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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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ein gnaden-werck erkennen/ wann zu eben
solcher zeit/ da man ihm ein solches fürge-
nommen/ oder damit im werck stehet/ man
andere heilige gnaden-würckungen stärcker
in sich befindet/ als zum exempel/ daß man
etwa eine sonderliche krafft zu beten bey sich
wahrnimmet/ eine grosse freude des ge-
wissens/ eine wachsende heiligkeit/ starcke
verachtung des irrdischen/ mehrere begierde
nach dem öfftern und würdigen gebrauch
des heiligen Abendmahls/ sonderliche liebe
zu GOttes Wort/ und mehr als zu ande-
rer zeit sich hervorthuende erkäntniß dessel-
ben und der gleichen. Dann solche krafft
GOttes kommt nicht ungefehr/ und soll
unser hertz billich desto mehr versichern/ daß/
was wir zur ehre GOttes angefangen/
wahrhafftig seine würckung in uns seye/
weil wir seine heilige einwohnung aus
andern deroselben zeichen oder würckun-
gen zu solcher zeit kräfftiger bey uns füh-
len.

§. 19.

Wie dieses nun etwa allgemeine
kennzeichen sind/ so sind noch andere ab-
sonderliche/ welche ich also nenne/ w[o]
ein werck aus dieser und jener abson-
derlichen tugend herkommet/ daß die-

selbe

ein gnaden-werck erkennen/ wann zu eben
ſolcher zeit/ da man ihm ein ſolches fürge-
nommen/ oder damit im werck ſtehet/ man
andere heilige gnaden-würckungen ſtaͤrcker
in ſich befindet/ als zum exempel/ daß man
etwa eine ſonderliche krafft zu beten bey ſich
wahrnimmet/ eine groſſe freude des ge-
wiſſens/ eine wachſende heiligkeit/ ſtarcke
verachtung des irrdiſchen/ mehrere begierde
nach dem oͤfftern und würdigen gebrauch
des heiligen Abendmahls/ ſonderliche liebe
zu GOttes Wort/ und mehr als zu ande-
rer zeit ſich hervorthuende erkaͤntniß deſſel-
ben und der gleichen. Dann ſolche krafft
GOttes kommt nicht ungefehr/ und ſoll
unſer hertz billich deſto mehr verſichern/ daß/
was wir zur ehre GOttes angefangen/
wahrhafftig ſeine würckung in uns ſeye/
weil wir ſeine heilige einwohnung aus
andern deroſelben zeichen oder würckun-
gen zu ſolcher zeit kraͤfftiger bey uns füh-
len.

§. 19.

Wie dieſes nun etwa allgemeine
kennzeichen ſind/ ſo ſind noch andere ab-
ſonderliche/ welche ich alſo nenne/ w[o]
ein werck aus dieſer und jener abſon-
derlichen tugend herkommet/ daß die-

ſelbe
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[45/0107] ein gnaden-werck erkennen/ wann zu eben ſolcher zeit/ da man ihm ein ſolches fürge- nommen/ oder damit im werck ſtehet/ man andere heilige gnaden-würckungen ſtaͤrcker in ſich befindet/ als zum exempel/ daß man etwa eine ſonderliche krafft zu beten bey ſich wahrnimmet/ eine groſſe freude des ge- wiſſens/ eine wachſende heiligkeit/ ſtarcke verachtung des irrdiſchen/ mehrere begierde nach dem oͤfftern und würdigen gebrauch des heiligen Abendmahls/ ſonderliche liebe zu GOttes Wort/ und mehr als zu ande- rer zeit ſich hervorthuende erkaͤntniß deſſel- ben und der gleichen. Dann ſolche krafft GOttes kommt nicht ungefehr/ und ſoll unſer hertz billich deſto mehr verſichern/ daß/ was wir zur ehre GOttes angefangen/ wahrhafftig ſeine würckung in uns ſeye/ weil wir ſeine heilige einwohnung aus andern deroſelben zeichen oder würckun- gen zu ſolcher zeit kraͤfftiger bey uns füh- len. §. 19. Wie dieſes nun etwa allgemeine kennzeichen ſind/ ſo ſind noch andere ab- ſonderliche/ welche ich alſo nenne/ wo ein werck aus dieſer und jener abſon- derlichen tugend herkommet/ daß die- ſelbe

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/107>, abgerufen am 24.11.2024.