Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.antwortliche art/ sich prächtig kleidet und §. 70. Jndessen haben wir gleichwol zu dige
antwortliche art/ ſich praͤchtig kleidet und §. 70. Jndeſſen haben wir gleichwol zu dige
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0275" n="213"/> antwortliche art/ ſich praͤchtig kleidet und<lb/> haͤlt/ daher entweder über das jenige darinn<lb/> gehet/ was auch der weit geſetzen nach über<lb/> ihren ſtand iſt (ſo iſt ein gar grobeꝛ grad) odeꝛ<lb/> doch nicht lieber in demſelben ſo weit darun-<lb/> ter bleibet/ als ſie ohne verletzung und hin-<lb/> derniß deſſen/ wozu ſie der HErr ſonſten<lb/> geordnet hat/ zu thun vermoͤchte/ bey dero<lb/> iſt die wahre demuth nicht/ ſondern was ſie<lb/> ſich davon einbildet und meynet/ nur fleiſch-<lb/> licher betrug.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 70.</head> <p>Jndeſſen haben wir gleichwol zu<lb/> einiger geaͤngſteten ſeelen troſt etwas hinzu<lb/> zu ſetzen/ ſo in den vorigen einſchrenckungen<lb/> unſers aus ſpruchs bereits ſtecket/ aber wei-<lb/> ter ausgeführet zu werden würdig iſt: daß<lb/> es nemlichen urſachen geben koͤnne/ aus de-<lb/> nen auch demüthigen hertzen mit einigen<lb/> praͤchtigen kleidungen uñ anderem/ das bey<lb/> den übrigen zu verbotnem pracht gehoͤrete/<lb/> ſich ſchleppen müſſen. Wir wiſſen/ die de-<lb/> muth gehoͤret den groͤſſeſten in der welt/ wo<lb/> ſie wollen des demüthigen JESU jünger<lb/> und jüngerinnen ſeyn/ ſo wol zu/ als andern<lb/> perſonen: Nachdem aber GOtt dieſelbe zu<lb/> Obern und Regenten verordnet hat/ nicht<lb/> nur über lauter rechtſchaffene und verſtaͤn-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dige</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [213/0275]
antwortliche art/ ſich praͤchtig kleidet und
haͤlt/ daher entweder über das jenige darinn
gehet/ was auch der weit geſetzen nach über
ihren ſtand iſt (ſo iſt ein gar grobeꝛ grad) odeꝛ
doch nicht lieber in demſelben ſo weit darun-
ter bleibet/ als ſie ohne verletzung und hin-
derniß deſſen/ wozu ſie der HErr ſonſten
geordnet hat/ zu thun vermoͤchte/ bey dero
iſt die wahre demuth nicht/ ſondern was ſie
ſich davon einbildet und meynet/ nur fleiſch-
licher betrug.
§. 70. Jndeſſen haben wir gleichwol zu
einiger geaͤngſteten ſeelen troſt etwas hinzu
zu ſetzen/ ſo in den vorigen einſchrenckungen
unſers aus ſpruchs bereits ſtecket/ aber wei-
ter ausgeführet zu werden würdig iſt: daß
es nemlichen urſachen geben koͤnne/ aus de-
nen auch demüthigen hertzen mit einigen
praͤchtigen kleidungen uñ anderem/ das bey
den übrigen zu verbotnem pracht gehoͤrete/
ſich ſchleppen müſſen. Wir wiſſen/ die de-
muth gehoͤret den groͤſſeſten in der welt/ wo
ſie wollen des demüthigen JESU jünger
und jüngerinnen ſeyn/ ſo wol zu/ als andern
perſonen: Nachdem aber GOtt dieſelbe zu
Obern und Regenten verordnet hat/ nicht
nur über lauter rechtſchaffene und verſtaͤn-
dige
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