnſchenden zweck gefuͤh- ret/ und nun in ſolchem werck/ darinn ich um verſicherung des gewiſſens willen mich allerdings paſſive gehalten/ und hoͤher direction uͤbergelaſſen/ ſeinen goͤtt- lichen willen und befehl dadurch offenbahren/ biß endlich deſſen gewißheit mir nun- mehro durch beyderſeits hohe obrigkeitliche ſo dimiſſion - als vocations - werck gleichſam aus ſeinem munde angefuͤget und damit aller ſcrupel benommen worden. Wie ich nun goͤttlicher providenz/ weiſe und unerforſchliche regierung in de- muͤthigen gehorſam zu veneriren/ und deroſelben mit tieffſter demuth danckzuſa- gen/ die da ihren knecht/ welcher bißher vor der gleichen vornehmen dienſten aus anſehung ſeiner ſchwachheit ſich mehr entſetzet/ als dieſelbe wuͤnſchen moͤgen/ gleich- wol durch ihre gnade zu einen ſolchen in geſamter Evangeliſchen kirchen vorneh- men gemeinde gnaͤdigſt beruffen wollen/ auch mit glaͤubigen vertrauen mich zuver- ſichern/ daß der maͤchtigſte geber und fuͤger alles guten auch durch ſchwache werck- zeuge ſein werck und ehre zu befordern/ weißlich verſtehe und kraͤfftig vermoͤge; als habe ich nechſt ſolchen Ew. Wohl Edl. Geſtr. und Herrligk. guͤtige auff mich unbekandten geworffne affection, die da vor allen etwa tuͤchtigern perſonen/ die zu dergleichen importirender ſtelle anderweitlich her leicht zu holen/ haͤtten moͤgen ſeyn/ meine wenigkeit erwehlet/ gleichfals gehorſamen danck zu ſagen/ vornemlich aber B 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/31
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/31>, abgerufen am 23.11.2024.