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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715.

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ARTIC. I. SECT. I.
27. An einen Angefochtenen: Was das natürliche temperament dabey thue.
28. Wegen Jacob Böhmens. Kuhlmanns. Steph. Praetorii. Statii.
29. Von der berühmten Antoinette Bourignon.
30. Daß die Römische kirche die arche Noae nicht seye. An einen vorneh-
men Papisten, dessen ehefrau Evangelisch worden.
31. Uber des Bischoffs von Thina negotiation und versuchten vereinigung
mit dem Pabstthum.
32. An einen gutgesinnten Römischen geistlichen (dessen bruder wegen seiner
gottseligkeit von seinen eigenen leuten gefangen gehalten, endlich wie-
der loßgelassen worden) über bezeugtes verlangen nach der einigkeit des
glaubens: Wie darzu zu gelangen. Der Römischen kirchen schweres
verderben.
33. Ob der streit von der rechtfertigung zwischen uns und den Papisten wich-
tig seye.
34. Bedencken über einige kinder, über welche der Satan durch hexen viel
gewalt genommen, an eines der kinder vater.
35. Hexen-processe. Geistliche zauberey nicht wenig gefährlich.
36. Uber einen Casum, als ein junges mägdlein eine weile ein gespenst auf ge-
wisse weise simulirte, und die eltern mit in verdacht gerathe[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] Was mit
demselben anzufangen.
SECTIO I.
Woran man die kindschafft GOttes gewahr
werden oder kennen könne?

DJe kindschafft GOttes kommet aus dem glauben,
und wird versiegelt von dem heiligen Geist aus dem
kindlichen Geist, was also zeugnüsse und kennzei-
chen des glaubens und inwohnenden heiligen Gei-
stes seind, das sind auch zeichen solcher kindschafft.
Dahin gehören

1. Die empfindlichkeit solches innerlichen
zeugnüsses,
wo der heilige Geist unserm geist in-
nerlich zeugnüß giebet. Rom. 8, 16. Dieses zeug-
nüß ist gewiß, wo es sich findet, aber es folget nicht, wo es nicht em-
pfindlich ist, daß denn ein solcher mensch GOttes kind nicht seye: Denn
diese
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ARTIC. I. SECT. I.
27. An einen Angefochtenen: Was das natuͤrliche temperament dabey thue.
28. Wegen Jacob Boͤhmens. Kuhlmanns. Steph. Prætorii. Statii.
29. Von der beruͤhmten Antoinette Bourignon.
30. Daß die Roͤmiſche kirche die arche Noæ nicht ſeye. An einen vorneh-
men Papiſten, deſſen ehefrau Evangeliſch worden.
31. Uber des Biſchoffs von Thina negotiation und verſuchten vereinigung
mit dem Pabſtthum.
32. An einen gutgeſinnten Roͤmiſchen geiſtlichen (deſſen bruder wegen ſeiner
gottſeligkeit von ſeinen eigenen leuten gefangen gehalten, endlich wie-
der loßgelaſſen worden) uͤber bezeugtes verlangen nach der einigkeit des
glaubens: Wie darzu zu gelangen. Der Roͤmiſchen kirchen ſchweres
verderben.
33. Ob der ſtreit von der rechtfertigung zwiſchen uns und den Papiſten wich-
tig ſeye.
34. Bedencken uͤber einige kinder, uͤber welche der Satan durch hexen viel
gewalt genommen, an eines der kinder vater.
35. Hexen-proceſſe. Geiſtliche zauberey nicht wenig gefaͤhrlich.
36. Uber einen Caſum, als ein junges maͤgdlein eine weile ein geſpenſt auf ge-
wiſſe weiſe ſimulirte, und die eltern mit in verdacht gerathe[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] Was mit
demſelben anzufangen.
SECTIO I.
Woran man die kindſchafft GOttes gewahr
werden oder kennen koͤnne?

DJe kindſchafft GOttes kommet aus dem glauben,
und wird verſiegelt von dem heiligen Geiſt aus dem
kindlichen Geiſt, was alſo zeugnuͤſſe und kennzei-
chen des glaubens und inwohnenden heiligen Gei-
ſtes ſeind, das ſind auch zeichen ſolcher kindſchafft.
Dahin gehoͤren

1. Die empfindlichkeit ſolches innerlichen
zeugnuͤſſes,
wo der heilige Geiſt unſerm geiſt in-
nerlich zeugnuͤß giebet. Rom. 8, 16. Dieſes zeug-
nuͤß iſt gewiß, wo es ſich findet, aber es folget nicht, wo es nicht em-
pfindlich iſt, daß denn ein ſolcher menſch GOttes kind nicht ſeye: Denn
dieſe
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[3/0015] ARTIC. I. SECT. I. 27. An einen Angefochtenen: Was das natuͤrliche temperament dabey thue. 28. Wegen Jacob Boͤhmens. Kuhlmanns. Steph. Prætorii. Statii. 29. Von der beruͤhmten Antoinette Bourignon. 30. Daß die Roͤmiſche kirche die arche Noæ nicht ſeye. An einen vorneh- men Papiſten, deſſen ehefrau Evangeliſch worden. 31. Uber des Biſchoffs von Thina negotiation und verſuchten vereinigung mit dem Pabſtthum. 32. An einen gutgeſinnten Roͤmiſchen geiſtlichen (deſſen bruder wegen ſeiner gottſeligkeit von ſeinen eigenen leuten gefangen gehalten, endlich wie- der loßgelaſſen worden) uͤber bezeugtes verlangen nach der einigkeit des glaubens: Wie darzu zu gelangen. Der Roͤmiſchen kirchen ſchweres verderben. 33. Ob der ſtreit von der rechtfertigung zwiſchen uns und den Papiſten wich- tig ſeye. 34. Bedencken uͤber einige kinder, uͤber welche der Satan durch hexen viel gewalt genommen, an eines der kinder vater. 35. Hexen-proceſſe. Geiſtliche zauberey nicht wenig gefaͤhrlich. 36. Uber einen Caſum, als ein junges maͤgdlein eine weile ein geſpenſt auf ge- wiſſe weiſe ſimulirte, und die eltern mit in verdacht gerathe_ Was mit demſelben anzufangen. SECTIO I. Woran man die kindſchafft GOttes gewahr werden oder kennen koͤnne? DJe kindſchafft GOttes kommet aus dem glauben, und wird verſiegelt von dem heiligen Geiſt aus dem kindlichen Geiſt, was alſo zeugnuͤſſe und kennzei- chen des glaubens und inwohnenden heiligen Gei- ſtes ſeind, das ſind auch zeichen ſolcher kindſchafft. Dahin gehoͤren 1. Die empfindlichkeit ſolches innerlichen zeugnuͤſſes, wo der heilige Geiſt unſerm geiſt in- nerlich zeugnuͤß giebet. Rom. 8, 16. Dieſes zeug- nuͤß iſt gewiß, wo es ſich findet, aber es folget nicht, wo es nicht em- pfindlich iſt, daß denn ein ſolcher menſch GOttes kind nicht ſeye: Denn dieſe a 2

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken04_1702/15>, abgerufen am 21.11.2024.