Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.nige abgötterey mit unterläufft/ zwar mit §. 7. Jedennoch ist dabey wohl in acht zu daß
nige abgoͤtterey mit unterlaͤufft/ zwar mit §. 7. Jedennoch iſt dabey wohl in acht zu daß
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nige abgoͤtterey mit unterlaͤufft/ zwar mit
hertzlichem mitleyden anzuſehen haben/ a-
ber ſolche nicht vor eine würckung der gna-
de achten doͤrffen/ welche zu abgoͤtterey
unb ſelbs-erwehltem dienſt den menſchen
nicht treibet/ ſondern vielmehr dieſe haupt-
regel ihm zu erſt vorſchreibet/ daß er in al-
len dingen den willen ſeines himmliſchen
Vaters zur regel ſeines lebens ihm müſſe
vorſtellen/ und glaͤuben/ es ſey dieſes ein ſtück
ſeines gehorſams/ nichts nach eignem belie-
ben und gutdüncken zu thun/ ſondern ſeinen
verſtand und willen unter den Goͤttlichen zu
werffen/ dieſen aber aus ſeinem Wort zu
erlernen.
§. 7. Jedennoch iſt dabey wohl in acht zu
nehmen/ weil gleichwol die menſchliche
unwiſſenheit ſo groß/ hingegen unſere er-
kaͤntniß allhie noch ſehr unvollkommen iſt/
daß ein werck wahrhafftig auß der gnade
und dem heiligen Geiſt kommen koͤnne/
wenn die ſache ſelbs gut/ und von GOtt
befohlen/ auch aus einem hertzen koͤmmt/
welches darinn Goͤttlichen willen geꝛn thun
will/ ob ſchon dabey eine unwiſſenheit und
irrthum ſich findet/ und wohl ein und an-
ders in den umſtaͤnden der ſache verderbet/
daß
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