Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.was GOTT zuwider ist/ welcher schon seye
was GOTT zuwider iſt/ welcher ſchon ſeye
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was GOTT zuwider iſt/ welcher ſchon
zeiget/ daß wir deß HERREN freunde/
und alſo im friede mit ihm ſind/ die wir ſeine
feinde und alles ihm widrige eben derowe-
gen haſſen/ weil es ihm zuwider ſeye/ eine
begierde ihm/ dem HERRN/ mehr und
mehr zugefallen/ eine vorziehung deß frie-
dens mit ihm vor alles/ was diewelt hoch-
ſchaͤtzet/ da ſich die ſeele deſſen verſichern
kan: ob ihr auff einer ſeite alle herrlichkeit
der welt/ und die muͤglichkeit ſolche zuerlan-
gen/ auff der anderen ſeite die gnade und
friede ihres GOTTES geſtellet/ und
eine freye wahl geſtattet wuͤrde/ daß ſie doch
willig nach dieſem theil greiffen wolte.
Dieſe dinge/ ſage ich/ erweiſen unfehlbar-
lich/ daß in dem grund der ſeelen das jeni-
ge ſeye/ und alſo ſie im frieden/ nicht aber in
einer widrigkeit gegen GOTT/ ſtehen
muͤſſe/ auß deme jene außfluͤſſe/ die nicht
anders als auß ſolcher quelle kommen/ ſich
in den kraͤfften der ſeelen empfindlich zei-
gen. Daß wir alſo ſehen/ daß auch ohne
die empfindung etwas wahrhafftiges ſeyn
muͤſſe/ daß dieſer friede iſt: und heiſſet in
ſolchem fall ſonderlich von dieſem frieden
GOttes Philip. 4/ 7. daß er hoͤher
ſeye
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