Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.dir nicht befohlen ist; Und was dei- cher
dir nicht befohlen iſt; Und was dei- cher
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0174" n="162"/><hi rendition="#fr">dir nicht befohlen iſt; Und was dei-<lb/> nes amts nicht iſt/ da laß deinen<lb/> fuͤrwitz. Dann dir iſt vor mehr be-<lb/> fohlen/ weder du kanſt außrichten.<lb/> Solcher duͤnckel hat viel mehr be-<lb/> trogen/ und ihre vermeſſenheit hat<lb/> ſie geſtuͤrtzet. Dann wer ſich gern in<lb/> gefahr gibt/ der verdirbt darinnen:<lb/> und einem vermeſſenen menſchen ge-<lb/> hets endlich uͤbel auß. Ein vermeſ-<lb/> ſener menſch macht ihm ſelbſt viel<lb/> ungluͤcks/</hi> (und alſo bringet er ſich umb<lb/> ſeinen innerlichen frieden/) <hi rendition="#fr">und richtet<lb/> einen jammer nach dem andern an.</hi><lb/> Welches alles unſer jetzt beſagtes zur gnuͤ-<lb/> ge bekraͤfftiget/ und uns zeiget/ wie die ver-<lb/> meſſenheit GOtt verſuchet/ alſo ſtuͤrtze ſie<lb/> ſich ſelbſt in die gefaͤhrlichſte verſuchung/<lb/> darauß ſie ſo leicht ihr nicht helffen kan/<lb/> und wo es ja GOtt thut/ ſolches nothwen-<lb/> dig mit vieler unruhe abgehen muß. Daß<lb/> wir aber wiſſen/ was vermeſſenheit ſeye oder<lb/> nicht/ ſo zeiget uns Sirach eben daſſelbe:<lb/> Nemlich alles ſolches verdienet den namen<lb/> der vermeſſenheit/ was man thut ohne<lb/> Goͤttlichen befehl und beruff; Wobey<lb/> gleichwol in acht zu nehmen/ daß ein jegli-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">cher</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0174]
dir nicht befohlen iſt; Und was dei-
nes amts nicht iſt/ da laß deinen
fuͤrwitz. Dann dir iſt vor mehr be-
fohlen/ weder du kanſt außrichten.
Solcher duͤnckel hat viel mehr be-
trogen/ und ihre vermeſſenheit hat
ſie geſtuͤrtzet. Dann wer ſich gern in
gefahr gibt/ der verdirbt darinnen:
und einem vermeſſenen menſchen ge-
hets endlich uͤbel auß. Ein vermeſ-
ſener menſch macht ihm ſelbſt viel
ungluͤcks/ (und alſo bringet er ſich umb
ſeinen innerlichen frieden/) und richtet
einen jammer nach dem andern an.
Welches alles unſer jetzt beſagtes zur gnuͤ-
ge bekraͤfftiget/ und uns zeiget/ wie die ver-
meſſenheit GOtt verſuchet/ alſo ſtuͤrtze ſie
ſich ſelbſt in die gefaͤhrlichſte verſuchung/
darauß ſie ſo leicht ihr nicht helffen kan/
und wo es ja GOtt thut/ ſolches nothwen-
dig mit vieler unruhe abgehen muß. Daß
wir aber wiſſen/ was vermeſſenheit ſeye oder
nicht/ ſo zeiget uns Sirach eben daſſelbe:
Nemlich alles ſolches verdienet den namen
der vermeſſenheit/ was man thut ohne
Goͤttlichen befehl und beruff; Wobey
gleichwol in acht zu nehmen/ daß ein jegli-
cher
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |