Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.gnug seye/ daß wir das Wort mit dem äus- in G 5
gnug ſeye/ daß wir das Wort mit dem aͤuſ- in G 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0179" n="135[153]"/> gnug ſeye/ daß wir das Wort mit dem aͤuſ-<lb/> ſerlichen ohr hoͤren/ ſondern wie wirs auch<lb/> in das hertz dringen muͤſſen laſſen/ daß wir<lb/> daſelbſt den Heiligen Geiſt reden hoͤren/ das<lb/> iſt/ ſeine verſiegelung und krafft deß Worts<lb/> mit lebendiger bewegung und troſt fuͤhlen:<lb/> Alſo/ daß es nicht gnug ſeye/ getaufft ſeyn/<lb/> ſondern/ daß unſer innerlicher menſch/ dar-<lb/> innen wir CHriſtum vermittels deſſelben<lb/> angezogen/ ihn auch muͤſſe anbehalten/ und<lb/> deſſen zeugnuͤß an dem aͤuſſerlichen leben<lb/> zeigen: Daß es nicht gnug ſeye/ aͤuſſerlich<lb/> das Heil. Abendmahl empfangen zu haben/<lb/> ſondern/ daß auch unſer innerlicher menſch<lb/> durch ſolche ſelige Speiſe muͤſſe wahrhafftig<lb/> genehret werden: Daß es nicht gnug ſeye/<lb/> aͤuſſerlich mit dem munde zu beten/ ſondern/<lb/> daß das rechte und vornehmſte gebet in un-<lb/> ſerm innerlichen menſchen geſchehe/ und ſich<lb/> entweder in die wort erſt außlaſſe/ oder aber<lb/> wol gar in der Seele bleibe/ und doch daſelbſt<lb/> GOTT finde und antreffe: Daß es nicht<lb/> gnug ſeye/ GOtt ſeinen Dienſt in dem aͤuſ-<lb/> ſerlichen Tempel zu leiſten/ ſondern/ daß un-<lb/> ſer innerliche menſch den vornehmſten dienſt<lb/> GOtt in ſeinem eigenen Tempel/ er ſeye jetzt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 5</fw><fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [135[153]/0179]
gnug ſeye/ daß wir das Wort mit dem aͤuſ-
ſerlichen ohr hoͤren/ ſondern wie wirs auch
in das hertz dringen muͤſſen laſſen/ daß wir
daſelbſt den Heiligen Geiſt reden hoͤren/ das
iſt/ ſeine verſiegelung und krafft deß Worts
mit lebendiger bewegung und troſt fuͤhlen:
Alſo/ daß es nicht gnug ſeye/ getaufft ſeyn/
ſondern/ daß unſer innerlicher menſch/ dar-
innen wir CHriſtum vermittels deſſelben
angezogen/ ihn auch muͤſſe anbehalten/ und
deſſen zeugnuͤß an dem aͤuſſerlichen leben
zeigen: Daß es nicht gnug ſeye/ aͤuſſerlich
das Heil. Abendmahl empfangen zu haben/
ſondern/ daß auch unſer innerlicher menſch
durch ſolche ſelige Speiſe muͤſſe wahrhafftig
genehret werden: Daß es nicht gnug ſeye/
aͤuſſerlich mit dem munde zu beten/ ſondern/
daß das rechte und vornehmſte gebet in un-
ſerm innerlichen menſchen geſchehe/ und ſich
entweder in die wort erſt außlaſſe/ oder aber
wol gar in der Seele bleibe/ und doch daſelbſt
GOTT finde und antreffe: Daß es nicht
gnug ſeye/ GOtt ſeinen Dienſt in dem aͤuſ-
ſerlichen Tempel zu leiſten/ ſondern/ daß un-
ſer innerliche menſch den vornehmſten dienſt
GOtt in ſeinem eigenen Tempel/ er ſeye jetzt
in
G 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |