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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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tes/ daß was in und aus derselben geschie-
her/ warhafftig eine gnaden-würckung Got-
tes seye/ so sehen wir 3. die dritte haupt-
tugend/ welche ist die liebe des nechsten
Wo nun diese warhafftig ist/ so findet sich
auch eine göttliche gnaden-wirkung/ die aus
der natur nicht kommen kan/ und derselben
außbrüche und früchte sind alle gleicher art.
Daß aber der liebe diese würde beyzulegen/
und sie vor ein gewisses zeugnis der Göttli-
chen wirckung anzusehen seye/ haben wir
klahr in der Schrifft/ 1. Joh. 4/ 16. GOtt
ist die liebe/ und wer in der liebe bleibet/
der bleibet in Gott und GOtt in ihm.

Und vorher v. 7. Jhr lieben lasset uns
unter einander lieb haben/ denn die lie-
be ist von GOtt/ und wer lieb hat/ der
ist von GOTT gebohren/ und kennet
GOTT.
Nochmal v. 12. So wir uns
unter einander lieb haben/ so bleibet
GOtt in uns/ und seine liebe ist völlig
in uns.
Darzu auch kömt/ was unser Hey-
land sagt: Joh. 13/ 35. Dabey wird jeder-
man erkennen/ daß ihr meine Jün-
ger seyd/ so ihr liebe unter einander
habt.
Auswelchen orten wir mit techt
schliessen 1. Es werde geredet nicht nur von

der

tes/ daß was in und aus derſelben geſchie-
her/ waꝛhafftig eine gnaden-würckung Got-
tes ſeye/ ſo ſehen wir 3. die dritte haupt-
tugend/ welche iſt die liebe des nechſten
Wo nun dieſe warhafftig iſt/ ſo findet ſich
auch eine goͤttliche gnaden-wiꝛkung/ die aus
der natur nicht kommen kan/ und derſelben
außbrüche und früchte ſind alle gleicher art.
Daß aber der liebe dieſe würde beyzulegen/
und ſie vor ein gewiſſes zeugnis der Goͤttli-
chen wirckung anzuſehen ſeye/ haben wir
klahr in der Schrifft/ 1. Joh. 4/ 16. GOtt
iſt die liebe/ uñ wer in der liebe bleibet/
der bleibet in Gott und GOtt in ihm.

Und vorher v. 7. Jhr lieben laſſet uns
unter einander lieb haben/ denn die lie-
be iſt von GOtt/ und wer lieb hat/ der
iſt von GOTT gebohren/ und kennet
GOTT.
Nochmal v. 12. So wir uns
unter einander lieb haben/ ſo bleibet
GOtt in uns/ und ſeine liebe iſt voͤllig
in uns.
Darzu auch koͤmt/ was unſer Hey-
land ſagt: Joh. 13/ 35. Dabey wird jeder-
man erkennen/ daß ihr meine Jün-
ger ſeyd/ ſo ihr liebe unter einander
habt.
Auswelchen orten wir mit techt
ſchlieſſen 1. Es werde geredet nicht nur von

der
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[122/0184] tes/ daß was in und aus derſelben geſchie- her/ waꝛhafftig eine gnaden-würckung Got- tes ſeye/ ſo ſehen wir 3. die dritte haupt- tugend/ welche iſt die liebe des nechſten Wo nun dieſe warhafftig iſt/ ſo findet ſich auch eine goͤttliche gnaden-wiꝛkung/ die aus der natur nicht kommen kan/ und derſelben außbrüche und früchte ſind alle gleicher art. Daß aber der liebe dieſe würde beyzulegen/ und ſie vor ein gewiſſes zeugnis der Goͤttli- chen wirckung anzuſehen ſeye/ haben wir klahr in der Schrifft/ 1. Joh. 4/ 16. GOtt iſt die liebe/ uñ wer in der liebe bleibet/ der bleibet in Gott und GOtt in ihm. Und vorher v. 7. Jhr lieben laſſet uns unter einander lieb haben/ denn die lie- be iſt von GOtt/ und wer lieb hat/ der iſt von GOTT gebohren/ und kennet GOTT. Nochmal v. 12. So wir uns unter einander lieb haben/ ſo bleibet GOtt in uns/ und ſeine liebe iſt voͤllig in uns. Darzu auch koͤmt/ was unſer Hey- land ſagt: Joh. 13/ 35. Dabey wird jeder- man erkennen/ daß ihr meine Jün- ger ſeyd/ ſo ihr liebe unter einander habt. Auswelchen orten wir mit techt ſchlieſſen 1. Es werde geredet nicht nur von der

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/184>, abgerufen am 19.05.2024.