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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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nicht gnug ist/ von diesen übungen aber
selbst eine stattliche beförderung hätte.*

Ob er deswegen den studiosis das stu-
dium
der Griechischen und Hebräischen
sprach fleißig recommendire/ als welches
zu dem hauptzweck eine vortreffliche berei-
tung ist?

Ob er auch/ da er leute an dem tisch hat/
das amt eines Christlichen vaters verrichte/
und nicht nur allen schein des geitzes fliehe/
sondern insgesamt als viel an ihm ist/ den-
selben die gelegenheit zu überflüssigen ko-
sten/ unmässigem leben und anderer uppig-
keit (ob er auch darvon nutzen haben könte)
abschneide/ und in seinen tisch-gesprächen sie
nicht ärgere/ sondern mehr erbaue?

Ob er mit seinen Collegiis sriedlich und
einmüthig lebe/ und darinnen eine verträg-
lichkeit/ sanfftmuth und gedult zum exem-
pel den studiosis von sich leuchten lasse/ oder
durch uneinigkeit zu ärgernissen mit gele-
genheit gebe?

Ob er auch mit testimoniis, dieselbe un-
verdienten zu geben/ andere betriegen helffe/
welche darauff trauende/ solche leute/ die
doch untüchtig sind/ zu geistlichen stellen be-
fördern? dessen verantwortung auff die

unvor-

nicht gnug iſt/ von dieſen übungen aber
ſelbſt eine ſtattliche befoͤrderung haͤtte.*

Ob er deswegen den ſtudioſis das ſtu-
dium
der Griechiſchen und Hebraͤiſchen
ſprach fleißig recommendire/ als welches
zu dem hauptzweck eine vortreffliche berei-
tung iſt?

Ob er auch/ da er leute an dem tiſch hat/
das amt eines Chriſtlichen vaters verrichte/
und nicht nur allen ſchein des geitzes fliehe/
ſondern insgeſamt als viel an ihm iſt/ den-
ſelben die gelegenheit zu überflüſſigen ko-
ſten/ unmaͤſſigem leben und anderer uppig-
keit (ob er auch darvon nutzen haben koͤnte)
abſchneide/ und in ſeinen tiſch-geſpraͤchen ſie
nicht aͤrgere/ ſondern mehr erbaue?

Ob er mit ſeinen Collegiis ſriedlich und
einmüthig lebe/ und darinnen eine verträg-
lichkeit/ ſanfftmuth und gedult zum exem-
pel den ſtudioſis von ſich leuchten laſſe/ oder
durch uneinigkeit zu aͤrgerniſſen mit gele-
genheit gebe?

Ob er auch mit teſtimoniis, dieſelbe un-
verdienten zu geben/ andere betriegen helffe/
welche darauff trauende/ ſolche leute/ die
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[348/0410] nicht gnug iſt/ von dieſen übungen aber ſelbſt eine ſtattliche befoͤrderung haͤtte.* Ob er deswegen den ſtudioſis das ſtu- dium der Griechiſchen und Hebraͤiſchen ſprach fleißig recommendire/ als welches zu dem hauptzweck eine vortreffliche berei- tung iſt? Ob er auch/ da er leute an dem tiſch hat/ das amt eines Chriſtlichen vaters verrichte/ und nicht nur allen ſchein des geitzes fliehe/ ſondern insgeſamt als viel an ihm iſt/ den- ſelben die gelegenheit zu überflüſſigen ko- ſten/ unmaͤſſigem leben und anderer uppig- keit (ob er auch darvon nutzen haben koͤnte) abſchneide/ und in ſeinen tiſch-geſpraͤchen ſie nicht aͤrgere/ ſondern mehr erbaue? Ob er mit ſeinen Collegiis ſriedlich und einmüthig lebe/ und darinnen eine verträg- lichkeit/ ſanfftmuth und gedult zum exem- pel den ſtudioſis von ſich leuchten laſſe/ oder durch uneinigkeit zu aͤrgerniſſen mit gele- genheit gebe? Ob er auch mit teſtimoniis, dieſelbe un- verdienten zu geben/ andere betriegen helffe/ welche darauff trauende/ ſolche leute/ die doch untüchtig ſind/ zu geiſtlichen ſtellen be- foͤrdern? deſſen verantwortung auff die unvor-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/410>, abgerufen am 23.11.2024.