Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.Anspruch. dieselbe widerum ohne einiges unser odereiniger creatur mitwircken erlanget/ wie die- selbe in nichts irrdisches bestehe/ sondern in der wieder versöhnung mit GOTT um in seiner gnade zu stehen/ in wiedererneuerung des heiligen bildes so uns angeschaffen ge- wesen/ in innerster vereinigung mit dem höchsten gut; wie sie uns auch solche wahre seligkeit in dem Wort und Sacramenten nicht nur versprochen/ sondern thätlich ge- schencket werde; welches die güter seyen/ in denen wir derselben bereits jetzo würcklich geniessen/ und welcher vollkommene besitz samt gesamter offenbahrung unser noch warte/ in dessen daß keiner in jenem leben se- lig werde werden/ der nicht schon vorhin se- lig gewesen ist; wie es mit dem jetzigen genuß bewandt seye/ und wie man solchen bey sich spüre; wie uns derselbe von dem weltwesen abziehe/ in was heiligkeit er uns schon jetzo setze/ und hingegen alles andere verleide/ und was dergleichen mehr ist/ in dem man an ei- nem exempel alles andere leicht begreiffen kan. Handeln wir auch von tugenden und lebens-pflichten/ so lasset uns nicht stehen bleiben bey dem namen der selben/ und etwa anführung einiger sprüche/ so darvon hau- deln/ sondern diese deutlich erklären/ daß un- sere b 5
Anſpruch. dieſelbe widerum ohne einiges unſer odereiniger creatuꝛ mitwircken erlanget/ wie die- ſelbe in nichts irrdiſches beſtehe/ ſondern in der wieder verſoͤhnung mit GOTT um in ſeiner gnade zu ſtehen/ in wiedererneuerung des heiligen bildes ſo uns angeſchaffen ge- weſen/ in innerſter vereinigung mit dem hoͤchſten gut; wie ſie uns auch ſolche wahre ſeligkeit in dem Wort und Sacramenten nicht nur verſprochen/ ſondern thätlich ge- ſchencket werde; welches die güter ſeyen/ in denen wir derſelben bereits jetzo würcklich genieſſen/ und welcher vollkommene beſitz ſamt geſamter offenbahrung unſer noch warte/ in deſſen daß keiner in jenem leben ſe- lig werde werden/ der nicht ſchon vorhin ſe- lig geweſen iſt; wie es mit dem jetzigen genuß bewandt ſeye/ und wie man ſolchen bey ſich ſpüre; wie uns derſelbe von dem weltweſen abziehe/ in was heiligkeit er uns ſchon jetzo ſetze/ und hingegen alles andere verleide/ und was dergleichen mehr iſt/ in dem man an ei- nem exempel alles andere leicht begreiffen kan. Handeln wir auch von tugenden und lebens-pflichten/ ſo laſſet uns nicht ſtehen bleiben bey dem namen der ſelben/ und etwa anführung einiger ſprüche/ ſo darvon hau- deln/ ſondern dieſe deutlich erklaͤren/ daß un- ſere b 5
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Anſpruch.
dieſelbe widerum ohne einiges unſer oder
einiger creatuꝛ mitwircken erlanget/ wie die-
ſelbe in nichts irrdiſches beſtehe/ ſondern in
der wieder verſoͤhnung mit GOTT um in
ſeiner gnade zu ſtehen/ in wiedererneuerung
des heiligen bildes ſo uns angeſchaffen ge-
weſen/ in innerſter vereinigung mit dem
hoͤchſten gut; wie ſie uns auch ſolche wahre
ſeligkeit in dem Wort und Sacramenten
nicht nur verſprochen/ ſondern thätlich ge-
ſchencket werde; welches die güter ſeyen/ in
denen wir derſelben bereits jetzo würcklich
genieſſen/ und welcher vollkommene beſitz
ſamt geſamter offenbahrung unſer noch
warte/ in deſſen daß keiner in jenem leben ſe-
lig werde werden/ der nicht ſchon vorhin ſe-
lig geweſen iſt; wie es mit dem jetzigen genuß
bewandt ſeye/ und wie man ſolchen bey ſich
ſpüre; wie uns derſelbe von dem weltweſen
abziehe/ in was heiligkeit er uns ſchon jetzo
ſetze/ und hingegen alles andere verleide/ und
was dergleichen mehr iſt/ in dem man an ei-
nem exempel alles andere leicht begreiffen
kan. Handeln wir auch von tugenden und
lebens-pflichten/ ſo laſſet uns nicht ſtehen
bleiben bey dem namen der ſelben/ und etwa
anführung einiger ſprüche/ ſo darvon hau-
deln/ ſondern dieſe deutlich erklaͤren/ daß un-
ſere
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