Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.weder in zu grossen zweifel-muth sturtze/ o- heili-
weder in zu groſſen zweifel-muth ſturtze/ o- heili-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0340" n="278"/> weder in zu groſſen zweifel-muth ſturtze/ o-<lb/> der in der ſicherheit ſtaͤrcke: in dem zwar alle<lb/> die angedeutete kennzeichen an ſich richtig<lb/> ſind/ aber die vorſtellung derſelben wird ei-<lb/> nem der acht giebet/ ſo bald gewieſen haben/<lb/> daß manche derſelben in ſich ziemlich ſchwer<lb/> ſeind/ und die natur der gnaden offt ſehr na-<lb/> he kommet/ wo ſie ihr nachahmen will. Da-<lb/> her die prüfung nicht oben hin/ ſondern mit<lb/> groſſer ſorgfalt/ dem ſelbs betrug des flei-<lb/> ſches nicht platz zu geben/ angeſtellet werden<lb/> ſolle; Es muß die ſeele in derſelben ſtaͤts in ei-<lb/> ner hertzlichen furcht vor GOtt ſtehen/ und<lb/> mit ſeiner anruffung ſolche vornehmen/ daß<lb/> er ihr ſelbs zeigen wolle/ was in ihr ſeye.<lb/> Denn ob wol ordentlicher <hi rendition="#fr">weiſe der geiſt<lb/> des menſchen weiſt/ was in dem men-<lb/> ſchen iſt</hi>/ 1. Cor. 2/ 11. ſo iſt dennoch auch<lb/> ſolches liecht ſich ſelbs zu erkennen in der ſee-<lb/> len maͤchtig durch die eigene liebe und andre<lb/><hi rendition="#aq">affecten</hi> verdunckelt/ daß es nicht ſo leicht<lb/> iſt/ ſich alles irrthums in dieſem werck zu ent-<lb/> brechen; auch ſind die Goͤttliche dinge alſo<lb/> bewandt/ daß ſie nicht anders als im Goͤttli-<lb/> chen liecht ſich erkennen laſſen/ daher dieſes<lb/> dem menſchen ſcheinẽ muß/ wo er ſich in dem<lb/> Goͤttlichen recht erkennen ſolle. Wie der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">heili-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [278/0340]
weder in zu groſſen zweifel-muth ſturtze/ o-
der in der ſicherheit ſtaͤrcke: in dem zwar alle
die angedeutete kennzeichen an ſich richtig
ſind/ aber die vorſtellung derſelben wird ei-
nem der acht giebet/ ſo bald gewieſen haben/
daß manche derſelben in ſich ziemlich ſchwer
ſeind/ und die natur der gnaden offt ſehr na-
he kommet/ wo ſie ihr nachahmen will. Da-
her die prüfung nicht oben hin/ ſondern mit
groſſer ſorgfalt/ dem ſelbs betrug des flei-
ſches nicht platz zu geben/ angeſtellet werden
ſolle; Es muß die ſeele in derſelben ſtaͤts in ei-
ner hertzlichen furcht vor GOtt ſtehen/ und
mit ſeiner anruffung ſolche vornehmen/ daß
er ihr ſelbs zeigen wolle/ was in ihr ſeye.
Denn ob wol ordentlicher weiſe der geiſt
des menſchen weiſt/ was in dem men-
ſchen iſt/ 1. Cor. 2/ 11. ſo iſt dennoch auch
ſolches liecht ſich ſelbs zu erkennen in der ſee-
len maͤchtig durch die eigene liebe und andre
affecten verdunckelt/ daß es nicht ſo leicht
iſt/ ſich alles irrthums in dieſem werck zu ent-
brechen; auch ſind die Goͤttliche dinge alſo
bewandt/ daß ſie nicht anders als im Goͤttli-
chen liecht ſich erkennen laſſen/ daher dieſes
dem menſchen ſcheinẽ muß/ wo er ſich in dem
Goͤttlichen recht erkennen ſolle. Wie der
heili-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |