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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715.

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ARTIC. II. SECTIO XXIII.
Solte er dann bey uns wohnen?
Wo komt er zu uns? Tit. 3/ 5.
Bleibt er aber auch bey uns?
Wie lange bleibt er bey den getaufften?
Was haben sie vor nutzen davon?
Was gibt uns die gantze heilige dreyfaltigkeit?
Was ist solches ewiges erbe?
Müssen wirs verdienen?
Bekommen wir die seligkeit bereits in diesem leben/ daß die tauffe dieselbe uns
gibet/ oder verspricht sie uns nur dieselbe aufs künfftige?
Wo stehet/ daß uns die tauffe schon selig mache? 1. Petr. 3/ 21. Tit. 3/ 5.
Das wird vielleicht nur seyn/ daß wir ins künfftige aus ihrer krafft sollen selig
werden?
Sind wir denn schon selig/ oder werden wirs erst nach dem tode? Rom. 8/ 24.
Heist/ in der hoffnung/ nur so viel/ daß wir hoffen selig zu werden?
Was hoffen wir denn noch ferner/ wenn wir schon selig sind?
Jst uns dann unsre seligkeit/ die wir haben/ noch nicht offenbahr/ daß wir sie
bereits völlig verstehen?
Wenn sollen wir sie dann völlig erkennen/ und sie offenbaret werden? Colos.
3/ 3. 4. 1 Johan. 3/ 2.
Haben wir die seligkeit schon nach allen gütern in völligem besitz?
Sollen denn noch andere güter folgen/ die wir itzt noch nicht völlig haben/ o-
der ihr noch nicht fähig sind?
So werden wir alsdann erst selig/ wenn uns dieselbe auch überantwortet
seyn?
Sind die güter/ die wir haben/ bereits so viel werth/ eine seligkeit zu heis-
sen?
Wo einem kind sein rechter vater stirbt/ ists schon reich/ und gehört ihm das
erbe zu?
Verstehets aber schon seinen reichthum/ und kans denselben völlig gebrau-
chen?
Muß ihm aber sein gut erst geschencket werden/ wann es zu seinen jahren
kommt?
Kan die seligkeit in dem reich der gnaden noch verlohren werden?
Wodurch?
Jst sie aber nicht an sich eine ewige seligkeit. etc. etc.
SECT.
IV. Theil. l l
ARTIC. II. SECTIO XXIII.
Solte er dann bey uns wohnen?
Wo komt er zu uns? Tit. 3/ 5.
Bleibt er aber auch bey uns?
Wie lange bleibt er bey den getaufften?
Was haben ſie vor nutzen davon?
Was gibt uns die gantze heilige dreyfaltigkeit?
Was iſt ſolches ewiges erbe?
Muͤſſen wirs verdienen?
Bekommen wir die ſeligkeit bereits in dieſem leben/ daß die tauffe dieſelbe uns
gibet/ oder verſpricht ſie uns nur dieſelbe aufs kuͤnfftige?
Wo ſtehet/ daß uns die tauffe ſchon ſelig mache? 1. Petr. 3/ 21. Tit. 3/ 5.
Das wird vielleicht nur ſeyn/ daß wir ins kuͤnfftige aus ihrer krafft ſollen ſelig
werden?
Sind wir denn ſchon ſelig/ oder werden wirs erſt nach dem tode? Rom. 8/ 24.
Heiſt/ in der hoffnung/ nur ſo viel/ daß wir hoffen ſelig zu werden?
Was hoffen wir denn noch ferner/ wenn wir ſchon ſelig ſind?
Jſt uns dann unſre ſeligkeit/ die wir haben/ noch nicht offenbahr/ daß wir ſie
bereits voͤllig verſtehen?
Wenn ſollen wir ſie dann voͤllig erkennen/ und ſie offenbaret werden? Coloſ.
3/ 3. 4. 1 Johan. 3/ 2.
Haben wir die ſeligkeit ſchon nach allen guͤtern in voͤlligem beſitz?
Sollen denn noch andere guͤter folgen/ die wir itzt noch nicht voͤllig haben/ o-
der ihr noch nicht faͤhig ſind?
So werden wir alsdann erſt ſelig/ wenn uns dieſelbe auch uͤberantwortet
ſeyn?
Sind die guͤter/ die wir haben/ bereits ſo viel werth/ eine ſeligkeit zu heiſ-
ſen?
Wo einem kind ſein rechter vater ſtirbt/ iſts ſchon reich/ und gehoͤrt ihm das
erbe zu?
Verſtehets aber ſchon ſeinen reichthum/ und kans denſelben voͤllig gebrau-
chen?
Muß ihm aber ſein gut erſt geſchencket werden/ wann es zu ſeinen jahren
kommt?
Kan die ſeligkeit in dem reich der gnaden noch verlohren werden?
Wodurch?
Jſt ſie aber nicht an ſich eine ewige ſeligkeit. ꝛc. ꝛc.
SECT.
IV. Theil. l l
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[265/0277] ARTIC. II. SECTIO XXIII. Solte er dann bey uns wohnen? Wo komt er zu uns? Tit. 3/ 5. Bleibt er aber auch bey uns? Wie lange bleibt er bey den getaufften? Was haben ſie vor nutzen davon? Was gibt uns die gantze heilige dreyfaltigkeit? Was iſt ſolches ewiges erbe? Muͤſſen wirs verdienen? Bekommen wir die ſeligkeit bereits in dieſem leben/ daß die tauffe dieſelbe uns gibet/ oder verſpricht ſie uns nur dieſelbe aufs kuͤnfftige? Wo ſtehet/ daß uns die tauffe ſchon ſelig mache? 1. Petr. 3/ 21. Tit. 3/ 5. Das wird vielleicht nur ſeyn/ daß wir ins kuͤnfftige aus ihrer krafft ſollen ſelig werden? Sind wir denn ſchon ſelig/ oder werden wirs erſt nach dem tode? Rom. 8/ 24. Heiſt/ in der hoffnung/ nur ſo viel/ daß wir hoffen ſelig zu werden? Was hoffen wir denn noch ferner/ wenn wir ſchon ſelig ſind? Jſt uns dann unſre ſeligkeit/ die wir haben/ noch nicht offenbahr/ daß wir ſie bereits voͤllig verſtehen? Wenn ſollen wir ſie dann voͤllig erkennen/ und ſie offenbaret werden? Coloſ. 3/ 3. 4. 1 Johan. 3/ 2. Haben wir die ſeligkeit ſchon nach allen guͤtern in voͤlligem beſitz? Sollen denn noch andere guͤter folgen/ die wir itzt noch nicht voͤllig haben/ o- der ihr noch nicht faͤhig ſind? So werden wir alsdann erſt ſelig/ wenn uns dieſelbe auch uͤberantwortet ſeyn? Sind die guͤter/ die wir haben/ bereits ſo viel werth/ eine ſeligkeit zu heiſ- ſen? Wo einem kind ſein rechter vater ſtirbt/ iſts ſchon reich/ und gehoͤrt ihm das erbe zu? Verſtehets aber ſchon ſeinen reichthum/ und kans denſelben voͤllig gebrau- chen? Muß ihm aber ſein gut erſt geſchencket werden/ wann es zu ſeinen jahren kommt? Kan die ſeligkeit in dem reich der gnaden noch verlohren werden? Wodurch? Jſt ſie aber nicht an ſich eine ewige ſeligkeit. ꝛc. ꝛc. SECT. IV. Theil. l l

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken04_1702/277>, abgerufen am 22.11.2024.