Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.das pfund/ so ihnen der HErr auch darinnen §. 97. Ob
das pfund/ ſo ihnen der HErr auch darinnen §. 97. Ob
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0357" n="295"/> das pfund/ ſo ihnen der HErr auch darinnen<lb/> verliehen hat/ gern und treulich anzuwen-<lb/> den/ und zu glauben/ daß ſie darinnen ſo viel<lb/> gutes thun/ als von ihnen in einigem andern<lb/> geſchehen koͤnte. Sie haben aber auch da-<lb/> bey den HErrn immer und ſeine gnade in-<lb/> brünſtig anzuruffen/ daß ſie in dero liecht al-<lb/> les thun und reden/ und die jenige vorſichtig-<lb/> keit haben moͤgen/ die nothwendig/ und ge-<lb/> wiß ein nicht geringes iſt/ alſo mit denſelben<lb/> zu handeln/ daß ihnen nicht etwan mehr an-<lb/> ſtoß gemachet/ ſondern wol gerathen werde.<lb/> Wie denn ſolche leute offt aus einem eini-<lb/> gen wort/ ſo man ihnen zu geſprochen/ und<lb/> ſie damit aufzurichten gemeinet/ leicht ihnen<lb/> neue ſcrupel machen/ oder die vorige vermeh-<lb/> ren/ und alſo mehr ſchaden davon herneh-<lb/> men. Daher gewiß ein mehr als menſchliche<lb/> vorſichtigkeit dabey ſeyn will/ die dann von<lb/> dem HErrn erlanget werden muß. Hinge-<lb/> gen wo ſolche Chꝛiſtliche ſeelen ſind/ bey wel-<lb/> chen eine rechte erkaͤntnis der wege GOttes<lb/> und erfahrung iſt/ da ſollen billig die jenige/<lb/> welche in anfechtung ſtehen/ bey denſelben<lb/> ihr hertz gern und auffrichtig ausſchütten/<lb/> ihren rath und troſt anhoͤren/ und als GOt-<lb/> tes ſtimme/ ſo viel an ihnen iſt/ annehmen.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 97. Ob</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [295/0357]
das pfund/ ſo ihnen der HErr auch darinnen
verliehen hat/ gern und treulich anzuwen-
den/ und zu glauben/ daß ſie darinnen ſo viel
gutes thun/ als von ihnen in einigem andern
geſchehen koͤnte. Sie haben aber auch da-
bey den HErrn immer und ſeine gnade in-
brünſtig anzuruffen/ daß ſie in dero liecht al-
les thun und reden/ und die jenige vorſichtig-
keit haben moͤgen/ die nothwendig/ und ge-
wiß ein nicht geringes iſt/ alſo mit denſelben
zu handeln/ daß ihnen nicht etwan mehr an-
ſtoß gemachet/ ſondern wol gerathen werde.
Wie denn ſolche leute offt aus einem eini-
gen wort/ ſo man ihnen zu geſprochen/ und
ſie damit aufzurichten gemeinet/ leicht ihnen
neue ſcrupel machen/ oder die vorige vermeh-
ren/ und alſo mehr ſchaden davon herneh-
men. Daher gewiß ein mehr als menſchliche
vorſichtigkeit dabey ſeyn will/ die dann von
dem HErrn erlanget werden muß. Hinge-
gen wo ſolche Chꝛiſtliche ſeelen ſind/ bey wel-
chen eine rechte erkaͤntnis der wege GOttes
und erfahrung iſt/ da ſollen billig die jenige/
welche in anfechtung ſtehen/ bey denſelben
ihr hertz gern und auffrichtig ausſchütten/
ihren rath und troſt anhoͤren/ und als GOt-
tes ſtimme/ ſo viel an ihnen iſt/ annehmen.
§. 97. Ob
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |