Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
alten Lehrern einiges auch tieffer grün-
den werde können/ als ich mit eignen
worten zu thun nicht vermocht/ aber
auch lieber alle solche stellen absonder-
lich beysammen lassen/ als zerstückelt
da und dort hin in das meinige einfli-
cken habe wollen; in dem ich jenes er-
baulicher gehalten.

Jst also nichtsübrig/ als daß ich
den Christl. Leser erinnere/ wo er diese
Schrifft zu lesen würdigen wird/ daß
er sich auch derselben zu seiner erbau-
ung gebrauche/ seine wercke nach sol-
chen regeln zu forschen/ und stäts zu
trachten/ daß er die jenige proben an
sich habe/ die seinen wercken der gna-
den wirckung/ ihm selbs aber des gna-
den-standes versicherung geben mö-
gen/ welche gewiß herrlicher ist/ als al-
le andere güter dieser welt: wer aber
solche kennzeichen erkannt/ und sich nit
darnach schicket/ hat billich zu geden-
cken/ daß damit sein gericht nur desto
schwerer werde werden/ dazu durch die-

ses

Vorrede.
altẽ Lehrern einiges auch tieffer grün-
den werde koͤnnen/ als ich mit eignen
worten zu thun nicht vermocht/ aber
auch lieber alle ſolche ſtellen abſonder-
lich beyſammen laſſen/ als zerſtückelt
da und dort hin in das meinige einfli-
cken habe wollen; in dem ich jenes er-
baulicher gehalten.

Jſt alſo nichtsübrig/ als daß ich
den Chriſtl. Leſer erinnere/ wo er dieſe
Schrifft zu leſen würdigen wird/ daß
er ſich auch derſelben zu ſeiner erbau-
ung gebrauche/ ſeine wercke nach ſol-
chen regeln zu forſchen/ und ſtaͤts zu
trachten/ daß er die jenige proben an
ſich habe/ die ſeinen wercken der gna-
den wirckung/ ihm ſelbs aber des gna-
den-ſtandes verſicherung geben moͤ-
gen/ welche gewiß herrlicher iſt/ als al-
le andere güter dieſer welt: wer aber
ſolche kennzeichen erkañt/ und ſich nit
darnach ſchicket/ hat billich zu geden-
cken/ daß damit ſein gericht nur deſto
ſchwerer werde werdẽ/ dazu durch die-

ſes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0060"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
alte&#x0303; Lehrern einiges auch tieffer grün-<lb/>
den werde ko&#x0364;nnen/ als ich mit eignen<lb/>
worten zu thun nicht vermocht/ aber<lb/>
auch lieber alle &#x017F;olche &#x017F;tellen ab&#x017F;onder-<lb/>
lich bey&#x017F;ammen la&#x017F;&#x017F;en/ als zer&#x017F;tückelt<lb/>
da und dort hin in das meinige einfli-<lb/>
cken habe wollen; in dem ich jenes er-<lb/>
baulicher gehalten.</p><lb/>
        <p>J&#x017F;t al&#x017F;o nichtsübrig/ als daß ich<lb/>
den Chri&#x017F;tl. Le&#x017F;er erinnere/ wo er die&#x017F;e<lb/>
Schrifft zu le&#x017F;en würdigen wird/ daß<lb/>
er &#x017F;ich auch der&#x017F;elben zu &#x017F;einer erbau-<lb/>
ung gebrauche/ &#x017F;eine wercke nach &#x017F;ol-<lb/>
chen regeln zu for&#x017F;chen/ und &#x017F;ta&#x0364;ts zu<lb/>
trachten/ daß er die jenige proben an<lb/>
&#x017F;ich habe/ die &#x017F;einen wercken der gna-<lb/>
den wirckung/ ihm &#x017F;elbs aber des gna-<lb/>
den-&#x017F;tandes ver&#x017F;icherung geben mo&#x0364;-<lb/>
gen/ welche gewiß herrlicher i&#x017F;t/ als al-<lb/>
le andere güter die&#x017F;er welt: wer aber<lb/>
&#x017F;olche kennzeichen erkañt/ und &#x017F;ich nit<lb/>
darnach &#x017F;chicket/ hat billich zu geden-<lb/>
cken/ daß damit &#x017F;ein gericht nur de&#x017F;to<lb/>
&#x017F;chwerer werde werde&#x0303;/ dazu durch die-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;es</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0060] Vorrede. altẽ Lehrern einiges auch tieffer grün- den werde koͤnnen/ als ich mit eignen worten zu thun nicht vermocht/ aber auch lieber alle ſolche ſtellen abſonder- lich beyſammen laſſen/ als zerſtückelt da und dort hin in das meinige einfli- cken habe wollen; in dem ich jenes er- baulicher gehalten. Jſt alſo nichtsübrig/ als daß ich den Chriſtl. Leſer erinnere/ wo er dieſe Schrifft zu leſen würdigen wird/ daß er ſich auch derſelben zu ſeiner erbau- ung gebrauche/ ſeine wercke nach ſol- chen regeln zu forſchen/ und ſtaͤts zu trachten/ daß er die jenige proben an ſich habe/ die ſeinen wercken der gna- den wirckung/ ihm ſelbs aber des gna- den-ſtandes verſicherung geben moͤ- gen/ welche gewiß herrlicher iſt/ als al- le andere güter dieſer welt: wer aber ſolche kennzeichen erkañt/ und ſich nit darnach ſchicket/ hat billich zu geden- cken/ daß damit ſein gericht nur deſto ſchwerer werde werdẽ/ dazu durch die- ſes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/60
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/60>, abgerufen am 21.11.2024.