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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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richten/ daß sie darnach thun und nach
der Regul
einher zu gehen sich gewehnen
müsten.

Wie aber Kinder folgends entweder zu
Studien oder Handthierungen und anderem
Gewerb angeführet werden/ als hat man die
Jugend ferner zu fortsetzung dessen/ was der
Höchste in ihnen wol angefangen/ zu ermun-
tern und anzuweisen. Bey der studieren-
den Jugend hat man bißdaher diß zu dero
unfehlbarem auffnehmen rathsam befun-
den/ daß Eltern selbe nicht indifferenter
auff diese oder jene Universität/ sondern da-
hin schicken/ wo die zu ihrem zweck tüchtig-
ste leute sind. So lang der junge Mensch
sich in Sprachen üben sollen/ ist einigen sehr
gut vorkommen/ wann Eltern selben da-
hin geschickt/ wo in Sprachen erfahrne und
berühmte Lehrer stehen/ solte es auch nur ein
Gymnasium oder Statt-schul gewesen seyn.
Jst er Studiosus in der Glaubens-Thesi
gegründet gewesen/ hat man wol frembde
Länder und Königreiche vorgeschlagen/ der
vortrefflichsten leute daselbst sich zu bedienen.
Gleichermassen ists gehalten mit der Philo-
sophia,
zuweilen mit einzeln Disciplinen/

nach-
L 6

richten/ daß ſie darnach thun und nach
der Regul
einher zu gehen ſich gewehnen
muͤſten.

Wie aber Kinder folgends entweder zu
Studien oder Handthierungen und anderem
Gewerb angefuͤhret werden/ als hat man die
Jugend ferner zu fortſetzung deſſen/ was der
Hoͤchſte in ihnen wol angefangen/ zu ermun-
tern und anzuweiſen. Bey der ſtudieren-
den Jugend hat man bißdaher diß zu dero
unfehlbarem auffnehmen rathſam befun-
den/ daß Eltern ſelbe nicht indifferenter
auff dieſe oder jene Univerſitaͤt/ ſondern da-
hin ſchicken/ wo die zu ihrem zweck tuͤchtig-
ſte leute ſind. So lang der junge Menſch
ſich in Sprachen uͤben ſollen/ iſt einigen ſehr
gut vorkommen/ wann Eltern ſelben da-
hin geſchickt/ wo in Sprachen erfahrne und
beruͤhmte Lehrer ſtehen/ ſolte es auch nur ein
Gymnaſium oder Statt-ſchul geweſen ſeyn.
Jſt er Studioſus in der Glaubens-Theſi
gegruͤndet geweſen/ hat man wol frembde
Laͤnder und Koͤnigreiche vorgeſchlagen/ der
vortrefflichſten leute daſelbſt ſich zu bedienen.
Gleichermaſſen iſts gehalten mit der Philo-
ſophia,
zuweilen mit einzeln Diſciplinen/

nach-
L 6
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[251/0277] richten/ daß ſie darnach thun und nach der Regul einher zu gehen ſich gewehnen muͤſten. Wie aber Kinder folgends entweder zu Studien oder Handthierungen und anderem Gewerb angefuͤhret werden/ als hat man die Jugend ferner zu fortſetzung deſſen/ was der Hoͤchſte in ihnen wol angefangen/ zu ermun- tern und anzuweiſen. Bey der ſtudieren- den Jugend hat man bißdaher diß zu dero unfehlbarem auffnehmen rathſam befun- den/ daß Eltern ſelbe nicht indifferenter auff dieſe oder jene Univerſitaͤt/ ſondern da- hin ſchicken/ wo die zu ihrem zweck tuͤchtig- ſte leute ſind. So lang der junge Menſch ſich in Sprachen uͤben ſollen/ iſt einigen ſehr gut vorkommen/ wann Eltern ſelben da- hin geſchickt/ wo in Sprachen erfahrne und beruͤhmte Lehrer ſtehen/ ſolte es auch nur ein Gymnaſium oder Statt-ſchul geweſen ſeyn. Jſt er Studioſus in der Glaubens-Theſi gegruͤndet geweſen/ hat man wol frembde Laͤnder und Koͤnigreiche vorgeſchlagen/ der vortrefflichſten leute daſelbſt ſich zu bedienen. Gleichermaſſen iſts gehalten mit der Philo- ſophia, zuweilen mit einzeln Diſciplinen/ nach- L 6

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/277>, abgerufen am 26.11.2024.