Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.Anspruch. gesuchten fleiß menschlicher zierlichkeit undkunst-reden abgehalten haben/ da ersagt 1. Cor. 1/ 17. Christus hat mich gesandt das Evangelium zu predigen/ nicht mit klugen worten/ (c. 2/ 1. 4. nennet ers mit hohen worten und hoher weißheit/ und in vernünfftigen reden menschli- cher weisheit.) Warum das? auff daß nicht das creutz Christi zu nicht wer- de; wie er auch an dem andern ort/ denen vernüfftigen reden entgegensetzt/ die bewei- sung des geistes und der krafft/ die er deswegen durch jene gehindert zu werden achten muß. Lasset uns aber neben unsern predigten die Catechismus-information (so uns auch so gar in allen alten Churfürstlichen Kirchen-ordnungen als ein stück unsers am- tes anbefohlen ist/) treulich angelegen seyn/ der gewissen versicherung/ daß ohne dieselbe und ohne fleißlige unterrichtung der jugend/ neben dero aber auch billich die alte mit zuzu- hören haben/ unser predigen wegen der leute unverstands meistentheils fruchtloß abgehe. Lasset uns die/ wie nicht zu leugnen stehet/ zimlich schwere arbeit/ so dabey ist/ von sol- cher heilsamen sache nicht abhalten oder trä- ge machen/ die wir unser leben dem HErrn und
Anſpruch. geſuchten fleiß menſchlicher zierlichkeit undkunſt-reden abgehalten haben/ da erſagt 1. Cor. 1/ 17. Chriſtus hat mich geſandt das Evangelium zu predigen/ nicht mit klugen worten/ (c. 2/ 1. 4. nennet ers mit hohen worten uñ hoheꝛ weißheit/ und in vernünfftigen reden menſchli- cher weisheit.) Warum das? auff daß nicht das creutz Chriſti zu nicht wer- de; wie er auch an dem andern ort/ denen vernüfftigen reden entgegẽſetzt/ die bewei- ſung des geiſtes und der krafft/ die er deswegen durch jene gehindert zu werden achten muß. Laſſet uns aber neben unſern predigten die Catechiſmus-information (ſo uns auch ſo gar in allen alten Churfürſtlichẽ Kirchen-ordnungen als ein ſtück unſers am- tes anbefohlen iſt/) treulich angelegen ſeyn/ der gewiſſen verſicherung/ daß ohne dieſelbe und ohne fleißlige unterꝛichtung der jugend/ neben dero aber auch billich die alte mit zuzu- hoͤren haben/ unſer predigen wegen der leute unverſtands meiſtentheils fruchtloß abgehe. Laſſet uns die/ wie nicht zu leugnen ſtehet/ zimlich ſchwere arbeit/ ſo dabey iſt/ von ſol- cher heilſamen ſache nicht abhalten oder traͤ- ge machen/ die wir unſer leben dem HErrn und
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geſuchten fleiß menſchlicher zierlichkeit und
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Cor. 1/ 17. Chriſtus hat mich geſandt
das Evangelium zu predigen/ nicht
mit klugen worten/ (c. 2/ 1. 4. nennet ers
mit hohen worten uñ hoheꝛ weißheit/
und in vernünfftigen reden menſchli-
cher weisheit.) Warum das? auff daß
nicht das creutz Chriſti zu nicht wer-
de; wie er auch an dem andern ort/ denen
vernüfftigen reden entgegẽſetzt/ die bewei-
ſung des geiſtes und der krafft/ die er
deswegen durch jene gehindert zu werden
achten muß. Laſſet uns aber neben unſern
predigten die Catechiſmus-information (ſo
uns auch ſo gar in allen alten Churfürſtlichẽ
Kirchen-ordnungen als ein ſtück unſers am-
tes anbefohlen iſt/) treulich angelegen ſeyn/
der gewiſſen verſicherung/ daß ohne dieſelbe
und ohne fleißlige unterꝛichtung der jugend/
neben dero aber auch billich die alte mit zuzu-
hoͤren haben/ unſer predigen wegen der leute
unverſtands meiſtentheils fruchtloß abgehe.
Laſſet uns die/ wie nicht zu leugnen ſtehet/
zimlich ſchwere arbeit/ ſo dabey iſt/ von ſol-
cher heilſamen ſache nicht abhalten oder traͤ-
ge machen/ die wir unſer leben dem HErrn
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