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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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nüß über diese materie gab/ außgeführet/ und
von mir nach gewohnheit das samtlich vorgekom-
mene zusammen gefasset wurde.

Wann dann nun zu diesen unseren zeiten/ wo
in der welt der friede aller orten krachet/ solche
materie Gott[-]liebenden seelen vor andern erbau-
lich seyn/ und sie in und auff die künfftige trübsa-
len auffs neue stärcken kan/ so habe nicht ohne
nutzen erachtet/ selbige vorige handlungen besser
in ordnung zu bringen/ und aller orten das wei-
ter nöthige nach verleyhung Göttlichen bey-
standes beyzusetzen/ und hiemit zum Truck zu
geben.

Der HErr aber deß friedens/ von dem wir al-
lein allen frieden zu erwarten haben/ segne solche
in seiner forcht abgefaßte arbeit an allen/ welche
unter euch dieselbe zu lesen gelegenheit haben/
und einiges stündlein zu weilen daran wenden
werden/ daß dieses sein wort von dem frieden ein
lebendiger saame werde/ darauß in stärckung
deß glaubens ein herrliches gewächs deß friedens
in euren seelen auffgehe/ und mehr und mehr reiff
werde zu herrlicher frucht/ getroster gedult in
allem leiden/ freudiger bekäntnüß in der verfol-
gung/ kräfftigem sieg über die welt/ und was den
frieden stöhren wolte: Damit ihr alle möget in
euch die wahrheit dessen hie gerühmten erfah-
ren/ und von grund der seelen sprechen/ und sin-
gen: GOtt ist unsere zuversicht und stär-
cke/ eine hülffe in den grossen nöthen/ die
uns troffen haben. Darumb fürchten wir
uns nicht/ wann gleich die welt unter-

gienge/
A 7

nuͤß uͤber dieſe materie gab/ außgefuͤhret/ und
von mir nach gewohnheit das ſamtlich vorgekom-
mene zuſammen gefaſſet wurde.

Wann dann nun zu dieſen unſeren zeiten/ wo
in der welt der friede aller orten krachet/ ſolche
materie Gott[-]liebenden ſeelen vor andern erbau-
lich ſeyn/ und ſie in und auff die kuͤnfftige truͤbſa-
len auffs neue ſtaͤrcken kan/ ſo habe nicht ohne
nutzen erachtet/ ſelbige vorige handlungen beſſer
in ordnung zu bringen/ und aller orten das wei-
ter noͤthige nach verleyhung Goͤttlichen bey-
ſtandes beyzuſetzen/ und hiemit zum Truck zu
geben.

Der HErr aber deß friedens/ von dem wir al-
lein allen frieden zu erwarten haben/ ſegne ſolche
in ſeiner forcht abgefaßte arbeit an allen/ welche
unter euch dieſelbe zu leſen gelegenheit haben/
und einiges ſtuͤndlein zu weilen daran wenden
werden/ daß dieſes ſein wort von dem frieden ein
lebendiger ſaame werde/ darauß in ſtaͤrckung
deß glaubens ein herꝛliches gewaͤchs deß friedens
in euren ſeelen auffgehe/ und mehr und mehr reiff
werde zu herꝛlicher frucht/ getroſter gedult in
allem leiden/ freudiger bekaͤntnuͤß in der verfol-
gung/ kraͤfftigem ſieg über die welt/ und was den
frieden ſtoͤhren wolte: Damit ihr alle moͤget in
euch die wahrheit deſſen hie geruͤhmten erfah-
ren/ und von grund der ſeelen ſprechen/ und ſin-
gen: GOtt iſt unſere zuverſicht und ſtaͤr-
cke/ eine huͤlffe in den groſſen noͤthen/ die
uns troffen haben. Darumb fuͤrchten wir
uns nicht/ wann gleich die welt unter-

gienge/
A 7
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[13/0025] nuͤß uͤber dieſe materie gab/ außgefuͤhret/ und von mir nach gewohnheit das ſamtlich vorgekom- mene zuſammen gefaſſet wurde. Wann dann nun zu dieſen unſeren zeiten/ wo in der welt der friede aller orten krachet/ ſolche materie Gott-liebenden ſeelen vor andern erbau- lich ſeyn/ und ſie in und auff die kuͤnfftige truͤbſa- len auffs neue ſtaͤrcken kan/ ſo habe nicht ohne nutzen erachtet/ ſelbige vorige handlungen beſſer in ordnung zu bringen/ und aller orten das wei- ter noͤthige nach verleyhung Goͤttlichen bey- ſtandes beyzuſetzen/ und hiemit zum Truck zu geben. Der HErr aber deß friedens/ von dem wir al- lein allen frieden zu erwarten haben/ ſegne ſolche in ſeiner forcht abgefaßte arbeit an allen/ welche unter euch dieſelbe zu leſen gelegenheit haben/ und einiges ſtuͤndlein zu weilen daran wenden werden/ daß dieſes ſein wort von dem frieden ein lebendiger ſaame werde/ darauß in ſtaͤrckung deß glaubens ein herꝛliches gewaͤchs deß friedens in euren ſeelen auffgehe/ und mehr und mehr reiff werde zu herꝛlicher frucht/ getroſter gedult in allem leiden/ freudiger bekaͤntnuͤß in der verfol- gung/ kraͤfftigem ſieg über die welt/ und was den frieden ſtoͤhren wolte: Damit ihr alle moͤget in euch die wahrheit deſſen hie geruͤhmten erfah- ren/ und von grund der ſeelen ſprechen/ und ſin- gen: GOtt iſt unſere zuverſicht und ſtaͤr- cke/ eine huͤlffe in den groſſen noͤthen/ die uns troffen haben. Darumb fuͤrchten wir uns nicht/ wann gleich die welt unter- gienge/ A 7

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/25>, abgerufen am 21.11.2024.