Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715.ARTIC. III. SECTIO I. 17. Ob man sein leben gegen einen trunckenbold durch dessen entleibung ret- ten dürffe. 18. Als ein Chirurgus sich an einen vornehmen ort zu begeben versprochen/ und wieder zweiffelhafft wurde. Sonntags balbiren. Beinhasen vertreiben. 19. Uber das anliegen einer hohen standes-person/ wegen gebrauchs der mode in haarzöpffen und dergleichen äusserlichem. 20. Declaration der nullität einer ehe/ wegen des mannes inhabilität/ die er gestehet/ aber nicht beschweren will. 21. Da eine ehe-frau die conceptionem bey sich immer zu hindern trachtet. 22. Vorschlag/ wie ein capital ad pios usus, an krancke und jugend am nütz- lichsten anzuwenden. 23. An eine fürstliche person. Von der gelassenheit und unterwerffung unter göttlichen willen. Baxters buch von verleugnung sein selbs. Hoher stand auch an dieselbige verbunden. Bücher zeigen die pflichten ohne schmeicheley. Woher die kräfften der selbs-verleugnung. Nicht sowol aus dem gesetz als aus dem Evangelio. SECTIO I. An eine standes-person/ wie GOtt mit den sei- nigen umzugehen pflege/ von wahrhafftigem oder schei- nendem rückgang/ dero kennzeichen und prü- fung darüber. NJcht nur meine allgemeine Christen-pflicht/ sodann amts-schuldigkeit/ vor- IV. Theil. t t
ARTIC. III. SECTIO I. 17. Ob man ſein leben gegen einen trunckenbold durch deſſen entleibung ret- ten duͤrffe. 18. Als ein Chirurgus ſich an einen vornehmen ort zu begeben verſprochen/ und wieder zweiffelhafft wurde. Sonntags balbiren. Beinhaſen vertreiben. 19. Uber das anliegen einer hohen ſtandes-perſon/ wegen gebrauchs der mode in haarzoͤpffen und dergleichen aͤuſſerlichem. 20. Declaration der nullitaͤt einer ehe/ wegen des mannes inhabilitaͤt/ die er geſtehet/ aber nicht beſchweren will. 21. Da eine ehe-frau die conceptionem bey ſich immer zu hindern trachtet. 22. Vorſchlag/ wie ein capital ad pios uſus, an krancke und jugend am nuͤtz- lichſten anzuwenden. 23. An eine fuͤrſtliche perſon. Von der gelaſſenheit und unterwerffung unter goͤttlichen willen. Baxters buch von verleugnung ſein ſelbs. Hoher ſtand auch an dieſelbige verbunden. Buͤcher zeigen die pflichten ohne ſchmeicheley. Woher die kraͤfften der ſelbs-verleugnung. Nicht ſowol aus dem geſetz als aus dem Evangelio. SECTIO I. An eine ſtandes-perſon/ wie GOtt mit den ſei- nigen umzugehen pflege/ von wahrhafftigem oder ſchei- nendem ruͤckgang/ dero kennzeichen und pruͤ- fung daruͤber. NJcht nur meine allgemeine Chriſten-pflicht/ ſodann amts-ſchuldigkeit/ vor- IV. Theil. t t
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ARTIC. III. SECTIO I.
17. Ob man ſein leben gegen einen trunckenbold durch deſſen entleibung ret-
ten duͤrffe.
18. Als ein Chirurgus ſich an einen vornehmen ort zu begeben verſprochen/
und wieder zweiffelhafft wurde. Sonntags balbiren. Beinhaſen
vertreiben.
19. Uber das anliegen einer hohen ſtandes-perſon/ wegen gebrauchs der mode
in haarzoͤpffen und dergleichen aͤuſſerlichem.
20. Declaration der nullitaͤt einer ehe/ wegen des mannes inhabilitaͤt/ die er
geſtehet/ aber nicht beſchweren will.
21. Da eine ehe-frau die conceptionem bey ſich immer zu hindern trachtet.
22. Vorſchlag/ wie ein capital ad pios uſus, an krancke und jugend am nuͤtz-
lichſten anzuwenden.
23. An eine fuͤrſtliche perſon. Von der gelaſſenheit und unterwerffung unter
goͤttlichen willen. Baxters buch von verleugnung ſein ſelbs. Hoher
ſtand auch an dieſelbige verbunden. Buͤcher zeigen die pflichten ohne
ſchmeicheley. Woher die kraͤfften der ſelbs-verleugnung. Nicht
ſowol aus dem geſetz als aus dem Evangelio.
SECTIO I.
An eine ſtandes-perſon/ wie GOtt mit den ſei-
nigen umzugehen pflege/ von wahrhafftigem oder ſchei-
nendem ruͤckgang/ dero kennzeichen und pruͤ-
fung daruͤber.
NJcht nur meine allgemeine Chriſten-pflicht/ ſodann amts-ſchuldigkeit/
damit ich bey allen gelegenheiten/ die mir der HErr aufſtoſſen laͤſſet/
die erbauung der deroſelben begierigen ſeelen/ und darinnen die vor-
nehmſte frucht meines lebens ſuchen ſolle/ ſondern auch Jhr gegen mich be-
zeugendes chriſtliches vertrauen verbindet mich/ in dem an mich gethanen
geſinnen willig nach der gnade/ die der HERR/ welchen darum demuͤthigſt
angeruffen habe/ geben wird/ an hand zu gehen/ wovon auch in meinen vo-
rigen/ als wegen des beten damaliger eilfertigkeit und dieſer materie wich-
tigkeit einen aufſchub bat/ die vertroͤſtung gethan habe. Jch achte aber
vor allen noͤthig/ zuerſt mit wenigen die art/ wie der himmliſche Vater mit
den ſeinigen umzugehen pflege/ etwas genauer zu erwegen/ und nach der
regel der ſchrifft aus ſo eigener als anderer chriſtlichen ſeelen erfahrung
vor-
IV. Theil. t t
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